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LOGISTIK express Journal 4/2025: Handel & Distanzhandel

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logistik-express.com H&D 4/25 | S28WIFO & HandelsverbandKonjunkturreport:Einzelhandel bleibtunter DruckDie Stimmung der Konsumenten verbessertsich, doch hohe Energiekosten, steigendeInsolvenzen, rückläufige Beschäftigungbleiben strukturell belastend.GERALD KÜHBERGERDer vom WIFO im Auftrag des Handelsverbandserstellte KonjunkturreportEinzelhandel für das zweiteQuartal 2025 zeigt ein weiterhin angespanntesBild für den österreichischen Handel.Zwar konnte der Juni 2025 mit Umsatzsteigerungenpositiv überraschen, insgesamt bleibtdie Konsumdynamik jedoch schwach. Insgesamtwird deshalb weiterhin nur mit einem leichtenpreisbereinigten Wachstum gegenüber demVorjahr gerechnet. Hohe Energiekosten, steigendeInsolvenzen und die rückläufige Beschäftigungbleiben strukturell belastend.Während die Juni-Zahlen kurzfristig positivstimmen, mahnt Handelsverband-GeschäftsführerRainer Will zur Vorsicht: "Die strukturellenHerausforderungen – von den steigendenEnergie- und Personalkosten bis zu den hohenRohstoffpreisen auf den Weltmärkten – sindnach wie vor ungelöst. Immerhin hat sich dieStimmung der heimischen Konsument:innen inden letzten Monaten schrittweise verbessert, dieKonjunktur bleibt allerdings weiterhin schwach."Energiepreise als größter InflationstreiberSorgen bereitet auch die steigende Inflationsrate.Gemäß HVPI lag die Inflation im Juli in Österreichbei 3,7% und damit deutlich über demDurchschnitt des Euro-Raumes von 2,0%. "Damitsetzt sich der höhere Preisauftrieb in Österreichim internationalen Vergleich fort. Den stärkstenEinfluss auf die Teuerung hatte die AusgabengruppeWohnen, Wasser und Energie", erklärtJürgen Bierbaumer, WIFO-Ökonom und Mitautordes Reports.Weitere Kernbefunde des Konjunkturreports:Wirtschaftswachstum bleibt schwach: Die gesamtwirtschaftlicheLeistung stieg im II. Quartal2025 nur um +0,1% gegenüber dem Vorquartal.Einzelhandelsumsätze steigen leicht: Im Junilegten die Umsätze (ohne Kfz) kalenderbereinigtum +3,6% real gegenüber dem Vorjahr zu. Damitbelebte sich die Dynamik zuletzt (Mai: real +0,7%).GERALD KÜHBERGERBranchen divergieren weniger: Während sichin den letzten Jahren die reale Nachfrage imLebensmittelhandel etwas besser entwickelte

als im Nichtnahrungsmittelsektor, gleicht sichdie Entwicklung langsam an. Deutlich rückläufigeUmsätze gab es im Einzelhandel mit SportundSpielwaren sowie im Buch- und Zeitschriftenhandel.Beschäftigung im Handel bleibt stabil: Im Juliwaren im Einzelhandel 333.000 unselbstständigBeschäftigte tätig – ein Rückgang von -2%im Jahresvergleich. Gleichzeitig verzeichnet dieBranche aktuell rund 11.000 offene Stellen, daruntermehr als 9.000 Vollzeit-Jobs.Insolvenzzahlen klettern rapide nach oben: Im II.Quartal wurden 185 Insolvenzen im Handel eröffnet,ein Plus von 6,9% gegenüber dem Vorjahroder mehr als 2 Insolvenzen pro Tag.Nahrungsmittelpreise steigen langsamer als inDeutschland: Während die allgemeine Inflationbei mittelfristiger Betrachtung in Österreich weitüber jener in Deutschland liegt, sind insbesonderedie Nahrungsmittelpreise in Österreichdeutlich weniger stark gestiegen als in Deutschland.Generell hat der heimische Lebensmittelhandelin den letzten 5 Jahren inflationsdämpfendagiert.Stimmung verbessert sich minimal: Die Lageeinschätzungder Händler stagniert auf niedrigemNiveau, während die Konsument:innen zuletztetwas optimistischer wurden. Das Verbrauchervertrauenerreichte im Juli den höchsten Wertseit neun Monaten, liegt aber weiterhin klar impessimistischen Bereich.Ausblick: Sparquote bleibt hoch. VorsichtigerOptimismus für 2026."Im direkten Vergleich mit Deutschland sinddie realen Nettoumsätze des österreichischenHandels etwas schwächer ausgefallen. KräftigeSteigerungen bei den Pkw-Neuzulassungenlassen allerdings zumindest auf eine gewisseDynamik nach vielen Jahren der Flaute bei denlanglebigen Konsumgütern schließen", bestätigtRainer Will.Das WIFO erwartet, dass die privaten Konsumausgaben2025 real nur minimal wachsenwerden (+0,4%), während die Sparquote hochbleiben dürfte (10,8%). "Vor diesem Hintergrundwird die reale Wertschöpfung im Handel im Jahr2025 voraussichtlich um -0,2% zurückgehen.Erst 2026 ist wieder mit einer höheren Ausgabenbereitschaftder privaten Haushalte auf breitererBasis zu rechnen", prognostiziert JürgenBierbaumer.Der Konjunkturreport Einzelhandel zeigt klar,dass unsere Branche zurzeit mit vielen Herausforderungenzu kämpfen hat. Insbesondere dieanhaltend hohe Inflation aufgrund des PreistreibersEnergie sowie die Erosion der wirtschaftlichenZuversicht bereiten uns Sorgen. GezielteMaßnahmen zur Unterstützung kleiner Handelsbetriebeund zur Schaffung eines Level PlayingFields im Onlinehandel dürfen daher nicht aufgeschobenwerden, um das wirtschaftliche Comebacknach 3 Rezessionsjahren einzuleiten“,so Handelssprecher Rainer Will abschließend.(RED)

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