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retail 2017-01

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— intern „Wir

— intern „Wir investieren 600 Millionen im Jahr“ Der Lebensmittelhändler Spar wächst und gedeiht. Und nimmt auch seine gesellschaftspolitische Verantwortung wahr, wie Sprecherin Nicole Berkmann im Interview erzählt. Fotos: Spar/Werner Krug/Helge Kirchberger Nicole Berkmann ist Sprecherin der SPAR Österreich- Gruppe, einem neuen Mitglied des Handelsverbandes. SPAR Österreich-Gruppe ▸ Vorstand: Dr. Gerhard Drexel, Mag. Rudolf Staudinger, Mag. Fritz Poppmeier, Hans K. Reisch ▸ gegründet: 1954 ▸ Mitarbeiter: 77.480 ▸ Umsatz: 13,8 Milliarden Euro ▸ Kontakt: SPAR Österreichische Warenhandels-AG Europastraße 3 5015 Salzburg T: + 43 0662 4470-0 office@spar.at www.spar.at retail: 2015 hat die Spar Österreich- Gruppe, zu der auch Austria Spar International AG, Hervis und die SES Spar European Shopping Centers zählen, einen Verkaufsumsatz in Höhe von 13,18 Milliarden Euro erzielt. Wie ist es im Vorjahr gelaufen? Nicole Berkmann: Die SPAR Österreich-Gruppe war 2016 erneut sehr erfolgreich: Wir haben im In- und Ausland, über alle Geschäftsfelder, einen Gesamtumsatz von 13,8 Milliarden Euro erwirtschaftet, was ein Plus von 4,8 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Und wenn man Österreich allein betrachtet? In Österreich hat Spar mit 1.620 Standorten einen Brutto-Verkaufsumsatz von 6,42 Milliarden Euro erzielt. Das ist ein Plus von 5,3 Prozent – und zum sechsten Mal innerhalb der letzten sieben Jahre das größte Markanteilswachstum in der Branche. Worauf beruht das Wachstum? Dieses Wachstum ist einerseits auf die Übernahme und Integration von 28 Zielpunkt-Standorten im Osten Österreichs zurückzuführen, andererseits auch auf kräftige Eigenexpansion, Modernisierungen und Erweiterungen von bestehenden Standorten sowie ein starkes Plus auf der bestehenden Fläche. Welche Erwartungen haben Sie für 2017? Die Erwartungen für heuer sind hoch, wir wollen weiter expandieren. Alleine in Wien sind zum Beispiel acht neue Märkte geplant und in Kroatien werden wir ab April 2017 die übernommenen 62 Billa-Märkte integrieren. Das heißt, es wird wieder kräftig investiert? Ja. Wir haben im Vorjahr mehr als 600 Millionen Euro in unsere Standorte, die Shoppingcenter sowie in neue Distributionszentren und Produktionsbetriebe investiert, davon mehr als die Hälfte im Inland. Auch für 2017 sind Investitionen in der Größenordnung von mehr als 600 Millionen Euro geplant. Wie wichtig ist der Onlinehandel? Für uns ist das nach wie vor ein Testbetrieb, mit dem wir Forschung und Entwicklung betreiben. Onlinehandel hat im Lebensmittelhandel noch nicht die Bedeutung wie in anderen Handelssparten. Man darf das nicht überschätzen. Allerdings auch nicht unterschätzen. Darum werden wir mit unserem Interspar-Onlineshop noch im Frühling 2017 auch in Salzburg starten. Spar gehört zu den Vorreitern im Bereich Nachhaltigkeit. Aber auch das Thema Gesundheit wird immer wichtiger –, man denke nur an die Reduzierung von Zucker in den Eigenmarken. Was erwartet Spar von derartigen Engagements, was wird damit bezweckt? Wir finden, dass wir als Lebensmittelhändler auch eine gesellschaftspolitische Verantwortung haben. Langfristig zu viel Zucker schadet der Gesundheit wesentlich, das ist anerkannte wissenschaftliche Meinung. Das Problem dabei ist vor allem der versteckte Zucker. Und hier wollen wir ansetzen: mit Reduktion und Information. In Wien unterstützen wir beispielsweise den Verein Sipcan, der Jugendliche lehrt, eine gesunde Jause zu sich zu nehmen. ▪ Ursula Rischanek 34 — April 2017

— intern Endlich ehrlich in der Vorstandssitzung Das Umfragetool feedbackr macht die Stimme des Volkes hörbar – und beschert seinen Erfindern beim Start-up Carrot & Company große Kunden wie Amazon und Spar. Wie geigt man dem Vortragenden im Hörsaal die Meinung, ohne sich dabei das Fortkommen im Studium zu verbauen? Die Informatikstudenten Karin Pichler und Christian Haintz programmierten dafür ganz einfach eine App: Jede Person im Hörsaal, die ein Smartphone besitzt, kann damit an anonymen Umfragen teilnehmen. Das Ergebnis wird dann grafisch ausgewertet und für alle sichtbar auf die Tafel projiziert. So einfach ist das Prinzip von feedbackr, das mittlerweile nicht nur mehr von Professoren genutzt wird, um Rückmeldung von ihren Studenten zu bekommen. Denn seit der Entwicklung der App 2012 ist viel passiert: Die TU-Graz-Absolventen Pichler und Haintz gründeten das Start-up Carrot & Company, verfeinerten ihr Produkt und zählen inzwischen Amazon, Spar oder die Wirtschaftskammer Wien zu ihren Kunden. Große Unternehmen haben feedbackr für sich entdeckt, um Entscheidungsprozesse neu zu gestalten: „Es ist immer ein Problem etwa bei Vorstandssitzungen, dass nicht alle Teilnehmer aufrichtig ihre Meinung sagen, sondern das kundtun, was der Chef ihrer Meinung nach hören will. Die Anonymität der App hebelt diese Ebene aus“, sagt Pichler. So komme feedbackr bei Change-Management-Prozessen ebenso zum Einsatz wie bei der Produktentwicklung. „Die Firmen kommen so zu ehrlichen Ergebnissen“, sagt Pichler. Die Ergebnisse, die Carrot & Company erzielt, lassen sich ebenfalls sehen. 2016 lag der Jahresumsatz bei 400.000 Euro, die beiden Gründer und Geschäftsführer beschäftigen aktuell fünf Mitarbeiter. Gearbeitet wird nicht nur an der Weiterentwicklung der App, sondern auch an Auftragsarbeiten: Die Informatiker des Start-ups programmieren Web-Applikationen und schulen die Firmenkunden auf die Nutzung ein. „Wir möchten diese Sparte weiter forcieren, uns aber noch stärker auf die App konzentrieren“, sagt Pichler. Das Geld dafür soll aus Förderungen kommen – Investoren anzulocken haben die Gründer zwar bei einem anderen App-Projekt versucht, die Suche gestaltete sich aber mühsam. Auch Crowdfunding war eine Option, die sich Pichler und Haintz durch den Kopf gehen ließen. „Wir haben dann aber die Finger davon gelassen, weil wir mit feedbackr keine Endkunden bedienen, sondern uns an den Business-to-Business-Bereich wenden“, sagt Pichler. In diesem Bereich will Carrot & Company in Zukunft auch stärker Fuß fassen. Zunächst liegt der Schwerpunkt auf dem DACH-Markt, einzelne Kundenbeziehungen in den USA bestehen aber bereits. 2017 soll der Jahresumsatz auf 600.000 Euro steigen. Die Preise für die Benutzung von feedbackr bleiben aber gleich: Die einmalige Verwendung etwa für Konferenzen kostet von 699 Euro aufwärts, Jahresabos für den regelmäßigen unternehmensinternen Einsatz sind ab 490 Euro zu haben. ▪ Josef Puschitz Fotos: Carrot & Company Karin Pichler ist Geschäftsführerin von Carrot & Company, einem neuen Partner des Handelsverbandes. Carrot & Company GmbH ▸ Geschäftsführer: Karin Pichler, Christian Haintz, Karl Haas ▸ gegründet: 2012 ▸ Mitarbeiter: 5 ▸ Umsatz 2016: 400.000 Euro ▸ Kontakt (Standort Wien): Carrot & Company GmbH Sparbersbachgasse 26 8010 Graz T: +43 316 37 50 14 office@cnc.io www.cnc.io April 2017 — 35

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