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UMWELT JOURNAL 2020-6

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Die Themen von UMWELT JOURNAL Nr. 6/2020 sind: 02 Termine & Events 03 Editorial, Impressum, Inhalt 04 Aktuelles 06 Technische Regenwasserfilter 10 EU-Green Deal für Batterien 14 AWES 2020 – Rückblick 16 Recycling von Rotorblättern 18 Antrieb für die Azimut-Steuerung 20 Recy & DepoTech 2020 22 Qualität beim Recycling 24 Mobilitätswandel ist Haltung 26 Interview: Ute Teufelberger, BEÖ 28 INNIO mit 1-MW-Großgasmotor 30 Heinzel Energy und ECO-TEC 32 Ausbildungen, Seminare, Partner 33 Kommentar: 5 Erkenntnisse aus 2020 34 Ausblick UMWELT JOURNAL 2021 35 Sonderausgaben für 2021

UMWELTjournal 6/2020 | S14 Viel frischer Wind beim Windenergie Symposium AWES 2020 Alljährlich treffen sich Experten aus der Windenergie-Branche zur Diskussion - dieses Mal fand das österreichische Windenergie Symposium AWES 2020 rein virtuell statt. Die Themen waren ungebrochen spannend und die Dringlichkeit politischen Handelns wurde nicht nur von Umweltökonom Gernot Wagner eingemahnt. Ende November versammelte sich die Windbranche im digitalen Raum und diskutierte anlässlich des 14. Wind Energy Symposiums AWES 2020 über fachliche Themen und über die dringende Notwendigkeit neuer politischer Rahmenbedingungen. So fordert auch Sigrid Stagl, Professorin der Wirtschaftsuniversität Wien: „Wir müssen weg von den Ankündigungen und hin zum Tun.“ Mit über 500 Teilnehmern war die Branchenveranstaltung noch nie so gut besucht wie diesmal. Bei 18 Präsentationsständen zeigten Firmen der Windbranche ihre Angebote und Leistungen und konnten auch digital mit den Besuchern Details zu den Produkten erörtern. Mehr als 1.000 Mal wurden die Präsentationsstände von Teilnehmern des AWES besucht. Auf zwei digitalen Bühnen konnte sich die Branche über aktuelle Themen der Windenergie informieren und an über 70 Diskutanten am Podium ihre Fragen stellen, die geschickt von führenden Journalisten des Landes in die Diskussion eingebunden wurden. „Trotzt der schwierigen Umstände, die uns der Lock Down in der Pandemie beschert hat, war die Veranstaltung ein voller Erfolg“, freut sich Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. Es braucht eine europäische Zulieferbranche In Österreich arbeiten mehr als 180 Firmen in der Windbranche. Beinahe jeder Teil eines Windrades wird auch in Österreich hergestellt. Einige Firmen sind sogar Weltmarktführer in ihrem Segment. Damit diese Firmen am Weltmarkt reüssieren können, ist auch der Ausbau der Windkraft im Heimmarkt wichtig. „Es macht auch für einen Zulieferbetrieb, der seine Produkte international vermarktet, einen großen Unterschied ob ein Land als windkraftfreundliches Land vom Ausland aus wahrgenommen wird oder nicht“, erklärt Bernhard Zangerl von Bachmann electronic aus Vorarlberg. Besonders auch für die Forschung und Entwicklung ist eine funktionierende Zulieferbranche von größter Bedeutung. „Forschung zu betreiben über Produkte, wo die Produktion auf einem anderen Kontinent liegt, ist eine große Herausforderung“, erklärt Roland Stör von WINDnovation: „Die Produktion in Europa zu halten ist ein wichtiger Faktor um Innovation und technologischen Fortschritt langfristig zu erhalten.“ „Bei Corona haben wir gesehen, dass es von Vorteil ist, wenn wir Produkte vor Ort produzieren, anstatt alles importieren. Dies trifft auch auf die Windbranche zu. Die Innovation müssen wir in Europa halten, damit die Wertschöpfung in Europa bleiben kann“, betont Moidl. Auch bei der Diskussionsrunde der Windkrafthersteller herrschte Konsens, dass die Branche stabile Rahmenbedingungen braucht. „Besonders wenn es um die Sektorkopplung geht, die wir für die Klimaneutralität 2040 dringend benötigen“, bemerkt Bernhard Fürnsinn von der IG Windkraft. Neben technischen Fragestellungen der Windenergie waren aber auch die politischen Rahmenbedingungen ganz oben auf der Themenliste des Symposiums. Sowohl bei der Diskussionsrunde der Energie- und Umweltsprecher der Parteien, aber auch bei jenen von hochkarätigen Fachpersonen aus Europa und Übersee wurde besonders deutlich, dass die politisch gesetzten Ziele nun endlich mit konkreten Maßnahmen umgesetzt wer-

den müssen. „Weg von den Ankündigungen und hin zum Tun“ forderte auch Sigrid Stagl, Professorin der Wirtschaftsuniversität Wien und setzt fort: „Es müssen sich alle Sektoren und alle Akteure am Riemen reißen und jetzt handeln.“ Dem stimmt auch Gernot Wagner, Umweltökonom von der New York University zu: „Ohne Politik geht bei Covid-19 wenig und ohne Politik geht auch beim Klimaschutz nichts.“ Österreich hat sich das Ziel gesetzt bis 2030 eine Stromversorgung mit 100 Prozent erneuerbarer Energien zu erreichen und bis 2040 zur Gänze klimaneutral zu sein. Bundesländer und Gemeinden einbinden Die Europäische Union ist gerade dabei seine Klimaschutzziele anzuheben. Österreich hat mit dem Ziel bis 2040 klimaneutral zu sein, die Verschärfung der Ziele schon vorweggenommen. Damit die Ziele aber auch erreicht werden können, sind die Bundesländer und Gemeinden gefordert, jetzt aktiv zu werden und ebenfalls Konzepte für ein klimaneutrales Bundesland, oder eine klimaneutrale Gemeinde, zu entwickeln. „Für eine naturverträgliche Energiewende brauchen wir ein gemeinsames Voranschreiten der Gemeinden, Bundesländer und des Bundes“, fordert auch Karl Schellmann, Klima-und Energiesprecher vom WWF. „Dies betrifft auch klare Ausbaupläne für die erneuerbaren Energien, damit die Ziele erreicht werden können“, ergänzt Hans Winkelmeier vom Energiewerkstatt Verein und Hans-Dieter Kettwig, Geschäftsführer von ENERCON setzt fort: „Ob man die nationalen Ausbauziele nimmt oder deren Summe auf EU-Ebene oder die globalen Klimaziele aus dem Pariser Abkommen – stets wird klar: Ohne einen substanziellen Ausbau der Onshore Windenergie sind alle Energiewendepläne und mithin alle Klimaschutzziele Makulatur.“ EAG als Nagelprobe der Klimapolitik Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) soll Anfang nächsten Jahres im Parlament beschlossen werden. „Das EAG muss für die erneuerbaren Branche endlich stabile Bedingungen zur Verfügung stellen, und das nicht für ein Jahr, sondern für die nächsten zehn Jahre“, fordert Moidl: „Dabei sollten wir nicht dieselben Fehler machen, die in den letzten Jahren in Deutschland passiert sind.“ Heiko Messerschmidt, von der IG Metall Bezirk Küste aus Deutschland ergänzt: „Unsere Sorge ist, dass die rund 30.000 Arbeitsplätze, die in der Windbranche verloren gingen, nicht wiederkommen. Das kann man nicht aus und wieder anschalten. Es braucht hier eine Kontinuität, die wir derzeit nicht haben.“ Auch Daniela Kletzan-Slamanig vom WIFO stößt in dasselbe Horn: „Eine Stop- And-Go Politik bringt Arbeitsplatzverluste und die Abwanderung von Knowhow. Klimaschutz ist kein Add-On, sondern muss endlich umfassend gedacht und umgesetzt werden.“ Stefan Moidl hofft in diesem Zusammenhang auf ein EAG, das die nötigen Rahmenbedingungen für die dringend nötige Energiewende schafft. LINK-TIPP Einen Rückblick zum AWES 2020 gibt es hier: https://eventmaker.at/interessengemeinschaft_windkraft_oesterreichigw/awes_2020_-_14_oesterreichisches_windenergie_symposium

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