Aufrufe
vor 4 Jahren

retail 2017-02

  • Text
  • Kaufen
  • Konsumenten
  • Produkt
  • Handelsverband
  • Austria
  • Produkte
  • Unternehmen
  • Wien
  • Handel
  • Juni

— parkett

— parkett Entängstigen Sie sich! 27. Handelskolloquium. Vom Sollen zum Wollen, warum Amateure die besseren Profis sind, und das Problem mit veralteten Tools. Im Spannungsfeld zwischen Mensch und Technologie wurden beim 27. Handelskolloquium im Tageszentrum Schloss Schönbrunn aktuelle Handelsthemen diskutiert. Mehr als 200 Besucher waren der Einladung des Handelsverbandes Anfang April gefolgt. Gemäß dem Motto des Tages „Smart Commerce“ verwies etwa Johannes Oppermann von Google auf die Kraft der Daten: „Wenn wir smart handeln wollen, müssen wir verstehen, wie Entscheidungsprozesse und die einzelnen Schritte der Customer Journey funktionieren.“ Allerdings bringe die Menge an Daten den Menschen an die Grenzen seiner Kapazitäten. Deshalb kommen immer mehr selbstlernende Programme zum Einsatz: „Wenn ein Mensch mit dem Optimieren nicht mehr nachkommt, helfen Algorithmen. Machine Learning hilft, den Kunden zu verstehen und ihn mit relevanten Informationen zu servicieren.“ Martin Zimmermann von Microsoft stieß in ein ähnliches Horn und forderte zeitgemäße Tools der Personaleinsatzplanung – der größte Fehler heute bestehe darin, zur Lösung komplexer Anforderungen veraltete Werkzeuge und manuelle Prozesse heranzuziehen: „Der Arbeitsalltag ist für Mitarbeiter und Personalplaner oft durch untaugliche Werkzeuge geprägt. Don’t bring a knife to a gunfight.“ „Ein richtiger Krieg“ Bei aller technologischen Optimierung dürfe man jedoch die Mitarbeiter nicht vernachlässigen: „Vergessen Sie nicht: People make the difference“, ermahnte Stephan Mayer-Heinisch, Präsident des Handelsverbandes. „Am Ende entscheiden die Menschen im Betrieb über Erfolg oder Misserfolg.“ Es sei „ein richtiger Krieg ausgebrochen um gute Leute. Viele Unternehmen wissen jedoch gar nicht, was sie nicht wissen“, meinte York Scheunemann von Google. Whatchado-Gründer Ali Mahlodji über neue Ansprüche der Mitarbeiter: „Was Menschen antreibt, ist das ‚Warum‘. Sieht man einen Sinn in seiner Arbeit und weiß man, warum man etwas macht, wird man danach streben, es bestmöglich zu machen.“ Ähnlich Salamander-Chef Klaus Magele: „Wir müssen vom Sollen zum Wollen kommen.“ Berater Gerhard J. Vater forderte einen Fokus auf die Frage nach dem Zweck einer Arbeit: „Die Menschen haben vergessen, dass das Tun nur Wert hat, wenn man fragt, was man bewirkt. Die wirklichen Profis sind Amateure, da Florian Böhme stellte am Handelskolloquium Amazon Business vor, den neuen Online- Marktplatz für Geschäftskunden. diese ihre Tätigkeit aus purer Freude ausüben.“ Scheunemann rief dazu auf, Organisationen zu entängstigen und vom „Doing“ zum „Being“ zu kommen. Unter den Besuchern des Handelskolloquiums waren neben vielen anderen: Clemens Bauer (Hagebau), Karl Gigerl (MTH Retail Services), Gerald Gregori (Österreichische Post), Christoph Holzer (Spar Österreichische Warenhandels AG), Vincent Kastner (Kapsch), Kai Langnickel (Gebr. Heinemann), Simon Lindenthaler (Lidl Österreich), Hannes Lindner (Standort+Markt), Peter Moser (Tupperware), Georg Müller (Deichmann), Franz Radatz (Radatz), Christian Renk (Sofort), Harald Rametsteiner (FH St. Pölten), Rainer Schamberger (Payment Services Austria), Norbert Steinwidder (Das Futterhaus), Julia Stone (Billa AG) und Andreas Zinschitz (Kastner & Öhler). Fotos: Katharina Schiffl 42 — Juni 2017

— parkett Per Speeddating zur Lehrstelle 10.000 Chancen. Topvorbereitet, hochmotiviert & geflüchtet – Bernhard Ehrlich bringt Unternehmen und potenzielle Lehrlinge zusammen. 18 Unternehmen – von Rewe über Lidl und Ikea bis zum Hotel Imperial, Ankerbrot oder den ÖBB – haben am 2. Mai insgesamt 72 Recruiter ins Hilton Vienna geschickt, um mehr als 300 Jugendliche kennenzulernen. Das Besondere an diesen jungen Menschen: Sie suchen nicht nur eine Lehrstelle, sondern viele sind auch aus ihren Heimatländern nach Österreich geflüchtet, um hier ein neues Leben zu beginnen. Und: Sie sind topvorbereitet, verfügen über gute Deutschkenntnisse ebenso wie einen rechtmäßigen Arbeitsmarktzugang. Für das Zusammentreffen von Unternehmen und angehenden Lehrlingen hat die Initiative „10.000 Chancen“ von Bernhard Ehrlich gesorgt (siehe auch Interview auf Seite 46). Ehrlich und sein Team haben die Bewerber fürs Speeddating ausgewählt und zwei Tage lang für die Bewerbungsgespräche gecoacht. Es finden laufend weitere Speeddatings statt, auch Events in anderen österreichischen Städten wie Linz, Graz und Salzburg sind geplant. Informationen auf www.10000Chancen.com. Fotos: RILLEWORKS Chancen eines volatilen Experiments Bitcoin. Im neuen Bitcoin-Center House of Nakamoto diskutierten Experten über die digitale Währung als neue Zahlungsform für den Handel. Im April luden Stadler Völkel Rechtsanwälte in Kooperation mit dem Anfang 2017 eröffneten Bitcoin-Center House of Nakamoto in der Wiener Innenstadt zum Themenabend „Bitcoin als Zahlungsform für den Handel?“. Nach einer Einleitung von Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will diskutierten Experten aktuelle technische Entwicklungen in Zusammenhang mit der digitalen Währung sowie rechtliche Fragen – etwa zivilrechtliche Probleme wie Widerruf, Rücktritt, Rückabwicklung oder Aufklärungspflichten. Auch die Frage, welche Tätigkeiten Auslöser für eine Zahlungsdienste- oder Bankkonzession sind, stand im Mittelpunkt. Max Tertinegg von Coinfinity verwies auf einige Vorteile des Zahlungsmittels Bitcoin für den Handel: So ermöglicht es schnelle und sichere Zahlungen, Transaktionen sind zudem weltweit sowie gebührenfrei möglich. Allerdings sei die Währung nach wie vor ein „Experiment“, es gibt keine einheitlichen Regulierungen, auch der Kurs ist noch sehr volatil. Foto: shutterstock/Zapp2Photo Juni 2017 — 43

LOGISTIK express informiert

https://logistik-express.com

© Copyright 2023 | LOGISTIK express | MJR MEDIA WORLD