ländische Kämpfer sowie Frauen und Kinder, die in IS-Gebieten lebten, haben die Kampfgebiete verlassen. Manche der ehemals ausgereisten Personen befinden sich bereits wieder in ihren Heimatländern, die meisten halten sich allerdings weiterhin in der Region auf – in Haftanstalten oder Flüchtlingslagern. Rückkehrer könnten neue Impulse für die europäische Szene bringen; zusätzlich rückt die Aussicht, dass viele dieser Rückkehrer in Haftanstalten landen könnten, die Problematik der islamistischen Radikalisierung in Haftanstalten nicht nur für die Justiz, sondern auch für die Sicherheitsbehörden in den Fokus. Zweitens kommen globale Konfliktherde in der muslimischen Welt nicht zur Ruhe und können als Auffangbecken oder Testkampfplätze dienen, hier ist z. B. Libyen hervorzuheben. In Libyen herrscht ein bürgerkriegsähnlicher Zustand, der in dem weiträumigen Land Sicherheitsvakuen entstehen lässt, die Terroristen jeglicher islamistischen Ausprägung für sich nutzen können. Zusätzlich hat der IS mehrmals versucht, potenzielle Attentäter über das Mittelmeer von Libyen nach Europa zu schicken. Drittens hat der IS trotz seiner Rückschläge überlebt und seine Präsenz – vor allem online – sowie seine Aktivitäten aufrechterhalten. Zwar mangelt es an zentralen Faktoren wie charismatischen Einzelpersonen, allerdings bleibt die Strategie, ein simples Gegenmodell zur westlichen Gesellschaft zu propagieren und damit Hass und Nährboden für Gewalt gegenüber dem erklärten westlichen Feind zu schaffen, wirksam. Besonders gefährlich wird das angesichts des Trends, islamistisch motivierte Gewalt zunehmend mit leicht zu beschaffenden Tatmitteln auszuführen. 188 Sicher. Und Morgen?
Kernbotschaften • Für die europäische Sicherheit zählen Radikalisierung und Terrorismus auch 2020 zu den großen Herausforderungen. • Die terroristische Gefahr für Europa in 2020 ist gekoppelt an Gruppen, Netzwerke und Ideologien. • In den letzten Jahren haben rechtsradikal motivierte Gewalttaten und Terrorismus in Europa zugenommen. Allerdings sind dem islamistischen Terrorismus weiterhin die meisten Todesopfer geschuldet. • Der territoriale Zusammenbruch der gefährlichsten Terrororganisation IS hat bezüglich der IS-Anhänger für Europa ein Sicherheitsdilemma geschaffen. • Für beide Ausrichtungen des Terrorismus müssen Prävention und Deradikalisierung genauso in die neue Sicherheits agenda eingebunden werden wie Polizei und Nachrichtendienste. Autoreninformation Inga Kristina Trauthig, geboren 1991, ist Doktorandin am King’s College in London und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Internationalen Zentrum zur Erforschung der Radikalisierung (ICSR) in London. Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2020 189
Sicher. Und morgen? Sicherheitspoli
Die Inhalte der einzelnen Beiträge
Außen- und sicherheitspolitische H
Anstatt eines Vorworts Politische A
Sichtweisen von Sicherheit in Öste
Nichtsdestoweniger gilt das Sicherh
werden, dass dies auch in der Wahlb
Internet (Fake News), steigende Pre
Neben der klassischen Sicherheitspo
Abbildung 3: Indikatoren für Zusti
uns onkelhafte Beruhigungssprüche
01 Österreichs Sicherheitspolitik
Bild: Sergey Nivens/Shutterstock.co
MARGINALISIERUNG DER EU USA EUROPAS
sche Handlungsfähigkeit drastisch
gefährden. Ein räumlich begrenzte
Dies würde aber bedeuten, dass zu
gen militärischen Ambitionsniveau
Insgesamt hat sich die sicherheitsp
alle Aspekte der gemeinsamen Bezieh
Zwar ist aus heutiger Sicht eine Es
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Diesem strategischen Ansatz folgt a
3.2 Sicherheitspolitische Schlussfo
nationale Zusammenarbeitsfähigkeit
02 Globale Rahmenbedingungen europ
Bild: phloxii/Shutterstock.com Die
diese Räume infolge von Rohstoffvo
Bild: ju_see/Shutterstock.com Die e
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Kernbotschaften • Im globalen mac
Globales Wachstum: kurz- und mittel
Zur sicherheitspolitischen Perspekt
Bild: Rotloch/Shutterstock.com Euro
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Machtausübung erfordert daher auch
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Der Westbalkan zählt auch 2020 nic
Von einer aktiven Vermittlerrolle i
Bild: YIUCHEUNG/Shutterstock.com Di
Durchsetzung von Kerninteressen Mit
Kernbotschaften • Peking sucht we
nisses zwischen Amerikanern und Eur
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Bild: Alexyz 3d/Shutterstock.com Ne
Ende des INF-Vertrages und Folgen f
Kernbotschaften • Es ist im Inter
03 Die EU und die GSVP Bild: symbio
Bild: Alexandros Michailidis/Shutte
Mitgliedsstaaten auf klare Ablehnun
Strategische Vorgaben in Sachen Ver
Bild: Alexandros Michailidis/Shutte
Die politische Integration der EU D
Konsequenzen für die EU und Öster
Bild: FoxPictures/Shutterstock.com
Einen ähnlich breiten Ansatz brauc
mit kühlem Kopf verfolgt, anstatt
Auf dem Weg zu einer »geopolitisch
er die Verantwortung für die Planu
chen Interessen von entscheidender
Bedrohungswahrnehmungen und Streitk
scheidet sich von der direkten Erfa
Autoreninformation Dr. Bastian Gieg
GSVP Die EU wird an der Fortsetzung
Kooperation und den gesamten transa
Kernbotschaften • Die NATO-Staate
Ausrichtung am EU Level of Ambition
in den internationalen Rechtsrahmen
er Risikotreiber beim Ausbruch gewa
Relevanz für die Streitkräfte Der
Ebenso sind Bevorratungsmaßnahmen
Bild: PopTika/Shutterstock.com Die
kann - könnte zu regionalen Engpä
Kernbotschaften • Die Energiesich
Sicherheitsrelevante technische Ent
Künstliche Intelligenz Künstliche
Künstliche Intelligenz gilt als ei
Autoreninformation Major Mag. (FH)
Stand und Entwicklung der Raketenr
ufen hat, dass das russische HGV-Sy
Kernbotschaften • Trotz aller Ans
Marschflugkörper und Drohnen Mitte
Entwicklungstrends Mehrere Trends l
Autoreninformation Dr. Marcel Dicko
Militarisierung des Weltraums Die N
digungen an Satelliten, die auf Man
09 Österreichs Rolle in internatio
Bild: Pavlo Lys/Shutterstock.com Ö
Zunehmende Technisierung und ihre A
Kernbotschaften • Die intensive u
Verschärfung militärischer Spannu
»Inseln der Kooperation« Neben de
Foto: Bundesheer/UN/Wolfgang Grebie
Gerade deshalb ist der Ausbildungsb
Zentraleuropäische Verteidigungsko
Präsidentschaften dieser Länder e
Kernbotschaften • Unter der slowe
Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier, ge
Generalmajor Mag. Bruno Günter Hof
Dr. in Daniela Pisoiu, PhD, geboren
Michael Simm, geboren 1977, ist lan
Mag. Peter Webinger, geboren 1976,
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