logistik-express.com H&D 4/25 | S4KI wird rasant Einzug indie Arbeitswelt haltenSchon in wenigen Jahren wird der EinsatzKünstlicher Intelligenz im Büroalltag und inder Produktion zur Selbstverständlichkeitwerden. Darauf müssen sich die Wirtschaft,die Sozialpartner und die Politik vorbereiten.Schon in wenigen Jahren wird der EinsatzKünstlicher Intelligenz (KI) imBüroalltag und in der Produktion zurSelbstverständlichkeit werden. DieseSchlüsselaussage entstammt einer gemeinsamenStudie der Bonner Wirtschafts-Akademie(BWA) und der Denkfabrik Diplomatic Council(DC). Mag man diese Aussage angesichts desKI-Booms als wenig überraschend einstufen,so lässt ein weiteres Ergebnis aufhorchen:Humanoide Roboter mit „KI im Kopf“ sollen sichinnerhalb der nächsten 15 Jahre im großen Stilim Arbeitsalltag breit machen, heißt es in demBWA/DC-Report „Auswirkungen von KI+Robotikauf die Arbeitswelt“. Die Studie wird offiziell aufdem 8. Ordentlichen Gewerkschaftskongressder Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie,Energie (IGBCE) vom 19. bis 24. Oktober in Hannovervorgestellt.„Die KI-Durchdringung nicht nur in den Computersystemen,sondern weit darüber hinaus inder realen Welt, wird viel schneller erfolgen alsgemeinhin ange¬nommen“, erklärt StudienleiterHarald Müller, Geschäftsführer der BWA undCo-Chair des „Real-World AI Forum“ im DiplomaticCouncil, das zum engsten Beraterkreisder Vereinten Nationen gehört. Für die Studiewaren 150 Führungskräfte aus großen und mittelständischenUnternehmen (Arbeitgeber) sowieGewerkschaftsfunktionäre als Vertreter derArbeitnehmerseite systematisch nach ihrer Einschätzungzur KI- und Robotik-Entwicklung inDeutschland befragt worden.
KI im Büro ab 2027, in der Produktion ab 2030Demnach sind über zwei Drittel (69 Prozent) derBefragten sicher, dass KI spätestens 2027 mehroder minder zum Büroalltag gehören wird, vergleichbarder Office-Software von Microsoft.Der Einzug in Fertigungshallen soll etwas längerdauern. Laut Studie ist ein gutes Drittel (35 Prozent)davon überzeugt, das KI in der Produktionab 2030 eine maßgebliche Rolle spielen wird.Über die Hälfte (55 Prozent) tippen darauf, dasses erst 2040 soweit sein wird.„Eine überraschend hohe Bedeutung messenArbeitgeber wie Arbeitnehmer KI-Robotern zu“,zitiert Harald Müller aus der Studie. Beinaheein Fünftel (18 Prozent) der Befragten kann sichvorstellen, dass Humanoide – also Roboter, dieim Aufbau uns Menschen ähnlich sehen undmit KI-Steuerung vergleichbare Tätigkeiten wieMenschen verrichten können – bereits 2030aktiv sein werden. Weitere 15 Prozent sehen denEinsatz der KI-Roboter bis dahin zumindest aufTeilgebieten voraus. Zehn Jahre später, 2040,werden die Humanoiden auf breiter Front im Alltagpräsent sein, prognostizieren 40 Prozent derBefragten. 46 Prozent bleiben allerdings auchlangfristig skeptisch; sie glauben nicht an denAufmarsch der KI-Roboter vor dem Jahr 2050.kräfte aus der Wirtschaft und Gewerkschaftsfunktionäre.58 Prozent sind fest davon überzeugt,dass in Zukunft beinahe ein Drittel allerJobs von den „intelligenten Maschinen mitArmen und Beinen“ wegrationalisiert werden.Als Gewinner der „KI-Roboter-Revolution“ machtdie Studie die Arbeitgeberseite aus – davonsind zumindest 64 Prozent der Befragten festüberzeugt. „Die Produktivitäts- und Kostenvorteileversprechen sprudelnde Gewinne“, sagtHarald Müller, „die die Unternehmen hierzulandeangesichts der wirtschaftlichen Flaute und dessteigenden internationalen Wettbewerbsdrucksallerdings auch dringend nötig haben.“Studienleiter Harald Müller ordnet die Umfrageergebnisseein: „Die entscheidende Frage ist, obman KI-Roboter als Sprunginnovation einstuft,vergleichbar mit dem Internet oder dem Smartphone.20 bis 35 Prozent der Befragten gehenoffenbar genau davon aus. Aber 40 bis 50 Prozentsind skeptisch und folgen der Devise ‚Nichtswird so heiß gegessen, wie es gekocht wird‘.“KI-Roboter gefährden Arbeitsplätzein großem StilDer BWA-Geschäftsführer geht selbst allerdingsdavon aus, „dass diese Entwicklung noch vielheißer wird als wir es heute absehen“ und rätUnternehmen und Gewerkschaften gleichermaßen,sich darauf einzustellen. Denn falls dieHumanoiden künftig unseren Alltag tatsächlichso dominieren werden wie Smartphoneund Internet, dann könnten sie rund die Hälftealler Arbeitsplätze ersetzen, meinen über dreiViertel (77 Prozent) der befragten Führungs-HARALD MÜLLER
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