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LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2017 Journal 3

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LE-3-2017 | S38 | INTRALOGISTIK + INDUSTRIE 4.0 KARL HÖGEN Sensoren und Bildverarbeitungssysteme arbeitet Festo – analog zum Zentrallager in Deutschland – mit dem WITRON-Standardmodul OPS (Order Picking System). „Das skalierbare OPS hat sich im Online-Handel, im Teilevertrieb sowie in der Ersatzteil-Distribution in zahlreichen Projekten weltweit erfolgreich bewährt und genügt höchsten Qualitätsansprüchen“, sagt Karl Högen, CEO WITRON Nordamerika. Für Festo USA habe man eine maßgeschneiderte Anlage mit modernsten Software- und Mechanikkomponenten realisiert. Energieeffiziente Fördertechnik-Elemente und Regalbediengeräte der WITRON-Tochter FAS optimieren den gesamten Materialfluss bei Festo. Den Helpdesk und die Ersatzteilbelieferung übernimmt WITRON USA. Dabei profitiert Festo USA natürlich von der langjährigen Zusammenarbeit beider Partner. „Speziell das eingesetzte Lagerverwaltungssystem hat diverse Evolutionsschritte durchlaufen, wurde gemeinsam mit Festo permanent weiterentwickelt und ist exakt auf die Anforderungen des Kunden angepasst, ohne gleichzeitig den Standardisierungsgedanken zu vernachlässigen“, erklärt Karl Högen. „Für beide Unternehmen ist das RSC ein Vorzeigeprojekt und das Ergebnis einer hochprofessionellen Zusammenarbeit.“ Das automatisierte Kommissioniersystem OPS ist eine Integration von Automatischem Kleinteilelager (AKL), Verteiler-Loop und vorgelagerten Kommissionierplätzen. Die Artikel werden im OPS an den Kommissionierplätzen nach dem Ware-zum-Menschen-Prinzip auftragsbezogen und sequenziell für die Kommissionierung bereitgestellt. Die Entkopplung der Ein- und Auslagerprozesse vom Kommissionierprozess erfolgt durch integrierte Sequenzpuffer. OPS ermöglicht die Lagerung und Kommissionierung in einem System. „Hervorzuheben in dem Festo-Projekt sind vor allem die acht Hochleistungspickplätze inklusive den dazugehörigen nachgelagerten Packplätzen – entwickelt nach strengen ergonomischen Vorgaben“, sagt Högen. „Pro Arbeitsplatz können bis zu fünf Kundenaufträge parallel kommissioniert werden.“ Darüber hinaus gewährleisten ein Pick-by-Light-System sowie integrierte Flächenscanner eine außerordentlich hohe Kommissionierqualität. Somit ist es möglich, an einem Spitzentag in Summe pro Stunde bis zu 400 Kunden-Pakete fehlerfrei zu packen und zeitnah auszuliefern. Das zehngassige AKL mit 73.000 Stellplätzen, ausgelegt für unterschiedlichste Behältergrößen, versorgt über ein Fördertechnik-Netzwerk den Kommissionier- und Verpackungsbereich permanent mit Ware. Integrierte Sequenz-Puffer sorgen für eine reihenfolgegerechte Bereitstellung der bestellten Artikel am Arbeitsplatz und für eine optimale Auslastung aller Pick- und Packplätze. Gleichzeitig werden diese von der Geschwindigkeit der zehn hochdynamischen FAS-Regalbediengeräte entkoppelt. Und noch ein weiterer Aspekt ist für WITRON wichtig. „Für uns ist dieses Projekt eine gute Möglichkeit, unsere logistische Kompetenz im Non-Food-Bereich auch in den USA zu zeigen“, so Högen. „Denn als gefragter Generalunternehmer für den Lebensmitteleinzelhandel sind wir ebenso mit Kunden aus der Elektronik-Branche, dem Healthcare-Umfeld und dem Teilevertrieb sehr erfolgreich.“ Kunden und Mitarbeiter von neuer Logistiklösung beeindruckt Bei Festo USA können die Kunden wählen, ob sie Produkte aus einem standardisierten Baukastensystem oder ganz individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen bestellen wollen. Dadurch erhöht sich das Artikelspektrum rein rechnerisch auf fast eine Million Varianten. Um diese Bandbreite inklusive der Make-to-Order-Prozesse effizient im Materialfluss abdecken zu können, hat Festo USA einen Großteil der Prozesse aus Deutschland adaptiert, sodass keine großen Anpassungen nötig waren. „Darüber hinaus haben wir das OPS jedoch um eine zusätzliche Besonderheit erweitert“, sagt Festo-Projektmanager Wiebe. „Bei uns können neben den Standard-Behältern mit 600 x 400 mm auch größere Behälter mit 800 x 400 Millimetern in das System integriert werden.“ Denn alles, was in Behälter passt, kann automatisiert im AKL gelagert und damit sehr viel schneller bearbeitet werden als im manuellen Bereichen. Bei Festo USA sind das immerhin mittlerweile mehr als 85 Prozent aller Produkte. Auch in der Zentrale in Deutschland denke man nun über eine solche Erweiterung nach.

KOMMISSIONIERUNG KONFEKTIONIERUNG ANDREAS WIEBE PAKET VERSAND PICK UND PACK FESTO MASON FÖRDERTECHNIK Seit dem Go-Live im September 2015 hat sich das neue Logistikzentrum in Mason im tagtäglichen Betriebsablauf bewährt. „Die Produktivität stieg im Vergleich zu unserem alten Standort in Long Island um mehr als 50 Prozent“, sagt Schilly. „Gleichzeitig hat sich die Fehlerrate um rund 60 Prozent reduziert.“ Ein Grund für diese positive Entwicklung sei die Umstellung des Kommissionierprinzips von Mensch-zu-Ware auf Ware-zu-Mensch, unterstützt durch transparente Arbeitsplatzdialoge. Darüber hinaus sei es gelungen, die Mitarbeiter schnell an die neuen Abläufe zu gewöhnen und robuste Prozesse zu etablieren. Dies habe sich auf die Leistungsfähigkeit der gesamten Supply Chain ausgewirkt. Bei der Einarbeitung und Schulung haben die Mitarbeiter in den USA sehr stark von den Erfahrungen aus Rohrbach partizipiert. „Nicht nur die Mitarbeiter, auch unsere Kunden sind von der hochmodernen Logistiklösung beeindruckt“, ergänzt Andreas Wiebe. „Für einen Vollsortimenter wie uns mit weltweit sehr hohem Serviceanspruch ist die einfache technische Umsetzung zur Beherrschung von Komplexität ein ganz entscheidender Wettbewerbsfaktor. Das hat in der Form keiner unserer Wettbewerber geschafft.“ Eine wichtige Rolle spielt dabei auch das On- Site-Team von WITRON. Dieses sorgt durch permanente Vor-Ort-Präsenz für die Sicherstellung einer hohen technischen Verfügbarkeit der Anlage. Und auch für die Zukunft sieht sich Festo bestens gerüstet. Erweiterungsflächen stehen bereit und weitere Investitionen sind geplant. „Unser zweistelliges Wachstum in Nordamerika sowie die Begleitung unserer Kunden auf ihrem Weg zur Digitalisierung und Industrie 4.0/Industrial Internet of Things macht bald weitere Investitionen notwendig“, erklärt COO Yannick Schilly. „Dabei sehen wir uns als Innovations- und Technologieführer bei der Gestaltung der digitalen Supply Chain.“ Denn Entwicklungen in einem zunehmend digitalen Umfeld, unter anderem getrieben durch E-Commerce, verlangten auch Logistikprozesse, die auf die Anforderungen der Zukunft ausgerichtet sind – etwa durch eine denkbare Einbeziehung von Paketdienstleistern oder neuen Playern wie Amazon. Hier sehe man sich gemeinsam mit WITRON als Entwicklungspartner auf dem richtigen Weg. (TW)

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