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LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2019 Journal 2

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LOGISTIK express 2/2019 | S34 Chinas Inlandsprovinzen sind für österreichische, deutsche Firmen attraktiv Aufgrund von gestiegenen Immobilienpreisen und Löhnen zieht die chinesische Fertigung zunehmend in Inlands- und West-Provinzen. Dort sind Mega-Citys mit großem Potenzial für lokale Fertigung und Beschaffung besonders in den Bereichen Elektronik, Computer und Kfz entstanden. REDAKTION: DIRK RUPPIK bieten aufgrund lokaler Bestimmungen kaum durchgehende Transportdienste zwischen Küsten- und Inlandsprovinzen an. Der Seebzw. Küstentransport ist generell die günstigste Transportform, gefolgt von Eisenbahn und Lufttransport. Lufttransport kommt meist nur für hochwertige elektronische Produkte in Frage. Bei der Verlagerung der Fertigung in die Inlandsprovinzen muss die Ware also erst in die Häfen der Küstenstädte oder via Güterzugverbindungen z. B. nach Russland und Europa transportiert werden. DIRK RUPPIK FACHJOURNALIST Die chinesischen Küstenprovinzen boomen nach wie vor. Die Fertigung und die Versendung von Gütern läuft in Megastädten wie beispielsweise Shenzhen, Hong Kong und Shanghai auf Hochtouren. Allerdings wird der Platz immer knapper und die Mieten und Kaufpreise besonders auch für Gewerbeimmobilien steigen in astronomische Höhen. Zudem sind aber auch die Löhne für Facharbeiter beträchtlich gestiegen. Daher liegt es nah, dass die Fertigung in benachbarte bzw. Inlandprovinzen abwandert. Diese dienen als Landbrücken zwischen den östlichen und westlichen Provinzen sowie zwischen Europa und Russland. Bereits wird die Infrastruktur und der Bau von hochmodernen Lagerhäusern vorangetrieben. Allerdings leiden die Inlandsstädte unter Facharbeitermangel, Beschränkungen durch Behörden und Technologie, fragmentierten Distributionssystemen sowie uneinheitlicher Infrastruktur. Die rund 700 000 registrierten Logistikunternehmen des Landes Die Regierung unterstützt bisher den Ausbau des Eisenbahnnetzwerkes mit Subventionen. Allerdings bestehen Befürchtungen, was passieren wird, wenn diese ganz oder teilweise eingestellt werden sollten. Zudem ist es momentan auch noch recht schwierig, sichere Daten über Tarife, Frachtvolumen und Frequenz zu erhalten. Allerdings besitzen viele chinesische Inlandsstädte eine gute Straßenanbindung an umliegende kleinere und mittelgroße Städte. Die aufgehenden Sterne am Firmament: Chengdu, Chongqing, Xi’An, Zhengzhou Nichtsdestotrotz bieten die die Inlandsstädte wie beispielsweise Chengdu, Chongqing, Xi’An, Zhengzhou viele interessante Möglichkeiten für eine lokale Fertigung bzw. die Beschaffung von Gütern gerade auch für deutsche und österreichische Unternehmen, da immer mehr Schienenfrachtverbindungen von China nach Westeuropa eröffnet werden. In Chengdu, Hauptstadt der Provinz Sichuan, haben sich vor allem die Fahrzeugbranche, Elektronik und Informationstechnologie zu einer neuen Schlüsselindustrie entwickelt. Unter den Elektronikherstellern finden sich Unter-

nehmen wie Foxconn, das für Apple in Chengdu vor allem das iPad Mini fertigt. Es wird erwartet, dass sich die Stadt in den nächsten Jahren in ein globales IT-Zentrum verwandelt. In der „The Chengdu Hi-Tech Zone (CDHT)“ haben sich bereits Unternehmen wie Nokia, Siemens, IBM unnd Wipro Technologies angesiedelt. Durch die „Go-West“-Initiative der chinesischen Regierung entwickelten sich die Westprovinzen des Landes extrem schnell. Unternehmen, die sich hier ansiedeln, müssen eine Unternehmenssteuer von nur 15 Prozent abführen (im Vgl. zu normalen Rate von 25 Prozent). Chongqing bildet zusammen mit dem benachbarten Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan, das ökonomische Zentrum Westchinas. Die von Chengdu circa 300 km entfernte Metropole Chongqing hat sich erfolgreich auf die Produktion von Kraftfahrzeugen, Motorrädern und Computern (Mobiltelefonen, Computern und Komponenten) spezialisiert. Hier haben sich bereits deutsche Unternehmen niedergelassen und eine „German City“ ist ebenfalls in Planung. Die German City soll laut Germany Trade & Invest (Gtai) unter dem Motto Industrie 4.0 vor allem Smart Manufacturing und Handel zwischen Chongqing und europäischen Firmen fördern. Zhengzhou war die erste Industriezone in China, die um einen Flughafen herum gebaut wurde. Der Flughafen der Stadt ist einer der am schnellsten wachsenden in ganz China (Fracht und Passagiere). Bis 2020 soll er vierzig internationale Frachtflugverbindungen besitzen. Eine weitere Großfabrik von Foxconn befindet sich in Zhengzhou. In 2017 wurden vier Frachtzugverbindungen zwischen Hambug und Zhengzhou aufgenommen. Meist werden auf dieser Route Elektronikgüter, Automobil-Ersatzteile und Komponenten für Industrieroboter transportiert. Sie handelt 30 Prozent des gesamten Güterzug-Frachtvolumens zwischen China und Europa. Im von Chengdu circa 700 km entfernten Xi’An siedeln sich

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