LOGISTIK express 6/2020 | S16 E-Commerce: Österreichs umsatzstärkste Shops KMU-Händler hoffen auf Trend zum regionalen Einkauf. Studie von EHI und Statista in Kooperation mit dem Handelsverband erfasst die umsatzstärksten Webshops des Landes. BEITRAG: REDAKTION Die Marktkonzentration ist weiterhin hoch, die Top 10 machen mit 49,7 Prozent in diesem Jahr knapp die Hälfte des Gesamtumsatzes aus. Bei den vorderen Plätzen gab es gegenüber den Vorjahreserhebungen keine Änderungen. Nach wie vor wird das Ranking von amazon.de** (834,3 Mio. Euro), zalando.at (346,8 Mio. Euro) und universal.at (111,9 Mio. Euro) angeführt. Im Unterschied zum deutschen Markt schafft es neben den Generalisten, Bekleidungs- und Unterhaltungselektronikanbietern auch ein Unternehmen mit dem Hauptproduktsegment Drogerie und Gesundheit unter die Top 10: shop-apotheke.at konnte seinen Platz im Ranking von vormals sechs nun auf Platz vier verbessern. Die Shops auf den Plätzen 11 bis 100 liegen bei 37,4 Prozent des Gesamtumsatzes und den kleinsten Anteil haben auch in diesem Jahr wieder die Shops auf den Plätzen 101 bis 250 mit 12,9 Prozent. Die Player auf den zehn vordersten Plätzen des Rankings verbuchen fast die Hälfte des Gesamtumsatzes der Top-250-Onlineshops“, so Nina Langer, Autorin und Projektleiterin E-Commerce über ein Ergebnis der aktuellen Studie „E-Commerce-Markt Österreich 2020“ von EHI und Statista, die die 250 umsatzstärksten B2C Onlineshops für physische Güter in Österreich analysiert. Top 10 marktbestimmend Mit einem Umsatzplus von 13,5 Prozent gegenüber 2018 wächst der E-Commerce Markt in Österreich von einem Gesamtumsatz der Top-250-Onlineshops von 3,17 Mrd. Euro auf 3,60 Mrd. Euro in 2019. Inlandspotenzial Die Studie erscheint bereits im zehnten Jahr. In diesem Zeitraum hat sich das Marktvolumen mehr als verdoppelt. 2010 lagen die Umsätze bei 1,64 Mrd. Euro. Insgesamt zeigen die Daten der letzten zehn Jahre ein erhebliches Wachstum der Top Player und damit verbunden eine starke Zunahme der Marktkonzentration am E-Commerce-Markt. Hon. Prof.(FH) Dr. Anton Salesny vom Institut für Handel und Marketing an der Wirtschaftsuniversität Wien und Kooperationspartner der Studie kommentiert das Potenzial: „Ein Großteil der österreichischen Internetausgaben fließt nach wie vor in den internationalen Online-Handel. Auch Versuche, durch Einrichtung österreichischer und regionaler Plattformen diese Abflüsse in das Ausland wesentlich zu reduzieren, zeigten in den letzten Jahren noch nicht den gewünschten Erfolg.“
Beliebte Touchpoints Immer mehr Handelsunternehmen im E-Commerce nutzen neben dem Onlineshop weitere Vertriebskanäle. Die Verbreitung der stationären Ladengeschäfte im deutschsprachigen Raum als zusätzlicher Vertriebskanal zum Onlineshop bleibt annähernd konstant (2020: 69,2 Prozent, 2019: 68,0 Prozent). Bei den digitalen Touchpoints stellen sich die Handelsunternehmen breiter auf als im Vorjahr. Insbesondere im Corona-Jahr 2020 waren zeitweise digitale Touchpoints die ersten Anlaufstellen für Shopper. mehr als 11 Prozent erreichen", ist Rainer Will überzeugt. Viele heimische Händler haben das Potenzial in den letzten Monaten erkannt und in ihren Webshop investiert – eine gute Entscheidung. Darüber hinaus verzeichnen die österreichischen Onlinehändler seit Beginn der Corona-Pandemie ein deutlich gestiegenes Interesse der Konsumenten am regionalen Einkauf. Amazon an der Spitze "Die Top 250 Onlineshops Österreichs erwirtschaften mittlerweile 3,6 Milliarden Euro. Die Umsätze sind im vergangenen Jahr erneut um fast 14 Prozent angestiegen. Diese anhaltende Dynamik führt zu einer immer stärkeren Marktkonzentration, immer weniger große Onlinehändler teilen sich einen immer größeren Anteil der Online-Torte. Spitzenreiter Amazon allein kommt mit 878 Millionen Euro auf ein Viertel", fasst Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will die wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammen. Dass neben dem Onlineshop Marktplätze wie Ebay und Amazon als zusätzliche Vertriebskanäle vermehrt genutzt werden, zeigt insbesondere der Anstieg bei Amazon von 30,4 Prozent im Vorjahr auf 35,2 Prozent in diesem Jahr. Bei Ebay war der Anstieg etwas moderater: Von 27,2 Prozent der Top-250-Onlineshops 2019 ist der Anteil 2020 auf 29,6 Prozent gestiegen. Spannend bleibt auch die Entwicklung bei Instagram und wie sich das Thema Social Commerce und die Möglichkeiten des Check-Out direkt auf der sozialen Plattform durchsetzen werden. Die Studie konnte zeigen, dass noch mehr Shops als im Vorjahr ein Profil auf Instagram haben: Der Anteil stieg von 68,0 Prozent auf 74,0 Prozent. Covid befeuert Wachstum des Onlinehandels - eine Chance für heimische Webshops "Die Studie zeigt, dass der österreichische Handel einen strukturellen Veränderungsprozess durchläuft, der von einer exponentiellen technologischen Entwicklung angetrieben wird. Die Covid-Krise wirkt als Urknall der Digitalisierung und als Turboboost für den E-Commerce. Am Ende des Jahres wird unser Land erstmals einen Online-Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz von
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