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LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2018 Journal 1

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LOGISTIK express 1/2018 | S42 AKL RFZ Umpackplätze Projektkennzahlen: Größe des Logistikzentrums: 7.350 m2 Eingesetzte WITRON- Lösung: OPS Anzahl verschiedene Artikel: 97.000 Kommissionierte Orderlines / Tag: 4.600 Tablar-Stellplätze im AKL: 60.000 Regalbediengeräte: 4 Umpackplätze (Wareneingang): 6 Pick-Packarbeitsplätze Kommissionierung: 11 Stellplätze – manuelles Palettenlager: 1.600 Stellplätze – manuelles Langgut-Lager: 400 Wechselwirkungen zwischen Standorten Mannheim und Singapur „Als größte Herausforderung bei der Distribution von Produkten für die Fabrik- und Prozessautomation sehen wir momentan die steigende Zahl an kundenspezifischen Wünschen sowie länderspezifischen Einfuhrbestimmungen“, erklärt Hatiboglu. „Das beginnt bei kundenspezifischen Barcodelabels und geht bis hin zu einer Online-Datenübertragung der Shipments in den jeweiligen Landessprachen.“ Um diese Themen entsprechend abzubilden, hat Pepperl+Fuchs in seinem GDC eine spezielle Linie für Sonderabwicklungen eingerichtet. Von Vorteil sei, sämtliche Anforderungen funktionell im WITRON-Lagerverwaltungssystem abbilden zu können. Die Entscheidung für WITRON in dem Projekt war schnell gefallen. Beide Partner haben bereits im Jahr 2013 das Projekt in Mannheim erfolgreich realisiert. Die intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Pepperl+Fuchs und WITRON hatte dort von Anfang an gut funktioniert. Und die Erwartungen des Kunden mehr als erfüllt: hohe Anlagenleistung, geringste Fehlerraten und bestmöglicher Kundenservice. Nun sollen die, durch ein modernes Logistikzentrum in Europa erzielten Wettbewerbsvorteile auch die weitere Expansion des Sensorikherstellers auf dem asiatischen Markt beschleunigen. „Es liegt auf der Hand, dass wir die positiven Erfahrungen, die wir bei der Automatisierung unseres European Distribution Center (EDC) am Standort Mannheim gemacht haben, herangezogen haben und davon auch profitieren möchten“, erklärt Hong Han Thanh, als Lager- und Logistikdirektor bei Pepperl+Fuchs zuständig für die Region Südostasien. „Beide Lager haben eine ähnliche Konstellation und bedienen sowohl die Produktion mit Rohwaren als auch Endkunden mit Fertigwaren, sodass eine „Copy-and-Paste“-Variante mit kleineren Anpassungen an die lokalen Anforderungen für uns die logische Konsequenz war.“ Auch dem Projektteam von WITRON fiel es so leichter, die Geschäftsprozesse von Pepperl +Fuchs Singapur zu verstehen und die daraus resultierenden Anforderungen umzusetzen. „Ein weiterer Vorteil ist, dass wir über die gleiche IT-Schnittstelle sprechen“, so Hong. „Das hat dazu geführt, dass wir neue Funktionen im EDC vorher testen und freigeben konnten, sodass das GDC sofort mit einer voll funktionierenden Version an den Start gehen konnte.“ Durch die Schulung und Einarbeitung von Mitarbeitern aus Singapur in Mannheim sowie die Inbetriebnahme-Unterstützung durch Mitarbeiter aus Mannheim vor Ort in Singapur ist der Hochlauf in kurzer Zeit ohne Komplikationen und Lieferunterbrechungen gelungen. Im GDC wird mittlerweile alles gelagert, von Roh-, Halbfertig- und Fertigwaren bis hin zu Hilfs- und Betriebsstoffen. Das GDC besteht aus drei Lagerbereichen: dem automatischen Kleinteilelager (AKL) mit 60.000 Tablar- Stellplätzen, einem Langgutlager mit 400 Plätzen und dem Schmalgang-Palettenlager mit 1.800 Palettenplätzen.

Kommissionierung Universalarbeitsplätze Transparente Dialoge Durchgängige Integration von Produktion und Logistik im Sinne von Industrie 4.0 Wie schon in Mannheim kommt auch in Singapur das Order Picking System (OPS) von WITRON zum Einsatz, welches sich weltweit in der Teiledistribution und bei E-Commerce-Anwendungen durch das wirtschaftliche Handling breiter Artikelspektren bewährt hat. OPS ermöglicht die Lagerung und Kommissionierung in einem System. Die modular aufgebaute Lösung ist eine Integration von automatischem Kleinteilelager (AKL) und vorgelagerten Kommissionierplätzen, welche durch Sequenzpuffer – oder wie bei Pepperl +Fuchs innovativ umgesetzt – durch eine QVW-Lösung (Querverschiebewagen) von der Geschwindigkeit der Regalbediengeräte (RBG) weitestgehend entkoppelt sind. Dies ermöglicht höchste Individualität bei sämtlichen Arbeitsprozessen. Die Artikel werden im OPS an den Pick- und Pack-Arbeitsplätzen nach dem Ware-zum- Mann-Prinzip auftragsbezogen bereitgestellt. Durch die Flexibilität des Systems können Tablare, Behälter, Kartons oder Kleinladungsträger mit unterschiedlichen Größen, Höhen und Unterteilungen als Ladungsträger eingesetzt werden. Die Arbeitsplätze werden je nach Auftragslast variabel besetzt. Um die sehr hohe Anzahl an verschiedenen Artikeln effizient und platzsparend zu lagern, sind die bei Pepperl+Fuchs eingesetzten Ladungsträger (Kartons) bis zu sechzehnfach unterteilt. Die Kartons werden auf Tablaren transportiert. Die Belegung der Tablare wird im Wareneingang automatisch gescannt. Die Kommissionierung erfolgt direkt in den Versandkarton oder in den Auftragskarton für die Produktionsversorgung. Dabei können an jedem Kommissionierplatz bis zu acht Kundenaufträge parallel bearbeitet werden. Eine Vielfachabsicherung, bestehend aus Pick-by-Light-System, Placeto-Light und Flächenscannung, gewährleistet höchste Kommissioniersicherheit. Hinsichtlich der Plausibilisierung kommen Pepper+Fuchs eigene Produkte zum Einsatz. Eine weitere Besonderheit im GDC ist die durchgängige intralogistische Anbindung der Produktion an die Logistik. Ein Fahrerloses Transportsystem (FTS) übernimmt den Auftrag aus der Logistik in die Produktion und umgekehrt. Sobald die Produktion eine Box mit Fertigware zurückgemeldet hat und diese in ein vordefiniertes Regal ablegt, wird automatisch ein AGV (Automated Guided Vehicle) via Wifi gerufen. Dieses holt autonom die Box in der Produktionslinie ab und transportiert sie zu einer Abgabestation. Hier greift der Industrie-4.0-Gedanke: Die Box wird abgescannt, zeitgleich wird die Zubuchung im Hintergrund durchgeführt und die Ware ist sofort verfügbar. Bestehen offene Bestellungen im System für dieses Produkt, wird die Box umgehend automatisch zugeordnet und dann zum Pick-/Packplatz gefahren, anstatt diese einzulagern. „One-Touch- Handling“ nennt man dies bei Pepperl+Fuchs. Die Wareneingangsbuchung geschieht in Echtzeit im Hintergrund und die Ware ist sofort verfügbar. „Wenn man heute an intelligente, smarte und effiziente Prozesse denkt, kommt man an der Philosophie der Industrie 4.0 nicht vorbei“, sagt Projektleiter Hong.

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