Gemeinden mit einbezieht, sondern vor allem auch eine internationale Vernetzung voraussetzt. Pandemiepläne müssen die Kooperation innerhalb des komplexen Bereichs des Gesundheitswesens sowie sämtlicher Organisationen und Strukturen für Sicherheit, Verkehr, Energieversorgung, Trinkwasser- und Nahrungsmittelversorgung und nicht zuletzt Bildung berücksichtigen. Eine wesentliche Rolle liegt auch in einer koordinierten Vorgangsweise der Medien und ihrer Berichterstattung. Stetige Evaluierung, Aktualisierung der Pande mie pläne und regelmäßige Übungen des Zusammenwirkens aller Beteiligten dürfen in Österreich nicht länger verabsäumt werden. Unumgänglich sind standardisierte Verfahren im Rahmen nationaler und internationaler Surveillance-Systeme zur raschen Detektion. Je früher und je präziser die Infektiosität und Kontagiosität eines Erre gers erkannt wird, umso schneller können entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Impfungen sind nach derzeitigem Stand der Wissenschaft die Maßnahme der Wahl bei Viruserkrankungen. Bei derzeit schon verfügbaren Impfstoffen gegen bekannte Erreger sollte die Bevölkerung und allem voran das First-Responder-Personal präventiv flächendeckend geimpft sein, vor allem um die öffentlichen Dienste aufrecht zu erhalten. Das eröffnet auch die Debatte zur Impfplicht. Zur Therapie anderer Agentien müssten entsprechende Lagerbestände an Medikamenten, etwa Virusstatika oder Antibiotika, vorgehalten werden, die im Anlassfall verabreicht werden können, um die vermutlich monatelange Phase bis zum Einsatz eines neuen Impfstoffes überbrücken zu können. Auch die Strukturen für Quarantänestationen, Hochisoliereinheiten und Patiententransportmöglichkeiten sind zu erweitern. Rolle des Bundesheeres Die Unterstützung des Österreichischen Bundesheeres, das im Falle einer Pandemie im Rahmen des SKKM zum Einsatz kommen würde, ist von hoher Relevanz. Neben der Logistik durch Lagerungsund Transportkapazitäten könnten vor allem durch die Zusammenarbeit des speziell geschulten Personals der Sanitätskräfte und der 222 Sicher. Und Morgen?
ABC-Abwehrtruppe sowie durch Bereitstellung notwendiger Strukturen sämtliche erforderliche Maßnahmen wie Surveillance, Detektion und Prävention bis hin zur Dekontamination, Quarantäne und Isolation unterstützt werden – vorausgesetzt die notwendigen personellen, materiellen und infrastrukturellen Ressourcen sind sichergestellt. Gegenwärtig ist dies aber nicht der Fall. Kernbotschaften • Durch die Globalisierung und den Klimawandel steigt das Risiko von »Outbreaks« biologischer Pathogene und Agenzien. • Pandemien können unerwartet verheerende Folgen für Staat, Gesellschaft und Wirtschaft haben. • Die WHO hat die globale Pandemie-Sicherheitsvorsorge als unzureichend beurteilt. • Das Risiko einer Pandemie im Raum der EU und so auch in Österreich steigt. • Österreich muss seine Pandemie-Sicherheitsvorsorge als integralen Bestandteil nationaler und globaler Sicherheitsvorsorge evaluieren und verbessern. Autoreninformation Brigadier DDr. in Sylvia-Carolina Sperandio, MBA, geboren 1966, ist seit 2017 Leiterin des Militärischen Gesundheitswesens im Bundesministerium für Landesverteidigung in Wien. Sie war weltweit in Krisen regionen zur Humanitären Katastrophenhilfe als Expertin des United Nation Disaster Assessment Coordination Teams und des European Civil Protection Teams im Einsatz. Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2020 223
Sicher. Und morgen? Sicherheitspoli
Die Inhalte der einzelnen Beiträge
Außen- und sicherheitspolitische H
Anstatt eines Vorworts Politische A
Sichtweisen von Sicherheit in Öste
Nichtsdestoweniger gilt das Sicherh
werden, dass dies auch in der Wahlb
Internet (Fake News), steigende Pre
Neben der klassischen Sicherheitspo
Abbildung 3: Indikatoren für Zusti
uns onkelhafte Beruhigungssprüche
01 Österreichs Sicherheitspolitik
Bild: Sergey Nivens/Shutterstock.co
MARGINALISIERUNG DER EU USA EUROPAS
sche Handlungsfähigkeit drastisch
gefährden. Ein räumlich begrenzte
Dies würde aber bedeuten, dass zu
gen militärischen Ambitionsniveau
Insgesamt hat sich die sicherheitsp
alle Aspekte der gemeinsamen Bezieh
Zwar ist aus heutiger Sicht eine Es
Entlang aller hybriden Angriffsfeld
diesen Bedrohungen keinerlei Vertei
Diesem strategischen Ansatz folgt a
3.2 Sicherheitspolitische Schlussfo
nationale Zusammenarbeitsfähigkeit
02 Globale Rahmenbedingungen europ
Bild: phloxii/Shutterstock.com Die
diese Räume infolge von Rohstoffvo
Bild: ju_see/Shutterstock.com Die e
weilig so aus, als würde die EU ve
Kernbotschaften • Im globalen mac
Globales Wachstum: kurz- und mittel
Zur sicherheitspolitischen Perspekt
Bild: Rotloch/Shutterstock.com Euro
Die Strategie der meisten führende
Machtausübung erfordert daher auch
die damit verbundene Machttransitio
Der Westbalkan zählt auch 2020 nic
Von einer aktiven Vermittlerrolle i
Bild: YIUCHEUNG/Shutterstock.com Di
Durchsetzung von Kerninteressen Mit
Kernbotschaften • Peking sucht we
nisses zwischen Amerikanern und Eur
gen nach der künftigen Rolle der T
Bild: Alexyz 3d/Shutterstock.com Ne
Ende des INF-Vertrages und Folgen f
Kernbotschaften • Es ist im Inter
03 Die EU und die GSVP Bild: symbio
Bild: Alexandros Michailidis/Shutte
Mitgliedsstaaten auf klare Ablehnun
Strategische Vorgaben in Sachen Ver
Bild: Alexandros Michailidis/Shutte
Die politische Integration der EU D
Konsequenzen für die EU und Öster
Bild: FoxPictures/Shutterstock.com
Einen ähnlich breiten Ansatz brauc
mit kühlem Kopf verfolgt, anstatt
Auf dem Weg zu einer »geopolitisch
er die Verantwortung für die Planu
chen Interessen von entscheidender
Bedrohungswahrnehmungen und Streitk
scheidet sich von der direkten Erfa
Autoreninformation Dr. Bastian Gieg
GSVP Die EU wird an der Fortsetzung
Kooperation und den gesamten transa
Kernbotschaften • Die NATO-Staate
Ausrichtung am EU Level of Ambition
in den internationalen Rechtsrahmen
04 Sicherheitsrelevante Entwicklung
Bild: Adiss Alic/Shutterstock.com E
sche Situation beruhigen. Umgekehrt
die Republika Srpska in BuH zu fest
Autoreninformation Dr. Predrag Jure
aber nicht. Die anderen Konflikte w
Prinzipien der Minsk-Gruppe der OSZ
Autoreninformation: Univ.-Prof. Mag
Der hybride Krieg erreicht die Regi
Konsequenzen für Europa Diese regi
Bild: Sergey Uryadnikov/Shutterstoc
Globaler Wettlauf in Afrika Aus der
Folgen für die EU und Österreich
Konfliktursachen und -dynamiken im
ebenfalls im Raum. Offiziell wirkt
Kernbotschaften • In Mali ist von
05 Hybride Bedrohungen und strategi
digungen an Satelliten, die auf Man
09 Österreichs Rolle in internatio
Bild: Pavlo Lys/Shutterstock.com Ö
Zunehmende Technisierung und ihre A
Kernbotschaften • Die intensive u
Verschärfung militärischer Spannu
»Inseln der Kooperation« Neben de
Foto: Bundesheer/UN/Wolfgang Grebie
Gerade deshalb ist der Ausbildungsb
Zentraleuropäische Verteidigungsko
Präsidentschaften dieser Länder e
Kernbotschaften • Unter der slowe
Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier, ge
Generalmajor Mag. Bruno Günter Hof
Dr. in Daniela Pisoiu, PhD, geboren
Michael Simm, geboren 1977, ist lan
Mag. Peter Webinger, geboren 1976,
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