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LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2019 Journal 2

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LOGISTIK express 2/2019 | S6 Andreas Novy, Leiter des Instituts Multi- Level Governance and Development an der WU. Oder mit den Worten von Professor Jean Marc Fontan von der Universität Montreal: „Echter Fortschritt verlangt es, auch nein zu sagen zu einer Entwicklung, die vor allem globale Ungleichheit und ökologische Probleme mit sich bringt.“ Doch wer kann heute noch „nein“ sagen? Die Politik sicher nicht, die genehmigt sich eher höhere Diäten (obwohl, zu Sozialleistungen für Arme kann die aktuelle Regierung sehr gut „nein“ sagen, wie es scheint..). Bei einem System, das auf Innovation und Wachstum ausgelegt ist, kann man nicht plötzlich die Stopp-Taste drücken. Vor allem nicht als Staat im Alleingang – alle anderen rundherum würden sich angesichts des weggefallenen Konkurrenten die Hände reiben. Die Wahrscheinlichkeit, dass ALLE Staaten weltweit gleichzeitig die Notbremse ziehen und auf Wachstum verzichten, ist unglücklicherweise so hoch wie ein Sechser im Lotto – wenn nicht noch geringer. Nicht ganz so krass die Thesen der Postwachstumsökonomie, wo auf BIP-Wachstum, nicht aber auf Wohlstand verzichtet wird – durch die Stärkung lokaler und regionaler Selbstversorgung (zB selbstverwaltete Landwirtschaftsbetriebe) und Reduktion von globalisierter Industrie, ein Ausstieg aus dem kapitalistischen Marktmodell hin zu sozial gerechtem und ökologischem Denken ohne Überschussproduktion. Es ist genug für alle da, nur die Verteilung ist unfair. Laut Schätzung von Credit-Suisse haben in Österreich zumindest 229.000 mehr als 1 Million auf dem Konto (ich gehöre nicht dazu). Qualität statt Quantität, Mobilität statt eigenes Fahrzeug, mehr Bildung statt Materielles... wenn der Frächter für seinen Transport und die gebotenen Serviceleistungen eine faire Entlohnung erhält, muss er nicht riesige Mengen quer durch die Welt transportieren, um einen Gewinn zu erzielen. Das selbe gilt auch für andere Branchen. Konsum mit Hirn ist die Devise – welcher Mensch braucht 30 Paar Schuhe und dazu passende Accessoires? Kann man nur mit Statussymbolen glücklich sein? Muss ich wirklich ein teureres Auto haben als mein Nachbar? Unternehmen behaupten, sie bedienen Bedürfnisse – dabei kreieren sie sie durch Werbung selbst. Überproduktionen landen im Müll, wegwerfen satt reparieren ist angesagt, schließlich kostet die neue Hose weniger als der Reparaturflicken... Die Machtstrukturen der Elite sind so verfestigt, dass Einzelne nur wenig bewegen können. Die Hoffnung ist, dass die heranwachsenden Generationen angesichts von Klimademos und globalen Krisen nicht die Augen verschließen, um die (vermeintlichen) eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Denn wie heißt es so schön? „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluß vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, daß man Geld nicht essen kann.'' (AG)

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