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UMWELT JOURNAL 2021-4

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UMWELT JOURNAL Nr. 4/2021 mit den Themen: Grundwasser, Renaturierung, Ökosoziale Steuerreform in Österreich, Recycling, Deponietechnik, Recy & DepoTech, Wärmespeicher, Tools für die Smart City, Kreislaufwirtschaft, Grüne Logistik, Energie, ECOMONDO, Key Energy, Green Finance, Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben

UMWELTjournal 4/2021 | S6 Einbahnstraßen Richtung Grundwasser Tunnel und Unterführungen im Straßenverkehr bergen bei Starkregen ein besonderes Risiko. Laufen Sie mit Regenwasser voll, stecken die Verkehrsteilnehmer in der Falle. Vorbeugend sollten wir dem Niederschlag, z. B. unter Straßen und Parkplätzen, unterirdisch installierte Tunnel anbieten – als „Einbahnstraßen“ in Richtung Grundwasser. Text: Klaus W. König Kommunen tun gut daran, beides zugleich im Blick zu behalten: Die Dürre als Folge der Trockenheit und lokale Überflutungen als Folge von Starkregen. „Nicht nur in Europa, sondern auch innerhalb Österreichs gab es große Unterschiede: So war der Juli 2021 im Süden Österreichs zu trocken, andernorts führten Unwetter zu extremen Regenmengen“, meldet Anfang September die österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien, eine Einrichtung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung. „Unter anderem in Kufstein und Amstetten wurden sogar Niederschlagsrekorde gebrochen“. Wirksame Starkregenvorsorge gleicht einem Puzzle Die unangenehmen Auswirkungen der Wetterextreme lassen sich nicht mit einer einzigen Methode vermeiden. Dieses Wissen ist mittlerweile Allgemeingut. Vielmehr brauchen wir ein System von vorbeugenden Maßnahmen, die Puzzleteilchen ähnlich das lokal passende Bild der vielfältigen Vorsorge allmählich komplettieren. Ein solches Puzzleteil kann der Mall-Sickertunnel CaviLine VS sein. Mit Vorfiltervlies und Filtermaterial reinigt er belastetes Niederschlagswasser von Verkehrsflächen. Die Fläche, mit der unterirdisch auf der Tunnelsohle gefiltert wird, steht rechnerisch im Zusammenhang mit dem Bemessungsregen, einem lokalen Wert des am jeweiligen Ort zu berücksichtigenden maximalen Niederschlagsereignisses. Auch die entwässerte Fläche spielt eine Rolle. Je stärker der Bemessungsregen und je größer die Einzugsfläche, desto mehr Filterfläche wird gebraucht. Die technischen Regeln, speziell die ÖNORM B 2506-3, geben den Planern hierzu Auskunft, auch zur Qualität des Filtermaterials. Wichtig sind noch zwei Voraussetzungen für dauerhaftes und wirkungsvolles Funktionieren: Vor dem Sickertunnel muss der Zufluss von Sedimenten und Schwimmstoffen mechanisch vorgereinigt sein und im Tunnel ein ausreichendes Rigolenvolumen bereitstehen. Vorreinigung und Rigolenvolumen Mall bietet Behälter aus Stahlbeton in verschiedenen Dimensionen zur Vorreinigung des Straßenablaufs an. Sie werden mit der Versickerungsanlage CaviLine VS kombiniert. Die Funktionsweise ist Sedimentation, die einfachste und wirtschaftlichste Art der Regenwasserbehandlung. Solche Anlagen der Baureihen ViaSed und ViaTub werden auch vor Regenrückhaltebecken oder vor der Ableitung von Niederschlägen in Oberflächengewässer seit Jahren erfolgreich eingesetzt. Sie enthalten ein Zentralrohr und eine Leitwand. Durch die Leitwand wird das zulaufende Wasser in eine tangential zum Behälter gerichtete Kreisel-Strömung geleitet. In dem Ringspalt zwischen der Behälteraußenwand und dem Zentralrohr entsteht ein rotierender Wasserkörper. Dadurch sinken absetzbare Stoffe an den Behälterboden. Leichte schwimmfähige Stoffe bewegen sich nach oben und werden dort zurückgehalten. Das so gereinigte Wasser fließt aus der Klarwasserzone am unteren Ende des Zentralrohres ab. Ab einem Volumenstrom größer als 24 l/s kommt Via- Tub zum Einsatz, denn bei gleicher Behältergröße kann durch eingebaute Lamellen mehr Wasser in der gleichen Zeit gereinigt werden. Entscheidend

Fotos (5) © Mall für die Dimensionierung von Sedimentationsanlagen ist die zulaufende Wassermenge. Diese wird durch die Parameter angeschlossene Fläche, zu erwartende Regenmenge und kritische Regenspende bestimmt. Der Wirkungsgrad von Sedimentationsanlagen richtet sich nach der Oberflächenbeschickung qA. Die Standardbemessung geht von einer Oberflächenbeschickung qA von 18 m/h und einer Fließgeschwindigkeit von 5 cm/s aus. Für höhere Anforderungen kann qA mit einem niederen Wert von z. B. 10 m/h angesetzt werden. Dies gilt für alle Produkte ViaSed und ViaTub. Und sie sind alle mit einem ausreichend bemessenen Schlammsammelraum und einem Raum zur Sammlung von Leichtstoffen ausgestattet. Zur Sicherheit liegt auf der Sohle des Sickertunnels ein Spezialvlies, das feine abfiltrierbare Partikel zurückhält, welche von den mechanischen Anlagen der Vorreinigung nicht zurückgehalten werden. Bei Regenwasser von Dachflächen genügt diese Art der Reinigung in den meisten Fällen. Oberflächenabflüsse von Verkehrsflächen jedoch enthalten polare gelöste Stoffe, z. B. Schwermetalle, für deren Adsorption unter dem Vlies bei CaviLine VS eine hoch wirksame und 30 cm starke Filterschicht vorhanden ist. Welches Rigolenvolumen zur Rückhaltung notwendig ist, wird errechnet. Es ergibt sich aus der Differenz des Niederschlagsaufkommens (Produkt aus Bemessungsregen und entwässerter Fläche) und der Versickerungsfähigkeit des Untergrundes (Durchlässigkeitsbeiwert kf, gewonnen durch Bodenprobe). Oben befahrbar, unten zugänglich Laut Herstellerangaben ist das Besondere und der Grund zur Entwicklung des im Jahr 2020 neu auf den Markt gekommenen Sickertunnels CaviLine seine flache Bauform und die Befahrbarkeit, die selbst bei oberflächennahem Einbau mit geringer Überdeckung gegeben ist. Die zylindrischen, liegenden Halbschalen haben ein sehr gutes Verhältnis zwischen Hohlkörpervolumen und Sickerfläche. Das bedeutet günstige Baukosten. Modulartig aneinandergereiht werden die Elemente direkt auf ca. 15 cm sickerfähigen Kiessand oder auf Split 2/8 mm gelegt. Die Sickertunnel eignen sich somit als „Linienentwässerung“. Sie können wie Kanäle unmittelbar und in beliebiger Länge unter Straßen eingebaut werden – und das relativ nahe an der Oberfläche, also mit wenig Aushub, ein weiterer Kostenvorteil. Bevor die Verfüllung der Baugrube beginnt, wird die gerundete Oberseite des Tunnels an den Elementstößen mit Geotextil abgedeckt, der Domschacht für den Einstieg bis zur Geländehöhe aufgesetzt und die Zulaufleitung verlegt. Hohlkörperrigolen des Typs CaviLine haben gegenüber den gebräuchlichen Füllkörperrigolen Vorteile durch den Werkstoff Stahlbeton. Sie sind statisch bestimmt, standsicher, mit LKW befahrbar und kommen auch bei großen Hohlräumen ohne innere Aussteifungen aus. Der Austausch von erschöpften oder kolmatierten Filterschichten ist aufgrund der sehr guten Zugänglichkeit der Anlagen mit geringen Mitteln einfach durchführbar.

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