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LOGISTIK express Journal 4/2025: Handel & Distanzhandel

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logistik-express.com H&D 4/25 | S32Unimarkt: DramatischesSignal an die Politik, dasdie Lage im Lebensmittelhandelspiegelt!Übermächtiger Verhandlungsdruck und Österreich-Preisaufschlagder Industrie, volatileWeltmarktpreise, Fokus auf Billigstpreise undBürokratielawine gefährden Nahversorgungin Österreich. Hohe Energie- und Personalkostenstrukturell belastend.Mit Unimarkt verliert Österreich einentraditionsreichen Lebensmittelhändlerund ein wichtigesStück regionaler Nahversorgung.Für den Handelsverband ist dieses Aus ein dramatischesSignal, das die prekäre Lage im heimischenLebensmittelhandel aufzeigt.„Die Entwicklungen bei der Unimarkt-Gruppesind ein Alarmzeichen für die gesamte Brancheund vor allem für die Politik“, betont Handelsverband-GeschäftsführerRainer Will. „ExplodierendeEnergie-, Personal- und Mietkosten, volatileWeltmarktpreise und immer neue bürokratischeAuflagen der Politik haben die ohnehin knappenMargen aufgezehrt. Selbst Traditionsbetriebekönnen unter diesen Rahmenbedingungen nichtmehr bestehen.“Verhandlungen mit der Industrie verliefen fürUnimarkt leider ergebnislos – vor allem die maßgeblicheninternationalen Lieferanten waren zukeinerlei Entgegenkommen bereit. Die höheren

Einkaufspreise und der "Österreich-Preisaufschlag"multinationaler Markenartikelherstellermachten ein kostendeckendes Wirtschaften immeraussichtsloser, wie Andreas Haider im persönlichenGespräch mit Rainer Will bestätigte.Von Teilen der SPÖ angestoßene Debatte umBilligstpreise als Sargnagel für UnimarktDie aktuellen Entwicklungen verdeutlichen: Derheimische Lebensmittelhandel steht unter massivemDruck. Neben den genannten Kostensteigerungenbelasten insbesondere komplexeMeldepflichten, zusätzliche Umwelt- und Verpackungsvorgabensowie regulatorische Eingriffe,die oftmals ohne praxisgerechte Übergangsfristeneingeführt werden, die gesamte Branche.Erschwerend hinzu kommt die aktuelle Debatteüber die hohe Inflation. Wenn in Österreich überhohe Preise diskutiert wird, rückt der Lebensmitteleinzelhandel(LEH) reflexartig ins Zentrum derKritik. Schlagzeilen, die Supermärkte als "Preistreiber"brandmarken, machen sich gut. Aber siesind falsch.Die nackten Zahlen belegen: Der Handel ist nichtVerursacher, sondern selbst Betroffener derTeuerungskrise. Das hat auch die Bundeswettbewerbsbehörde(BWB) in ihrer Branchenuntersuchungder gesamten Lebensmittelwertschöpfungskettebestätigt. Ungeachtet dieser Faktenist die unsägliche Debatte um Billigstpreise,Shrinkflation und einer ‚Aktion scharf‘ gegen denHandel für Unimarkt der Sargnagel. Die Politikträgt mit ihrem ständigen Händler-Bashing zumindesteine Mitschuld.„Die von Teilen der SPÖ angestoßene Billigstpreis-Diskussionkosten den QualitätsstandortÖsterreich viele Arbeitsplätze. GegenwärtigeRegulierungspläne haben den Rest verursachtund zu konsumentenseitigen Konsumrückgängengeführt “, stellt Rainer Will klar.Shrinkflation-Kennzeichnungspflicht amRegal würde Kostendruck der BranchebefeuernNatürlich wissen wir: Für viele Menschen sind dieBudgets knapp, jede Preiserhöhung schmerzt.Umso wichtiger ist es, die Verantwortung dortzu verorten, wo sie wirklich liegt. Der österreichischeLebensmittelhandel sichert Nahversorgung,Vielfalt und Qualität. Wer die Inflation bekämpfenwill, muss die richtigen Stellschraubendrehen: Energiekosten runter, faire Spielregelngegenüber Fernost-Plattformen und insb. wenigerBürokratie. Seit Jahren wird nur darüber geredet,es müssen jetzt endlich Taten folgen.„Wenn wir die Nahversorgung in Stadt und Landlangfristig sichern wollen, braucht es jetzt gezielteMaßnahmen. Dringend notwendig sindEntlastungen bei Energie und Abgaben, vereinfachteRegularien und vor allem nicht noch mehrBürokratie in Form einer Shrinkflation-Kennzeichnungspflichtam Regal. Ohne schnelleKorrekturen drohen weitere Insolvenzen undein Verlust an regionaler Vielfalt, der nicht mehrrückgängig zu machen ist“, so Will abschließend.Der Handelsverband dankt Andreas Haiderund dem gesamten Leitungsteam von Unimarkt,dass bis zuletzt alles unternommenwird, um Arbeitsplätze, Filialen und damit dieNahversorgung für die Menschen zu sichern.Der Handelsverband steht als bundesweite Interessenvertretungmit aller Kraft zur Seite.(RED)Für Rückfragen steht Ihnen der Handelsverbandgerne zur Verfügung.Mag. Gerald Kühberger, MAPressesprechergerald.kuehberger@handelsverband.at

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