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RETAIL 01/2020

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— trends — storys

— trends — storys trendradar „retail“ präsentiert Ihnen in Kooperation mit TRENDONE (www.trendone.com) Micro-Trends aus aller Welt. Foto: A & G GmbH, Deutschland Foto: The Body Shop PLC Digitaler Kassenzettel per App Mit der App „Admin“ lassen sich Kassazettel digital übermitteln und speichern – und damit eine Menge Papier sparen. Die digitalen Bons werden dabei direkt digital vom jeweiligen Kassensystem erstellt und kontaktlos auf das Smartphone übertragen, während alle notwendigen Pflichtangaben enthalten sind und eine händische Eintragung nicht mehr in der App erfolgen muss. In der App werden die digitalen Bons gespeichert sowie kategorial archiviert und sind so jederzeit und überall verfügbar. ▸ ag-development.de Foto: Timberland LLC Foto: Google Inc., Vereinigte Staaten Haarfarbe testen per Google Lens L’Oréal und Google bieten Verbrauchern die Möglichkeit, Haarfarben vor der Färbung virtuell auszuprobieren. Nutzer von Google Lens halten dafür das Smartphone an die Verpackungen der Haarfärbemittel Garnier Nutrisse und Garnier Olia. Die App erkennt den Farbton und verbindet den Anwender mit der „Modiface“-Plattform von L’Oréal. Dort wird die gewählte Haarfarbe in ein Live-Selfie montiert. Bei Walmart werden Kunden zusätzlich über Displays darüber informiert, wie sie die Google-Lens-Funktion nutzen können. ▸ garnierusa.com Foto: Tencent Holdings Ltd., China Foto: Posti Group, Finnland Geld verdienen mit Inhalten auf Wechat Das chinesische Internetunternehmen Tencent testet ein Bezahlmodell für ausgewählte Wechat-Konten von Bloggern. Um von dem Bezahlmodell zu profitieren, müssen die Blog-Schreiber über einen Zeitraum von drei Monaten mindestens drei Originalartikel verfasst haben. Ferner dürfen sie in der Zeit nicht gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen. Die zugelassenen Blogger können einzelne Artikel oder alle Posts mit einer Bezahlschranke versehen und umgerechnet zwischen 15 Cent und 30 Dollar verlangen. ▸ scmp.com In-Store-Recyclingprogramm bei Body Shop The Body Shop hat in Partnerschaft mit Plastics for Change in ausgewählten Filialen in Großbritannien, Australien, Kanada, Frankreich und Deutschland ein Recyclingprogramm eingeführt. Jeder Kunde, der fünf leere Plastikbehälter zurückbringt, wird mit Incentives belohnt. Des Weiteren enthalten 250 ml große Haircare-Flaschen 15% recyceltes Community-Trade-Plastik. Die Partnerschaft mit Plastics for Change schafft außerdem faire Arbeitsbedingungen für Müllsucher in Indien. ▸ retailgazette.co.uk Grüne Workshops im Concept-Store Timberland bietet in seinem kürzlich eröffneten Concept-Store in London kostenfreie Nachhaltigkeits-Workshops an. Die Eventreihe wird mit dem Londoner Unternehmen Urban Growth gemeinsam realisiert. Hier lernt man etwa Techniken, um beispielsweise Essensreste für das Ziehen von Pflanzen zu verwenden und auf kleinem Raum Gemüse anzubauen. Ferner erfährt man, wie man Plastik vermeidet, Biomüll kompostiert und Pflanzensamen vor dem Abfall retten kann. ▸ eventbrite.co.uk Paketzentrum mit Umkleidekabinen Der finnische Postdienstleister Posti simuliert mit dem Service „Box“ eine Kombination aus Paketshop und Umkleidekabine. Kunden – vor allem von Modeartikeln – können sich Waren direkt zur „Box“ schicken lassen und zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit abholen sowie direkt vor Ort anprobieren beziehungsweise prüfen. Wenn die bestellte Ware nicht passt, kann über den digitalen Kiosk sofort eine Rücksendung initiiert und das entsprechende Produkt zurückgeschickt werden. ▸ box.posti.com 14 — März 2020

— storys Wohlgefühl beim Einkauf: KI macht’s möglich Interview. Künstliche Intelligenz hat im digitalen wie auch stationären Handel enormes Potenzial, erzählt Handelsexperte Michael Buttkus im „retail“-Interview. Leider sind viele Händler trotzdem schlecht darauf vorbereitet. Retail: In der jüngsten KI-Studie von Horváth & Partners attestieren Sie dem Handel Nachholbedarf in puncto künstlicher Intelligenz (KI). Wo drückt der Schuh? Michael Buttkus: Hier gibt es einige Probleme: Die Unternehmen sind generell noch wenig digitalisiert, sie fürchten Fehlinvestitionen und ihre Mitarbeiter sind mangelhaft ausgebildet. Dadurch zögern viele Entscheidungsträger den KI-Einstieg hinaus, anstatt aktiv zu werden. Viele Händler halten leider die Füße still und müssen mitansehen, wie Hersteller klassische Handelsfunktionen übernehmen und der Abstand zu progressiven Wettbewerbern immer größer wird. In welchen Retail-Bereichen und -Pro zessen hat die KI besonders großes Potenzial? Auch wenn humanoide Roboter als Visitenkarten für KI-Innovationen und Digitalisierung im Einzelhandel gelten, liegen die wirklichen Potenziale für Unternehmen aus dem Handelsumfeld woanders. Nämlich? Es gibt eine ganze Reihe von sinnvollen Anwendungen. Etwa die „Predictive Analysis“ für das Category Management. Vegan, bio, fair, glutenfrei: Globale Trends haben für einzelne Standorte unterschiedliche Bedeutung. Auf Basis aktueller und historischer Daten kann KI schneller, effizienter und vor allem objektiver entscheiden, wie sich das Sortiment standortspezifisch optimal gestalten lässt. Durch KI-Anwendungen lassen sich aussagekräftige Entscheidungsgrundlagen automatisiert, präzise und auf Grundlage sowohl interner als auch externer Daten bereitstellen. Hinzu kommen sowohl Trend- und Potenzialanalysen zur Aufnahme neuer Produkte als auch die Ermittlung von Effekten zwischen verschiedenen Kategorien und von Ein- und Auslistungen. Gleiches wird aktuell auch ohne den Einsatz künstlicher Intelligenz getan. Allerdings können Aufwand und Genauigkeit durch die maschinelle Unterstützung signifikant optimiert werden. KI soll auch zu einem persönlicheren Einkaufserlebnis führen … Natürlich: Eine doppelseitige Bewerbung der Fleisch- und Käsetheke im aktuellen Prospekt möchte der vegane Konsument nicht sehen. Das pflanzliche saisonale Rezept und die Verfügbarkeit aller Zutaten im Ladengeschäft locken ihn dagegen an den POS. Möglich macht es ein Mix aus persönlicher und externer Datenanalyse. Personalisierte Angebote (Stichwort: Digital Signage) sind weitaus effektiver und dadurch langfristig günstiger und nachhaltiger als Massenmarketing über Prospekte. Kommt noch ein freundlicher Service und das Erlebnis ansprechender Warenpräsentation hinzu, gewinnt der stationäre Handel gegenüber dem E-Commerce. Der Konsument fühlt sich verstanden und wohl. Wie passen KI und Datenschutz zusammen? Oder sind wir ohnehin längst gläserne Konsumenten? Ohne große Datenmengen kann ein künstliches System nicht lernen, um den Grundstein für eine „starke KI“ zu setzen. Das Konzept der Datenminimierung ist somit nicht anwendbar. Aber da die Daten in ihrer Gesamtheit und Unschärfe genutzt werden, sollte die Privatsphäre des Einzelnen geschützt sein. Wie können auch KMU-Händler mit wenig Budget KI-Lösungen sinnvoll einsetzen? Zu Beginn sind kleine KI-Piloten der richtige Ansatz, um möglichst schnell die Einsatzmöglichkeiten von KI in der eigenen Organisation sichtbar zu machen und ein „Momentum“ für den KI-Einsatz im Unternehmen zu schaffen. Aber Vorsicht: KI-basierte Initiativen dürfen nicht isoliert in einzelnen Geschäftsbereichen verbleiben. Für einen unternehmensweiten Rollout ist es wichtig, dass KI einen Platz in der strategischen Ausrichtung des Unternehmens findet und in die Unternehmenskultur implementiert wird. Zur Person Michael Buttkus ist Partner bei der Unternehmensberatung Horváth & Partners und leitet den Bereich Handel und Konsumgüter und das Berliner Büro. Seine Beratungserfahrungen liegen in den Bereichen Controlling und Finance, Prozessmanagement und Organisation sowie der strategischen Unternehmenssteuerung. Foto: Shutterstock/FreshStock Foto: Horváth & Partners März 2020 — 15

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