Aufrufe
vor 4 Jahren

RETAIL 04/2020

Zeitschrift RETAIL Ausgabe 4/2020 vom österreichischen Handelsverband

AKTUELL EIN

AKTUELL EIN ZUKUNFTSTRÄCHTIGES JUBILÄUM Das Handelskolloquium feiert sein 30-jähriges Bestehen. Ein guter Anlass, sich die wichtigsten Themen der Veranstaltung anzusehen – und was aus ihnen geworden ist. Text Rainer Brunnauer-Lehner Seit nunmehr drei Jahrzehnten vernetzt Österreichs traditionsreichster Kongress zum vielfältigen Thema Handel die Branche mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Wissenschaft, der Politik und dem Techniksektor. Das Handelskolloquium versteht sich nicht nur als Netzwerkgelegenheit, sondern auch als Bühne für wichtige wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen, deren Folgen weit über den Handel hinausgehen. 30 Jahre sind für eine Veranstaltung ein stattliches Alter. Dass das Handelskolloquium keineswegs in die Jahre gekommen ist und nach wie vor brandaktuelle Entwick- lungen mitgestaltet, zeigt ein Blick auf seine Themen. EUROPÄISCHE INTEGRATION Damals: Das Thema, mit dem sich das Handelskolloquium wohl am ausgiebigsten aus einandersetzte, waren Chancen und Herausforderungen eines gemeinsamen europäischen Marktes. In den frühen Neunzigerjahren waren gleich zwei Ausgaben der Veranstaltung Europa gewidmet (1991 und 1992). Erst waren es der Weg Österreichs in die Europäische Union und die Ausgestaltung des Binnenmarktes, um die Jahrtausendwende dann die Einführung der Gemeinschaftswährung Euro (2001), wenig später die EU-Erweiterung, die im Zuge des Kolloquiums behandelt wurden. Heute: Längst haben sich Konsumenten wie Unternehmen an den freien Verkehr von Personen, Zahlungsmitteln und Gütern innerhalb » Die Entwicklung Europas nach Maastricht und nach Vollendung des Binnenmarktes: Folgen für Handel und Industrie. « Fernand Braun Kommission der EG, Titel seines Vortrags am Handelskolloquium 1991 Fotos / Adobe Stock, Handelsverband 6 / Q4/2020

ligimporten aus Drittstaaten benachteiligen. Europa ist eben ein echtes Dauerthema. STRUKTURWANDEL Damals: Nicht nur das internationale Umfeld verändert sich. Österreich, seine Gesellschaft und Wirtschaft entwickeln sich ständig weiter. 1997 beschäftigte sich Begegnungen. Das Handelskolloquium gilt als hochkarätiger Begegnungsort weit über die Branche hinaus. Im Vorjahr zu Gast: Bundeskanzler Sebastian Kurz. » City-Marketing und Verkehrsberuhigung: Chancen und Risiken – Was kann City- Marketing dem Shopping-Center entgegensetzen? « Walter Deuss Vizepräsident HDE, Titel seines Vortrags am Handelskolloquium 1997 einer großen EU gewöhnt – viele von ihnen kennen es gar nicht mehr anders. Der Euro ist trotz zwischenzeitlicher Turbulenzen in der Währungsunion zum festen Bestandteil des Lebens in Europa geworden. Zahlreiche Anliegen des Handels konnten auf europäischer Ebene durchgesetzt sowie einheitliche Standards und Spielregeln etabliert werden. Dennoch bestehen weiterhin Diskussionsbedarf und Verbesserungspotenziale. Dies zeigen beispielhaft die andauernden Bemühungen um die gerechte Gestaltung von Handelsabkommen und einen fairen Wettbewerb im E-Commerce sowie der Kampf rund um Zollfreibeträge, die europäische Unternehmen gegenüber Bildas Handelskolloquium besonders mit neuen Märkten, Standorten und Vertriebsformen. Fünf Jahre später ging es um Handelsstrategien und Weichenstellungen für die Zukunft. Dabei wurde etwa das Spannungsfeld von Shoppingcentern und Einkaufsstraßen aufgegriffen und der sich abzeichnenden Veränderung der Einkaufslandschaft Rechnung getragen. Ebenfalls Grund zur Beschäftigung gab damals der Wettbewerb unter Discountern, der durch neue Marktteilnehmer am österreichischen Markt stieg. Heute: Die einst neuen Marktteilnehmer haben sich etabliert, andere hingegen sind von der Bildfläche verschwunden. Österreich zählt in Europa zu den Ländern / Q4/2020 7

LOGISTIK express / MJR MEDIA

 
 

 
 

 

© Copyright 2023 | LOGISTIK express | MJR MEDIA