AKTUELL mit den durchschnittlich kürzesten Wegen zu Geschäften und der größten Verkaufsfläche pro Kopf. Nichtsdestotrotz ist der Strukturwandel im österreichischen Handel weiterhin so aktuell wie Ende der Neunzigerjahre. Einer Studie des Handelsverbands zufolge wächst die Verkaufsfläche in Fachmarktcentern nach wie vor stark. In den Einkaufsstraßen ging im vergangenen Jahrzehnt hingegen fast ein Fünftel aller Geschäfte verloren. Der Handelsverband versucht hier, den Interessen unterschiedlich strukturierter Händler gerecht zu werden. ERFOLGSFAKTOR MENSCH Damals: Ende der 2000er-Jahre legte das Handelskolloquium einen Schwerpunkt auf die Menschen, die im Handel arbeiten. 2008 stellte es die Frage: „Ist Ihr Mitarbeiter König?“ » Zwischen Zeitautonomie und Arbeit auf Abruf: Chancen und Risiken flexibilisierter Arbeit. « Wolfgang Katzian Gewerkschaft der Privatangestellten, Titel seines Vortrags am Handelskolloquium 2008 » Die Technologien dürfen kein Selbstzweck sein, sondern müssen zusammen mit den Handelspartnern in ein einheitliches Konzept integriert werden. « Gerald Gruber Master Card Europe, am Handelskolloquium 2014 Diskutiert wurden dabei unter anderem flexible Arbeitszeitmodelle, Personalentwicklung und Employer Branding als Möglichkeiten, fähige und motivierte Mitarbeiter im Handel finden und binden zu können. Später kam zum sich abzeichnenden Fachkräftemangel höherer Druck durch neue, technikgetriebene Angebote des E-Commerce, eine Entwicklung, die unter dem Titel „Retail Jobs Reloaded“ 2016 erörtert wurde. Heute: Die Covid-19-Pandemie hat eine breite gesellschaftliche Diskussion über Jobbilder, Wertschätzung und Arbeitsbedingungen vorangetrieben. Diese betont einmal mehr, wie wichtig die konstante Weiterentwicklung von Personalmanagement und einem nachhaltigen Arbeitsumfeld vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Herausforderungen ist. Nicht zuletzt weil im Handel neben vielen Klein- und Mittelbetrieben die Gruppe der Ein-Personen-Unternehmen besonders stark vertreten ist, gehört die Unterstützung des Unternehmertums zu wichtigen Maßnahmen dahingehend. Das Handelskolloquium bemüht sich um die Ausweitung des Handlungsspielraums für möglichst alle Stakeholder im Handel. TECHNOLOGIE Damals: Technischer Fortschritt führt zur Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen und macht Anpassungen nötig, will man am Ball bleiben. Als das Kolloquium 2014 die Revolution der Zahlungsmöglichkeiten thematisierte, waren digitale Wallets, kontaktloses Bezahlen per NFC oder digitale Währungen bereits in aller Munde – doch verhältnismäßig wenige Menschen nutzten sie tatsächlich. Trotzdem lautete der Tenor, die Möglichkeiten vorausschauend in eine Omnichannel-Strategie einzubetten. Heute: Neue Formen des Bezahlens, etwa über Smartphone oder Onlineanbieter, sind bei einer wachsenden Kundengruppe angekommen. Andere Beispiele wie digitale » Trotz aller technologischen Innovationen bleibt im Handel doch der Faktor Mensch entscheidend. People make the difference! « Stephan Mayer-Heinisch Präsident des Handelsverbands Währungen konnten sich noch nicht durchsetzen. Vor allem reibungslose Prozesse und Vertrauen spielen dabei eine Rolle. Händler haben maßgeblich an der Umsetzung neuer Technologien in der Praxis mitgewirkt und nutzen die Chancen einer zunehmenden Verschränkung virtueller und stationärer Kontakte. Das Geheimnis wird weiterhin lauten, aufmerksam und in Bewegung zu bleiben. NEUE HERAUSFORDERUNGEN Die Jubiläumsausgabe des Handelskolloquiums findet in diesem Jahr angesichts eines Ereignisses von historischer Bedeutung unter besonders denkwürdigen Vorzeichen statt: Aufgrund der Covid-19-Pandemie musste die traditionsreiche Veranstaltung erst verschoben und schließlich virtuell abgehalten werden. Im Rahmen der Jubiläumsausgabe anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Kongresses verleiht der Handelsverband erstmals seinen eigenen Wissenschaftspreis, der herausragende Erkenntnisse über die oder aus der Tätigkeit des Handels auszeichnet. Diese Neuerung kann durchaus als Symbol für die Kraft und den Mut, den der Handel in der aktuellen Situation aufbringen muss, verstanden werden und zeigt, wie vital und hungrig das Handelskolloquium nach 30 Jahren ist. Fotos / Adobe Stock 8 / Q4/2020
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