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Handelsverband Journal RETAIL 2/2019

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Handelsverband Journal RETAIL 2/2019

— research Weniger

— research Weniger Retouren, mehr Käufe übers Smartphone E-Commerce Studie. Die Ausgaben im Distanzhandel übersteigen erstmals acht Milliarden Euro. Der Trend, am Smartphone auf den Bestellbutton zu klicken, hält an. Dass der Onlinehandel weiterwächst, bestätigt die „E-Commerce Studie Österreich 2019“, die der Handelsverband bei der KMU Forschung Austria in Auftrag gegeben hat. 5,1 Millionen Österreicher kauften von Mai 2018 bis April 2019 im Distanzhandel Waren im Wert von 8,1 Milliarden Euro ein – ein neuer Rekord. Im Vergleich zum Vorjahr haben 100.000 Personen mehr in Webshops eingekauft und dabei 200 Millionen Euro mehr ausgegeben. Mehr behalten „Interessant ist, dass die Retourquoten erstmals wieder sinken, insbesondere im Modesegment“, erklärt Studienleiter Ernst Gittenberger. Während laut Vorjahresstudie 43 Prozent der Konsumenten die von ihnen im E-Commerce bestellten Waren zumindest zum Teil wieder retournierten, sank dieser Wert 2019 auf 41 Prozent. Besonders stark zeigte sich der Rückgang bei der jüngsten Altersgruppe zwischen 15 und 29 Jahren, und zwar im Ausmaß von zehn Prozentpunkten. Smartphone-Shopping befindet sich weiterhin im Aufwind. Immer mehr Konsumenten schätzen den unkomplizierten Zugang und erledigen ihren Onlineeinkauf gleich direkt am Handy. Die Kurve geht hier seit Jahren kontinuierlich nach oben – von den 7,5 Millionen Österreichern ab 15 Jahren machen das 26 Prozent. Alexa, bitte kauf Zahnpasta Voice-Commerce steckt hingegen noch in den Kinderschuhen. 0,4 Prozent der österreichischen Konsumenten kaufen über Alexa oder ähnliche Systeme ein. Immerhin haben sich die Nutzerzahlen im Vergleich zur Vorjahresperiode von etwa 200.000 auf circa 450.000 mehr als verdoppelt. „Aber wir bewegen uns hier noch auf einem sehr niedrigen Niveau“, so Gittenberger. Voice-Assistenten sind dennoch ein wichtiger Trend für die heimischen Handelsunternehmen. Während beim Bestellen die Skepsis noch überwiegt, kommen sie hingegen als Informationstools verstärkt zum Einsatz: Rund 65.000 Nutzer informieren sich über Alexa und Co. zu bestimmten Produkten, was einen späteren Kauf durchaus vorbereiten kann. Ausgaben im Distanzhandel Top-Warengruppen 2019 1,9 Mrd. Bekleidung/Textilien 1,2 Mrd. Elektrogeräte 0,6 Mrd. Bücher/Zeitschriften Top-Gewinner 2019 + 18 % Möbel/Deko + 12 % Kosmetik + 9 % Schuhe/Lederwaren 68 Prozent kauften im Distanzhandel ein, davon 58 % online Foto: Shutterstock/perfectlab/Georgejmclittle Mrd. Euro 8,0 7,0 6,0 5,0 Gesamtausgaben im Distanzhandel +7 % +9 % +8 % +10 % +3 % +3 % +4 % +4 % +3 % Quelle: KMU Forschung Austria 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 26 % via Smartphone 0,4 % via Alexa & Co. 2,0 Mio. Smartphone-Shopper + 200.000 (+ 11 %) Von den gesamten, einzelhandelsrelevanten 11 % Konsumausgaben fließen in den Versand- & Internet-Einzelhandel 30 — Juni 2019

— wissenschaft — intern Vom kleinen und sehr großen Plus Jahresbilanz. Die heimischen Konsumenten haben auch im Jahr 2018 mehr Geld im Handel gelassen. Für einen großen Teil der Ausgabensteigerung ist allerdings die Inflation verantwortlich. Der E-Commerce legt erneut überproportional zu. Die Österreicher haben im Handel auch 2018 mehr ausgegeben – allerdings war das Ausgabenwachstum nicht mehr so groß wie im Jahr davor. In Summe kauften sie Waren für 187,8 Milliarden Euro, das sind 2,8 Prozent mehr als 2017. Abzüglich der Inflation bleibt davon allerdings nur ein Plus von 0,8 Prozent übrig. Die Werte stammen aus der aktuellen Studie „Handel in Zahlen“ von Branchenradar und Handelsverband. Betrachtet man nur die einzelhandelsrelevanten Zahlen, ergibt sich das gleiche Bild. Diese sind um 2,2 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 62,10 Milliarden Euro gestiegen, auch hier frisst die Teuerung allerdings den Löwenanteil des Anstiegs weg, übrig bleiben magere 0,2 Prozent Wachstum. Man kann also insgesamt von moderatem Wachstum sprechen, das gilt auch für die meisten Ausgabensegmente. „Für Lebensmittel und Mode gaben Herr und Frau Österreicher beispielsweise 2,9 und 2,2 Prozent mehr aus, die Ausgaben für Bücher schrumpften hingegen um 1,2 Prozent“, erklärt C&A-Chef und Handelsverband-Vizepräsident Norbert Scheele. Ein Drittel mehr Pakete Ganz anders zeigt sich der Onlinehandel, dieser hatte neuerlich ein starkes Wachstum zu verzeichnen, so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will: „Der E-Commerce hat 2018 erneut massiv an Bedeutung gewonnen. Der Vertriebskanal generiert um 11,2 Prozent höhere Privatausgaben als noch 2017. Damit wächst der Distanzhandel 8-mal so schnell wie der stationäre Handel.“ Das Volumen ist auf insgesamt 10,9 Milliarden Euro angestiegen, davon sind 5,4 Milliarden Euro einzelhandelsrelevant. Der Anteil des Distanzhandels an den einzelhandelsrelevanten Ausgaben liegt damit bereits bei 8,8 Prozent – Tendenz steigend. Und: Mehr und mehr Warengruppen werden online gekauft, weiß Studienautor Andreas Kreutzer: „Es gibt substanzielle Zuwächse etwa bei Haushaltswaren, Wohnungseinrichtung und Sportartikeln.“ Im Lebensmittelhandel hingegen ist Online-Shopping trotz massiver Investitionen noch eine Nischenangelegenheit. Wie stark der Onlinehandel + 3,9 % Private Haushaltsausgaben 2017/2018 + 2,8 % zulegt, lässt sich auch am exponentiellen Wachstum des Paketmarkts beobachten. „2018 lag die Zahl der zugestellten Pakete im B2C-Bereich bei 122,7 Millionen. Damit ist die Zahl der Pakete innerhalb eines Jahres um 16 Prozent gestiegen“, so Rainer Will. Hauptgründe für das extreme Wachstum sind neben dem generellen E-Commerce-Boom auch die überproportional steigenden Teillieferungen und natürlich Retouren. ▪ Arndt Müller Einzelhandelsrelevante Haushaltsausgaben 2017/2018 + 2,3 % + 2,2 % + 1,8 + 0,8 + 0,2 + 0,2 182,7 187,8 60,78 62,10 „TOP 10“ Anteil des Distanzhandels an den Gesamtausgaben 2018 Elektronikspielzeug Erotikartikel Besp. Bild- und Tonträger Bücher Lernbehelfe Computer/EDV Spielzeug Damenbekleidung Schuhe Kinderbekleidung 36,4 % 35,1 % 26,8 % 25,8 % 24,6 % 22,7 % Die Österreicher shoppen zunehmend im Netz, bei gewissen Produktkategorien wird bereits jeder zweite Euro online umgesetzt. Gesamt macht der Anteil des Distanzhandels bereits 8,8 Prozent aller handelsrelevanten Ausgaben aus. 52,5 % 52,1 % 42,9 % 41,6 % Wachstum inklusive Inflation Wachstum ohne Inflation in Mrd. Euro Marktanteil Distanzhandel 8,8 % Quelle: Branchenradar.com Juni 2019 — 31

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