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LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2019 Journal 4

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Tag des Handels, eCommerce Logistik-Day, Chinas e-Commerce Boom, Binnenschifffahrt, BREXIT, MERCOSUR, ASEAN

LOGISTIK express 4/2019 | S16 eCommerce Logistik-Day: Dem Wachstum mit Köpfchen begegnen Die Wiener Albert Hall stand am 25. September einmal mehr im Mittelpunkt der österreichischen E-Commerce-Szene. Rund 120 E-Commerce-Logistiker und Branchenspezialisten ließen sich bei der 4. Auflage des eCommerce Logistik-Day - einer Kooperationsveranstaltung des Instituts des Interaktiven Handels mit der Zeitschrift LOGISTIK express - von neuen Ideen und Lösungsansätzen für die E-Commerce-Logistik inspirieren. REDAKTION: KARIN WALTER Österreichern auf starkes Interesse: Mehr als ein Viertel der Online-Kunden kauft im Internet bereits via Smartphone ein. Sechs Prozent der Österreicher lässt sich beim Shopping im Netz sogar schon von sprachgesteuerten Assistenten unterstützen. Nach Aussage von Rainer Will, Geschäftsführer des österreichischen Handelsverbandes, wächst das Online- Geschäft in der Alpenrepublik mittlerweile achtmal schneller als der Warenverkauf im stationären Handel. Die Akteure auf dem österreichischen Paketmarkt gehörten im vergangenen Jahr mit einem Umsatzwachstum von 27 Prozent gegenüber 2017 zu den stärksten Profiteuren dieser Entwicklung. KARIN WALTER JOURNALISTIN WAL-MEDIEN Im Online- & Omnichannel-Handel klingelten im Jahr 2018 wieder kräftig die Kassen. Mehr als 65 Milliarden Euro wurden von den Internethändlern in Deutschland im vergangenen Jahr aus dem Verkauf von Kleidung, Schuhen, Elektronikartikeln und Co. erzielt. Gemessen am gesamten deutschen Einzelhandelsumsatz ist damit jeder achte Euro in den Internethandel geflossen. Nach jüngsten Einschätzungen des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel wird es der Branche noch in diesem Jahr gelingen, die 70 Mrd. Euro-Marke zu überspringen. Der österreichische E-Commerce-Markt steht der Wachstumsdynamik des deutschen Marktes in keiner Weise mehr nach. Im Gegenteil: Betrachtet man die jährlich getätigten Online-Einkäufe pro Kopf, zählt Österreich sogar zu den europäischen Spitzenreitern. Besonders die neuen technischen Möglichkeiten des Wareneinkaufs stoßen bei den Dem Wachstum mit Optimierungsmaßnahmen begegnen Auf dem 4. eCommerce Logistik-Day wurde deutlich: Die Wachstumsdynamik der Branche bringt für die Marktakteure zwar viele Chancen mit sich - es resultieren daraus aber auch viele Herausforderungen: Verstopfte Straßen prägen zunehmend das Bild in den Innenstädten. Retourenberge und die massenhafte Vernichtung zurückgesendeter Kleidungsstücke, Wellnessprodukte oder Elektrogeräte sind in der gesellschaftspolitischen Debatte bereits zu einem Dauerbrennerthema geworden. Auch bei den Branchenvertretern selbst verstärken sich die Sorgenfalten: Paketdienstleister kommen der Päckchenflut mancherorts bereits nur noch mit großen personellen Anstrengungen nach. Auch die Logistiker in den Paketfabriken selbst beklagen immer größere Schwierigkeiten, die wachsenden Bestellmengen schnell und effizient abzuarbeiten.

„Die Frage, ob in den Logistikzentren stärker automatisiert werden muss, ist heutzutage so gut wie überflüssig“, stellte Bernd Kratz, Gesellschafter und Mitbegründer des Instituts des Interaktiven Handels und Moderator des 4. eCommerce Logistik-Day in seinem Eingangsstatement provokativ fest. Durch den sich immer weiter verschärfenden Fachkräftemangel und die zunehmende Alterung der Gesellschaft stelle sich für die Branche zum Thema Automatisierung lediglich „die Frage nach dem wie und wann“. Aus seiner langjährigen Erfahrung als Vorstand bei Conrad Electronics sowie als Logistik- und Management-Berater heraus warnte Kratz die nach Wien gereisten Logistikpraktiker jedoch davor, bei Automatisierungsvorhaben in operative Hektik zu verfallen. „In den allermeisten Fällen lässt sich ein deutliches Mehr an Produktivität bereits durch Optimierungsmaßnahmen entlang der Logistikprozesskette heben, so dass die Automatisierung erst danach als Schritt erfolgen kann“, so Kratz. Automatisierung auch in den Micro-Hubs ein Thema Auf dem eCommerce-Logistik-Day wurde deutlich: Der für den wirtschaftlichen Erfolg der E-Commerce-Branche entscheidende Faktor Zeit führt gegenwärtig bereits zu einer verstärkten Umverteilung der Handelsgüter auf citynah gelegene Warenverteilzentren. VERANSTALTER: BERND KRATZ & MARKUS JAKLITSCH Doch was bedeutet das für die E-Commerce-Logistik an sich? Haben die in der Branche altbewährten Zentrallagerstrukturen in Zukunft ausgedient? Und macht es angesichts dieser Entwicklung überhaupt noch Sinn, größere Automatisierungsprojekte mit teils mehrjähriger Laufzeit an den zentralen Logistikstandorten durchzuführen? Winnie Ahrens, Sales Managerin beim Logistiksystemanbieter Dematic GmbH, hält die Tendenz zur Endkundenbelieferung aus kleinen, regionalen Warendepots für eine logische Entwicklung, die aus den technischen Errungenschaften der vergangenen Jahre resultiert. „Durch Predictive Analysis-Methoden und Big Data lässt sich heutzutage bereits sehr gut voraussehen, wann ein Kunde ein neues Fahrrad bestellt“, bemerkte Ahrens im Rahmen einer Podiumsdiskussion. „Das ist ein Punkt, der uns künftig weiter in die Lage versetzen wird, Waren schon sehr weit vor dem genaueren Bestellzeitpunkt des Kunden in Micro-Hubs in Nähe des Kunden zu transportieren.“

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