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UMWELT JOURNAL 2021-2

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UMWELT JOURNAL Nr. 2/2021 mit den Themen: EU-Klimagesetz, Filtrationsprojekte, Luftqualität, Kreislaufwirtschaft, Grüne Logistik, Energie, Recycling, Green Logistics, E-Mobilität, Wasserstoffspeicherung, Green Finance, Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben

UMWELTjournal 2/2021 | S20 Schluss mit verwirrendem A+++: Das neue Energielabel kommt Informationen werden verständlicher: Pluszeichen fallen weg, einfache Bewertungsskala von A bis G – Angaben praxisnäher – Informationen auf www.label2020.at – Österreichische Energieagentur koordiniert Projekt in 16 EU-Ländern. Das altbekannte Energielabel auf Elektrogeräten wird europaweit abgelöst. „Bereits im Jahr 1995 gab es das erste Energielabel, damals zu finden auf Kühl- und Gefriergeräten. Seitdem hat sich das Label zur Erfolgsgeschichte entwickelt. Um diese weiterzuschreiben, stehen nun einige Änderungen an“, sagt Bernd Schäppi, Centerleiter bei der Österreichischen Energieagentur. Er ist mit seinem Team für die Informationsplattform www.label2020.at verantwortlich, die Österreichische Energieagentur koordiniert das Projekt in 16 EU-Ländern. „Vergleicht man beispielsweise heute eine A+++- Kühlgefrierkombi mit einem früher gängigen B- Klasse-Gerät, ist der Energieverbrauch um mehr als 70 Prozent niedriger“, nennt Schäppi ein Beispiel. Kauft man heute zum Beispiel einen Wäschetrockner der Klasse A++, spart man gegenüber einem Modell der Klasse B über die gesamte Produktlebensdauer 2.900 kWh oder 580 Euro ein [2]. „Das kommt der eigenen Geldbörse und natürlich auch dem Klimaschutz zugute. Schon heute spüren wir die Auswirkung der Klimakrise. Für die Zukunft unserer Kinder müssen wir jetzt entschlossen gegensteuern und in allen Bereichen entsprechende Maßnahmen setzen“, so Schäppi. Von A bis G – kein Plus mehr Derzeitig gibt es für die allermeisten Produktgruppen eine Skala von A+++ bis G, die nun durch eine klarere und nutzerfreundlichere Skala von A bis G ersetzt wird – ohne eine Vielzahl von Plus- Symbolen. Bei der Einführung des Energielabels war die Geräteklasse A für die besten Geräte am Markt vorgesehen. Mit der Zeit haben die Hersteller immer sparsamere Modelle auf den Markt gebracht, daher wurde die Skala um Plus-Symbole erweitert. Diese Einordnung in die Klassen A+ bis A+++ ist jedoch nicht sinnvoll, da zwischen den Produkten deutliche Unterschiede bei der Energieeffzienz bestehen können. Außerdem wirkt dieser optisch nur graduelle Unterschied zwischen unterschiedlich vielen Plus-Zeichen auf Konsument*innen weniger motivierend, ein energieeffzienteres Produkt zu kaufen, als ein Unterschied zwischen C und A. Daher wird am 1. März 2021 ein neues Label, das nur die Energieklassen A bis G umfasst, eingeführt. Dieses neue Energielabel wird bei Haushaltskühl- und Gefrierschränken, Waschmaschinen und Waschtrocknern, Geschirrspülern, Fernsehern und elektronischen Displays, ab September 2021 auch bei Lichtquellen, zu finden sein. Für die weiteren Produktgruppen wie beispielsweise Klimageräte, Heizung und Warmwasserbereitung werden die neuen Labels zu einem etwas späteren Zeitpunkt eingeführt. Hier wird daher noch längere Zeit das alte Label zu sehen sein. „Das neue System vereinfacht die Orientierung für die Konsumentinnen und Konsumenten. Sie können nun sehr leicht effziente Produkte erkennen, auswählen und so den Energieverbrauch, ihre Stromrechnung und vor allem auch die Treibhausgasemissionen senken. Gleichzeitig soll die überarbeitete Kennzeichnungsskala für Hersteller ein Anreiz sein, mit Innovationen und neuen Technologien noch energieeffzientere Produkte auf den Markt zu bringen“, erklärt Schäppi. Damit es auch in Zukunft keinen „Plus-Wildwuchs“ mehr geben wird, wird eine Anpassung der Klassengrenzen durchgeführt. Dies geschieht, sobald 30 % der auf dem EU-Markt verkauften Produkte in die oberste Energieeffizienzklasse A fallen, oder wenn 50 % dieser Produkte in die obersten zwei Energieeffzienzklassen A und B fallen. Praxisnähere und verständlichere Angaben Die neuen Labels beruhen auf teilweise überarbeiteten Berechnungsmethoden und Teststandards. Diese sind noch praxisnäher, werden allerdings zu etwas anderen Energieverbrauchswerten führen. So wird beispielsweise bei den

meisten Produktgruppen nicht mehr ein mittlerer Jahresverbrauch angegeben, der je nach Haushaltsgröße und Nutzergewohnheiten deutlich variieren kann. Das neue Label nennt den Verbrauch pro Betriebsstunden oder Betriebszyklen etc. „Die Informationen sind damit praxisnäher und leichter nachvollziehbar. Gleichzeitig gilt zu beachten, dass die Werte am alten Label nicht eins zu eins mit dem neuen Label vergleichbar sind“, so Schäppi. Datenbank und App Über einen ebenfalls enthaltenen QR-Code kann man zukünftig auf eine neue EU-Produktdatenbank zugreifen, die zusätzliche Produktinformationen für alle gekennzeichneten Produkte bietet. Ab Frühjahr 2021 wird das mit einer App möglich sein, die auch Produktvergleiche, Lebenszykluskostenberechnungen und einiges mehr ermöglichen wird. Im unteren Teil des Labels informieren verschiedene Piktogramme über ausgewählte Produkteigenschaften. Einige der ursprünglichen Piktogramme wurden überarbeitet, mehrere Piktogramme wurden neu hinzugefügt (Energieeffzienz im HDR-Modus bei TVs und Displays, Waschzeit bei Waschmaschinen). „Das Energielabel ist hierzulande sehr gut etabliert. Knapp 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher kennen es und wissen auch, wofür es steht. Ganze 85 Prozent davon sagen sogar, dass das Label ihre Entscheidung beim Kauf eines Elektrogerätes beeinflusst hat. Das sind gute Grundvoraussetzungen dafür, dass die Konsumentinnen und Konsumenten auch das neue Label annehmen und nützen werden“, zeigt sich Schäppi optimistisch. Österreichische Energieagentur für Projekt in 16 EU-Ländern verantwortlich „Das Projekt Label2020, das von der Österreichischen Energieagentur mit Partnern in 16 EU-Ländern koordiniert wird, unterstützt bei der Information und entwickelt verschiedene Tools für den Handel und für Konsumentinnen und Konsumenten“, erläutert Schäppi.

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