LOGISTIK-EXPRESS.COM LE 5/2024 | S32Transport & LogistikFIEGE Air CargoLogistics: Wenn KI dieLuftfracht managtLuftfracht zählt zu den teuersten Transportwegen.Hier zählt jeder Zentimeter. Im Frachtraumder Passagier- und Transportflugzeuge kommtes daher auf eine maximale Auslastung an. Jedernicht genutzte Zentimeter ist verschenktes Geld.REDAKTIONEin Fall für künstliche Intelligenz: Amgrößten deutschen VerkehrsflughafenFrankfurt Main bedient FIEGE Air CargoLogistics, ein Tochterunternehmen derFIEGE Gruppe, die Lufthansa Cargo AG. Die optimaleBeladung der Luftfrachtpaletten, die sogenanntenUnit Load Devices (ULD), prüft jetzt eineintelligente Lösung der Telekom. Sie löst damiteinen analogen zeitaufwändigen Prozess ab.Luftfracht sicher und effizient zusammenstellenWorauf kommt es an? Entscheidend ist es, dieKonturgrenzen der Flugzeugpaletten einzuhalten,um das Volumen im Frachtraum maximalauszunutzen. Fachkräfte mussten bishermit hohem Aufwand manuelle Präzisionsarbeitleisten. Mit Augenmaß und haptischen Konturbögenprüften sie die Beladung individuell fürdie jeweiligen Frachträume der unterschiedlichenFlugzeugtypen. „Wird beim Beladen dievorgesehene Kontur nicht eingehalten, hebt dieMaschine ohne oder nur mit verringerter Ladungab. Das kann für unseren Kunden schnell einenhohen Umsatzverlust bedeuten“, erklärt BenjaminLooser, Managing Director bei FIEGE AirCargo Logistics. „Außerdem besteht die Gefahr,dass die Spezialpalette durch den Überstandnicht sicher im Flugzeug fixiert wird.“Berechnung und Korrektur in EchtzeitDie Lösung: Die Telekom entwickelte gemeinsammit FIEGE das digitale Assistenzsystem„Build Up Eye“. Es überwacht Paletten bereits
bei der Beladung in der Frachthalle. Die Softwareführt eine dreidimensionale Vermessungund Konturprüfung der Paletten mithilfe vonLiDAR-Kameras durch. Diese sind rund um denPackplatz der Paletten angebracht und erfassenMaße wie Tiefedaten und Entfernung der ULDsin Echtzeit. Legen Mitarbeitende nun an ihremdigitalen Arbeitsplatz eine virtuelle Schabloneüber die Abbildung der Palette, simulierensie damit die jeweils vorgegebene Kontur.AI-Vision – eine KI-gestützte Bild- und Videoanalyseplattformder Telekom – wertet im Anschlussdie Daten vor Ort in Echtzeit aus. Sie zeigtKonturverletzungen schon während des laufendenBeladevorgangs an. Das Personal kann unmittelbareingreifen und die Ladung korrigieren.Für Maximilian Ahrens, Managing DirectorIT Digital, zählen vor allem zwei Vorteile: „Zumeinen die Effizienz, da die ungenutzte Fläche derPalette für eine optimale Auslastung direkt währendder Beladung von der KI berechnet wird. Undzum anderen der sichere Betrieb und die Fernwartungüber Mobilfunk, unabhängig von lokalenInfrastrukturen.“ Die Lösung, die in enger Kooperationder Deutschen Telekom IoT GmbH undder Deutschen Telekom MMS GmbH entstand,verdeutlicht: „Wir sind DER Ende-zu-Ende-Digitalisierungspartner für unsere Kunden. Wirentwickeln die beste Lösung für die Branchenführervon morgen und sind stolz, dass FIEGE mitdieser Technologie in der Luftfrachtverarbeitungweltweit führend ist.“Innovation mit PotentialDas digitale Prüfsystem kommt bislang amFrankfurter Flughafen zum Einsatz. Administratorengreifen über das Mobilfunknetz jederzeitund unabhängig von lokalen Infrastrukturenremote auf die Lösung zu. So können Wartungsarbeitenerledigt und neue Funktionen integriertwerden. Auch der Rollout von „Build Up Eye“ aufweitere Standorte erfolgt darüber schnell undunkompliziert. (RED)https://youtu.be/Z_qOlqVuwz0
Laden...
Laden...