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LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2019 Journal 2

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LOGISTIK express 2/2019 | S78 SELBSTFÜHRUNG IST CHEFSACHE - Um-Denken im Mindful Leadership Der klassische Manager verliert zunehmend und deutlich an Stellenwert. Führungskräfte und Menschen in Organisationen sehen sich einer dynamisch vernetzten Arbeitswelt gegenüber, die ganz andere Ausrichtungen und Fähigkeiten wie z. B. hohe Selbstführung, Kooperationsfähigkeit, Sinn, Liebe und einen hohen EQ verlangen. Der Faktor Mensch ist heute der zentrale Stellhebel. BEITRAG: EDITH MOHRENSCHILDT EDITH MOHRENSCHILDT GESCHÄFTSFÜHRERIN AGENTUR ALPHAORANGE Wache Geister haben längst verstanden, dass wir uns in einem gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Wandel befinden. Durch Digitalisierung, Dynamisierung, Distanzierung und Demokratisierung braucht es ganz andere Leadership Skills als jemals zuvor. Vor allem prozessorientierte und hierarchisch ausgerichtete Unternehmen verlieren an Attraktivität, während werteorientierte Unternehmen, die eher teamorientiert arbeiten die Nase vorne haben. Selbstwahrnehmung, Gedankendisziplin, Selbstregulierung, soziale Kompetenz, Empathie und Achtsamkeit sind u.a. neue Voraussetzungen der Führungskraft, die heute gebraucht wird. Schlechte Führung ist Austrittsgrund Nummer eins Eine Gallup Studie aus 2018 zum Thema Mitarbeiterzufriedenheit zeigt: 67 Prozent der Mitarbeiter machen nur Dienst nach Vorschrift. 17 Prozent haben innerlich gekündigt. Also 84 Prozent, die nicht mehr bereit sind, sich freiwillig für die Ziele ihrer Firma einzusetzen! Neben dem wirtschaftlichen Schaden ist hier der Ruf nach einer neuen Führung unüberhörbar. Beim Punkt der Mitarbeiter Unzufriedenheit weisen die Manager hohe Wissenslücken auf. Über 57 Prozent von 110 österreichischen Unternehmen konnten keine Aussagen zu den von Fluktuation betroffenen Gruppen machen. Quelle: Deloitte, Mitarbeiterfluktuation 2018 Die durchschnittlichen Fluktuationskosten für Betriebe unter 100 Mitarbeitern im Durchschnitt auf 13 705,- Euro pro Stelle und steigen bei einer Mitarbeiterzahl von über 1000 sogar auf 17 159,- Euro pro Stelle an. Um hier langfristig dieses Problem zu lösen, muss man sich kritisch mit der Qualität der Führung und deren Weiterentwicklung auseinandersetzen. Die heutigen Handlungsoptionen sind derart vielfältig wie nie zuvor in der Geschichte, was dazu führt, dass Menschen die Orientierung und Halt verloren haben. Selbstführung bringt beides wieder zurück. Der Mensch im Mittelpunkt? Vielen Unternehmern ist gar nicht bewusst, dass sie gar nicht vorleben, was sie auf ihren Webseiten und Unternehmenspräsentationen kommunizieren und von anderen verlangen. Wenn das Management Board durch das eigene Verhalten, die Leitsätze und Ethikcharta, Mission und Vision nicht sichtbar vorlebt, sondern für sich selbst Ausnahmen macht, werden sie unglaubhaft. Stehen Mitarbeiterinnen im Mittelpunkt, müssen Führungskräfte nicht nur mit bestem Beispiel vorangehen, sie brauchen auch Selbsterkenntnis, um sich menschlich und achtsam zu verhalten. Dazu müssen sich Führungskräfte erst einmal selbst gut führen, denn nur wer sich selbst gut führen kann, kann andere führen. Sich selbst als Mensch, als Persönlichkeit zu hinterfragen und zu reflektieren, ist jedoch immer noch rar – vor allem in Toppositionen. Psychosoziale Gesundheit als eine der größten Kraftquellen Unternehmen sollten die Gesundheit, Arbeitsproduktivität ihrer Mitarbeiter und die Bild: lisalux.at

eigene Unternehmenskultur wirklich wichtig nehmen und neu fassen. Der erste wichtige Schritt dazu ist Mindful Leadership. Hier gilt u. a. der Ansatz immer erst einmal bei sich selbst anzufangen. Der Fisch beginnt nun mal am Kopf zu lachen oder zu stinken. Die Schaffung eines positiven, wertschätzenden Klimas ist wichtige Voraussetzung für langfristiges Wachstum. Die Revolution der Liebe in der Wirtschaft Der Spirit und das Verständnis, was das eigene Verhalten im Ganzen bewirkt, unterscheidet Unternehmen der old economy von den herausragenden Unternehmen der neuen Wirtschaft. Die Revolution der Liebe in der Wirtschaft, das Erkennen des Menschen als Individuum, der Organisation als Organismus und die Bewusstheit der eigenen Gestalterkraft sind wegweisend für die nächsten Generationen. Die Menschen werden unter glaubhaften Mindful Leadern zu lebendigen, schönen, kraftvollen Gemeinschaften. Der Paradigmenwechsel heißt: wenn einer gewinnt, gewinnen alle! Turn around geistig, energetisch und finanziell! Mindful Leadership: auf der Überholspur durch Innehalten Der immer wieder kolportiere Ansatz, Mindful Leadership ist gleich Kuschelkurs, ist schlichtweg falsch, denn Leistungsbereitschaft, Loyalität, Motivation und Unternehmenskultur lassen sich nicht managen. Ein Mindful Leader zu sein bedeutet, die Nase vorne zu haben, den Wandel der Zeit aktiv mitzugestalten, Orientierung und Halt zu geben und das eigene Unternehmen aufzurüsten mit der notwendigen Kultur der Offenheit, Flexibilität, Menschenliebe und Lernbereitschaft. Es heißt sich selbst fit zu machen für die Herausforderungen unserer schnelllebigen Zeit und Motivation, Kompetenz und Führungsqualitäten zu vervielfachen. Das Ziel: wirtschaftliches und persönliches Wachstum durch das Implementieren von Selbstführung, Achtsamkeit, Begegnung, Verbindung und Respekt als Basis einer zukunftsfähigen Wirtschaft. (EM) IMPULSVORTRAG Führung im Kulturwandel. Vom Know-how zum Know-why Profi im Mindful Leadership. • 25. April 2019 • 19:00 – 20:30 Uhr • 25h Hotel, 1070 Wien • www.alphaorange.at Vom Macher im Außen, zum Macher im Innen Der klassische Manager ist ein Macher-Typ, top ausgebildet und mit viel Erfahrung im Gepäck. Die Erfahrungen zeigen, dass es für diese Führungskräfte die größte Herausforderung ist, von dem „Macher im Außen“ zu einem „Macher im Innen“ zu werden. Denn vom emsigen Streben in die Ruhe zu kommen und sich dabei selbst zu begegnen, braucht jede Menge Mut. Und das Erkennen der ungeschönten Persönlichkeit benötigt Intelligenz. Den Weg der Selbstführung beschreitet man auch nicht in einem Wochenendkurs oder einem 2-Tages- Seminar. Tipps für mehr Power! 1. Die Magie von Monotasking: E-Mails täglich für eine oder zwei Stunden abstellen und erleben Sie, wieviel produktiver Sie werden. 2. Begegnen Sie der Ruhe. Versuchen Sie mindestens einmal die Woche 30 Minuten nichts zu tun. Am besten in der Natur und das Mobiltelefon im Flugmodus. Lassen Sie die Gedanken kommen und gehen, ohne zu bewerten. Zelebrieren Sie Ihr zur Ruhe kommen. Damit werden Sie wieder aufnahmefähig! Je mehr er/sie hetzt, umso langsamer und ineffektiver wird dieser Prozess. Ratsam ist eine Auszeit von zumindest drei Mal im Jahr von zwei bis drei Tagen zu nehmen - unerreichbar für die Außenwelt sein und sich ausschließlich um sich selbst und die eigene ‚Führungspersönlichkeit‘ kümmern. So ist der Business-Alltag viel gelassener zu bewältigen. 3. Verändern Sie Ihr MÜSSEN in ein WOLLEN. Ich muss noch nach Zürich, dann muss ich noch zur Aufsichtsratssitzung, dann muss ich Ostern vorbereiten. Ihr eigenes Ich hört Ihnen zu, „müssen“ bedeutet: keine Wahl haben, Opfer sein, getrieben sein. Mit ich „will“ werden Sie Schöpfer Ihrer Realität.

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