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RETAIL 02/2020

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Zeitschrift RETAIL Ausgabe 2/2020 vom österreichischen Handelsverband

ZUKUNFT „OKAY, GOOGLE:

ZUKUNFT „OKAY, GOOGLE: WAS IST VOICE-SEARCH?“ „Und Alexa: Wie kann der österreichische Handel davon profitieren?“ Ein Resultat dieser Suchanfrage wäre jedenfalls, dass Voice-Search mehr als ein Trend ist und das Verhalten der Nutzer im Netz verändert. Händler können nicht untätig bleiben und sollten ihre SEO-Konzepte überarbeiten. Text / Carina Nistl Auch wenn es kein gesichertes Zahlenmaterial gibt, sind die Experten sich einig: Immer mehr Nutzer verwenden digitale Sprachassistenten, die ihre Fragen im Alltag beantworten. Das Besondere daran sind die Anfragen, sogenannte „Long Tail Keywords“. Martin Höllinger, Geschäftsführer der Grazer SEO-Agentur Searchteam, seit 10-Jahren SEO-Berater, beschreibt diese neue Art des Suchens wie folgt: „Die Sprachsuche entwickelt sich vom einzelnen Keyword hin zu einer gesprochenen Frage. Dadurch wird die Suche genauer, die Absicht hinter der Suche besser greifbar.“ Statt „Schuhe rot“ lautet die Frage des Nutzers nun „Ich möchte rote, elegante Schuhe kaufen“. Ergo: Die Suchmaschine, zum Beispiel Google, kann viel detaillierter auf die Bedürfnisse des Nutzers eingehen. Suchmaschinen WAS KANN DIE SPRACHSUCHE? Voice-Search erlaubt feinere Suchanfragen und bringt exaktere Ergebnisse. Voice-Search ist spätestens seit dem Durchbruch von Siri und später Alexa populär. Sie ermöglicht es dem Nutzer, Online- Suchanfragen ohne Eintippen, nur mit gesprochenem Wort, zu stellen. Der Sprachassistent erkennt und analysiert die Suchanfrage. Als Ergebnis werden Antworten, basierend auf den Suchmaschinen präsentiert. Anders als bei geschriebenen Google-Anfragen formulieren Benutzer hier ganze Sätze. Voice-Anweisungen werden zudem als Steuerungselement benutzt, etwa bei Musik- oder Navigations-Apps. CHANCE FÜR DEN HANDEL? „Diese Form der Suche ist ein Vorteil für lokale Retailer, da ein großer Teil der Suchanfragen auf dem mobilen Endgerät stattfindet. Suchen wie etwa ‚Wo ist der nächste Blumenhändler?‘ führen zu direkten Kundenkontakten im stationären Handel“, so Höllinger. Um mit Voice-Search zu reüssieren, geht es also darum, auf Top- Positionen in den Suchmaschinenergebnissen zu rangieren. Relevant für ein gutes Ranking sei es, seine Google-MyBusiness- Einträge aktuell zu halten. Dort trägt man beispielsweise Adresse, Telefonnummer oder Öffnungszeiten ein. Strukturierte und konsistente Daten sind also der Schlüssel zum Erfolg. Wichtig ist auch, die Daten bei anderen Suchplattformen wie Bing und Yelp zu warten. Jan Königstätter, geschäftsführender Gesellschafter der Online-Consultingfirma Otago, ergänzt, dass es sich bei den derzeitigen Sprachsuchen jedoch nicht um Suchen handle, bei denen man ein Geschäft abwickelt, sondern um reine „Assistenzsuchen“, die den Kauf nur vorbereiten. „Kaufabschlüsse über Voice sind noch eine Herausforderung. Möchte ich nur eine Preisinformation haben, ist das oft einfach. Sobald ich verschiedene Produkte vergleichen will, genügt die reine Spracheingabe Foto / Unsplash 24 / Q2/2020

noch nicht“, so der Experte. Der Kauf wird also noch manuell erledigt und nicht vom Sprachassistenten gesteuert. SPRACHSUCHE 2030 Diese Transaktionen werden jedoch schon in naher Zukunft möglich sein: „Wenn ich ‚Hey Google, wann fährt der nächste Zug nach Linz?‘ frage, dann möchte ich die Info haben. Der logische Schritt danach ist, dass ich dann auch das Ticket gleich über meinen Assistenten kaufen lasse. Davor brauche ich Details zur Produktauswahl, Nutzerverhalten. Eine entscheidende Frage wird sein, wie stark die Konsumenten von ihren „hörenden Alltagshelfern“ Gebrauch machen werden. hier z. B. zur Abfahrtszeit und zum Preis“, so Königstätter weiter. „Solche Transaktionen sind ganz wesentlich. Daran können einzelne Services andocken: Amazon Skills, Google Transactions oder, wie im Beispiel, die ÖBB. Auf den Handel bezogen geht dies nur dann, wenn es ein eindeutiges Produkt gibt.“ Martin Höllingers These ist, dass es bald gar keine echte Suche mehr gibt und Google das Bedürfnis des Nutzers automatisch erkennt. „Es ist Dienstag, 13 Uhr – ich esse normalerweise um diese Zeit und bekomme von Google Tipps für die besten Restaurants in der Umgebung.“ / Q2/2020 25

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