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UMWELT JOURNAL 2020-2

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UMWELT JOURNAL 2/2020 (veröffentlicht: 30.04.2020) Themen: FEMtech-Expertin des Monats, Ende der Kohlekraft in Österreich, Rekordjahr für Windkraft, Photovoltaik-Ausbau in Österreich, Post fährt mit Solar-Lkw, E-Mobilität in Österreich, Kreislaufwirtschaft, Regenwasser versickern, Pellets speichern, Umwelttechniker gesucht, Condition Monitoring Systeme (Dekanterzentrifugen), Modernes Wohnen, Bibliothek, Ausbildungen, Seminare.

UMWELTjournal 2/2020 | S10 Energien für uns Menschen und die Rolle, die diese Bereiche in Zukunft spielen werden, die mich faszinieren. Das sind Zukunftsthemen. Sie sind auch ein enormer Wirtschaftsfaktor, es können in diesem Bereich eine beträchtliche Zahl neuer Arbeitsplätze in lokalen Unternehmen entstehen. Ich freue mich daher, dass ich meinen Beitrag dazu leisten kann, dass in diesen Bereichen etwas weitergeht. Wie hoch ist der Frauenanteil im technischen Bereich bei der Standortagentur Tirol? Im Team Technik sind wir acht Personen und drei davon sind Frauen (37,5 %). Was bietet die Standortagentur Tirol zur Förderung von Chancengleichheit? Die Standortagentur Tirol ist sich der Wichtigkeit der Chancengleichheit für Frauen und Männer bewusst. Dieses Frühjahr nehmen beispielsweise alle MitarbeiterInnen – und natürlich auch die Geschäftsführung – an einer Weiterbildung zum Thema Gender Mainstreaming teil. Digitalisierte Arbeitsformen machen uns nicht nur hoch einsatzfähig, wie aktuell während der Maßnahmen rund um das Corona-Virus, sondern erleichtern auch das Home Office und ermöglichen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. lässlich der COSME (Europe´s Programme for SMEs) Ausschreibung. Auch bei unseren Angeboten und Dienstleistungen achten wir verstärkt auf Chancengleichheit. Das Gründungszentrum Startup.Tirol, ein Tochterunternehmen der Standortagentur Tirol, hat kürzlich ein Coaching- und Förderprogramm explizit für weibliche Gründerinnen aufgelegt. Sie haben Physik an der Universität Innsbruck studiert. Wie kam es zu dieser Entscheidung? Das ist eigentlich relativ simpel: Ich hatte einen großartigen Physiklehrer. Das war definitiv entscheidend, denn meine Interessen waren und sind breit gefächert. So viele Gebiete sind hochinteressant, egal ob Physik, Chemie, Biologie oder Geschichte. Unser Physiklehrer stellte den Bezug zu spannenden und aktuellen Themen der Zeit her: Anlässlich der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl besprachen wir die verschiedenen Reaktortypen, wie es zu diesem Unfall kommen konnte und besuchten ein Atomkraftwerk in der Schweiz. Wir waren im Technischen Museum in München und verbrachten dort einen spannenden Tag. Im letzten Jahr gab er uns erste Einblicke in die Quantenwelt. Er hatte ganz klar ein Talent dafür, seine Schülerinnen - ich habe ein Mädchengymnasium besucht - für sein Fach zu begeistern. In Ihrem Doktorats Studium haben Sie an der ersten Realisierung von Heisenbergs Gedankenexperiment, besser bekannt als „Beamen“ gearbeitet. Wie kam es zu dieser Entscheidung und was war das Besondere daran? Heisenbergs Unschärferelation besagt, dass man bei kleinsten Teilchen nicht alle Größen gleichzeitig scharf messen kann. Begründet ist das nicht in den technischen Grenzen von Messgeräten, sondern das ist ein Naturgesetz. Einstein konnte damit nichts anfangen, was er ausdrückte mit seinem berühmten Spruch „Gott würfelt nicht“. Mittels der erstmaligen experimentellen Umsetzung von Heisenbergs Gedankenexperiment konnten wir im Labor zeigen, dass es tatsächlich nicht möglich ist, den genauen Ort und Impuls eines Teilchens gleichzeitig zu kennen. Wenn man die Eigenschaften eines Teilchens nicht alle gleichzeitig scharf messen kann, kann man es auch nicht kopieren. Wie übertrage ich dann aber die Eigenschaften eines Teilchens auf ein anderes? An diesem Punkt kommt das „Beamen“ ins Spiel, wissenschaftlich ausgedrückt die Quantenteleportation. Alle diese Dinge haben weitreichende Konsequenzen, so kann mittels der Quantentheorie beispielsweise eine abhörsichere Übertragung von Information realisiert werden. Eine Zuhörerschaft, die mithören will, muss dazu die Teilchen, die gesendet werden, abfangen und deren Eigenschaften messen. Dies ist aber nicht für alle Eigenschaften möglich, es kann keine perfekte Kopie des gemessenen – und damit zerstörten – Teilchens weitergesendet werden. Auf die einhergehenden Fehler kann man testen und damit die Zuhörerschaft ausfindig machen. Ergo – abhörsicher. In den Clustern integrieren wir das Thema in Förderanträgen, wie zuletzt an- Heisenbergs Gedankenexperiment und beamen ist, wie man sieht, nicht dasselbe, aber was haben die beiden miteinander zu tun?

Wieso haben Sie sich anschließend für die angewandte Forschung bzw. Erneuerbare Energie entschieden? Ich habe nach dem Studium zuerst für die Firma Kapsch in Wien gearbeitet. Anschließend bin ich mit meinem Mann nach Nordamerika übersiedelt und drei Jahre später nach Kanada. Die vielen Umzüge haben mich in sozialer Hinsicht und bezüglich Frauenthemen stark sensibilisiert. Die Umzüge beinhalten sehr viel mehr als nur einen Ortswechsel, in einem Wort nennt sich das dann auch „Kulturschock“. In Kanada hatte ich bei der CSE (Communications Security Establishment Canada) die Gelegenheit, zu Projekten im Bereich der Quantenkryptographie zu arbeiten. Die Chance zur Projektarbeit kam mir damals sehr entgegen. Mein Mann und ich haben insgesamt vier Kinder und unser Ältester hat eine Behinderung. Zurück in Österreich und nach unserem vierten Kind wollte ich mich beruflich wieder eng an ein Unternehmen binden. Gleichzeitig war es für mich essenziell, mit meiner Arbeit einen sinnvollen Beitrag leisten zu können. Mit dem Stellenangebot der Standortagentur Tirol für den Bereich Erneuerbare Energien hat sich genau diese Möglichkeit auch geboten. Für unser 2012 gebautes Haus war für uns damals schon nur eine Wärmepumpe in Frage gekommen, auch wenn es keine Förderungen dafür gab. Ich freue mich sehr, dass das heute anders ist. Was braucht es Ihrer Meinung nach noch, um mehr Mädchen und Frauen zu motivieren in Naturwissenschaft und Technik Fuß zu fassen? Sowohl Mädchen als auch Buben würden davon profitieren, wenn wir sie schon im Kindergartenalter für technische Themen begeistern könnten. Dazu braucht es spezifische Programme, die auch für die Volksschule zu konzipieren wären. Die PädagogInnen behandeln wirklich spannende Themen, aber relativ wenig geht in Richtung Physik und Technik – zumindest ist das meine Erfahrung. Wir brauchen definitiv mehr Männer, mehr männliche Vorbilder, in den Kindergärten und Volksschulen. Kleinere Technische Museen in den Bundesländern würden helfen, das Interesse in Kindern zu wecken, sie ermöglichen die spielerische Auseinandersetzung mit Physik und Technik. Außerdem würde ich mir wünschen, dass es Kinderbücher von Frauen für Mädchen gibt, in denen technisch versierte Heldinnen die Welt retten. Was mich positiv stimmt ist, dass der Frauenanteil in vielen Studien, die vorher völlig männerbesetzt waren, gestiegen ist. In der Physik sind es derzeit ca. 30 Prozent Frauen, der Wert ist 10-mal höher als zu jener Zeit, als ich mit dem Studium angefangen habe. IHRE VORTEILE MIT DER FLOTTWEG X-SERIE BEI DER SCHLAMMENTWÄSSERUNG · Xtra Entwässerungsleistung · Xtra Polymereinsparung · Xtra Energieeinsparung · Xtra Sauber: Abscheidegrad über 99 % · Xtra Kapazität: bis zu 15 % mehr Durchsatz bezahlte Anzeige

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