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LOGISTIK express Jaournal Intralogistik & ECommerce Inhaltsverzeichnis I&E LE-2024: Intralogistik in der Ära des E-Commerce // Logistics Hall of Fame // Leitbild und Ziele eines Managers // Schwindende Wettbewerbsfähigkeit // Roboter und Ergonomie: Lagerarbeit // Otto Group Versandzentrum Iłowa // Zetes investiert in Hersteller Robotize // IKEA setzt auf 'SUITX by Ottobock' // EU-Vorschriften: Verpackungen // Hugo Beck steigert Effizienz // ProReServ: Service als Geschäftsmodell // Modulare Intralogistiklösungen // HARTMANN Frankreich beauftragt Exotec // Draper Tools maximiert Effizienz mit SSI // Schrauben-Großhändler optimiert Lager // 10 Jahre Logistikzentrum Allhaming // SPAR-Logistikzentrum Kroatien // KI macht die Supply Chain krisenfester // AIM-Trendbarometer: Branche mit Potential // EECC veröffentlicht UHF RFID Almanach // Einbruchschutz für die Sicherheit // Fahrerlose Transportsysteme (FTS) // Politik ist schuld am VW-Desaster // DHL beleuchtet Automobilindustrie // Bausteine der Zukunft: Halbleiterproduktion

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LOGISTIK-EXPRESS.COM LE 5/2024 | S12CHRISTIAN PUCHWEINseinen Kollegen auch mitteilt. Ein Netzwerk trainiertpermanent: wie kann ich das angreifen…Wir hatten als Test einen kleinen Elefanten miteinem Etikett dran. Der Roboter probierte oft erfolglos,aber irgendwann erwischte er mit demSaug-Kopf das Etikett und es funktionierte.Das gab er weiter, und jetzt nimmt er immer dasEtikett, wenn er so ein ähnliches Produkt hat undkann es kommissionieren. Das geht aber nur, weiler aus den Daten lernt. Wenn das alle machen undErgebnisse weitergeben, geht das viel schneller,als wenn man einen einzelnen Roboter trainiert.Noch spannender finde ich KI beim Umgangmit großen Datenmengen: beispielsweise prinzipielleLagerbewegungen, optimale Beständezu optimalen Zeitpunkten; wie kann man Personalzur richtigen Zeit einsetzen; welcheEngpässe entstehen, wenn xy passiert. Das istfür uns ein sehr spannendes Thema und wirarbeiten mit Hochdruck am Aufbau eigenerKI-Kompetenz im Haus. Das unterscheidet sichwenig von anderen Programmiersprachen oderSoftware, die Unternehmen im täglichen Lebenbrauchen. Die KI wird zu einem dieser Werkzeugewerden. Früher hätte niemand erwartet,dass eines Tages ein Laptop auf dem Schreibtischsteht statt der Schreibmaschine. Ich hoffe,dass diese Werkzeuge für friedliche Zweckeeingesetzt werden, und es sind Regularien nötig,etwa dahingehend, auf welche Daten zugegriffenwerden darf. Das Eigentum von Datenmuss geschützt und der Zugriff darauf reglementiertsein, damit man damit keinen groben Unfugmachen kann.Die Otto-Group verwendet KI im Einkauf.Ist das ein Thema für KNAPP?Es gibt verschiedene Themen, die man da mitKI machen kann: etwa Lieferantenbewertungen,zumindest als Vorschlagswesen. Wir setzen imEinkauf KI nicht im großen Stil ein. Wir habensehr gute, etablierte Systeme und langjährigeLieferanten, mit denen wir ohnehin permanentim Austausch und eng verbunden sind – so, wiewir uns auch Kundenbeziehungen wünschen.Wir wissen genau, wo und was unsere Lieferantenfertigen. Meiner Meinung nach wird die KIeher in Richtung Planung der Warenströme Einsatzfinden. Wie müssen wir unsere Reichweiteanpassen, damit wir nicht wieder Problemehaben, wenn es eine Komponentenkrise gibt,wann kann man Lagerbestand optimierenvs. wann muss man seine Vorräte aufbauen.Ein Teil der Krise ist hausgemacht: nach derKomponentenkrise hat jeder viel mehr gekauftals notwendig, um Lager aufzufüllen. Als dieLieferzeiten dann extrem kurz wurden, hat manein paar Monate lang gar nichts gebraucht,teilweise hatten Unternehmen dann Halbjahresbeständeauf Lager. Man merkt deutlich,wenn so eine Konjunkturphase zu Ende geht.An dieser Stelle ist KI von Vorteil, die weltweitDaten sammelt und einen vor solchenEreignissen warnt, um reagieren zu können.Was zeichnet den "Gerald Hofer" aus?Ich glaube, der allerwichtigste Punkt ist, dassman sich nicht selbst zu groß macht. Und nichtglaubt, man hat alles allein gemacht – das istzum Scheitern verurteilt. Die Grundlage meinerKarriere ist Stabilität, bei einem Unternehmenzu bleiben und das Vertrauen zu genießen vonLeuten, die einfach sagen „mach das“. Außerdemmache ich es nicht allein: ich leite KNAPP nicht,wir leiten das im obersten Gremium gemeinsamzu fünft. Da sind Franz Mathi, Christian Grabner,Heimo Robosch und Bernhard Rottenbücherdabei – mit unterschiedlichsten Fachgebietenund Ausprägungen. Das heißt, ich kann mit ihnenüber die Zukunft schwelgen und ebenso dieDetails des Tagesgeschäfts.Was mich auch erfolgreich macht, ist dieLiebe zum Kunden. Ich mag nichts mehr, als dasGespräch mit Kunden. Ich glaube, ganz wichtigist die Wertschätzung für die Mitarbeiter imUnternehmen, aber auch das Bewusstsein, dassjedes Handeln jede einzelne Auswirkung aufKunden hat. Eine falsch ausgestellte Rechnungbedeutet Probleme für den Kunden. Wenn wirfreundlich das Telefon abheben, das Problemeines Kunden verstehen, aber auch intensiv inDiskussionen gehen. Wir haben eine Kultur geschaffen,in der vielen Menschen bewusst ist,worum es geht. Je größer die Organisation wird,desto schwieriger, weil desto arbeitsteiliger.Was zeichnet mich aus? Das Genießen vonZusammenarbeit. Auch wenn es heiß her gehtund wir nicht gleicher Meinung sind – egal inwelchem Führungsgremium – dann diskutierenwir das aus. Wir müssen nicht heimgehen undbeste Freunde sein, aber wir müssen am Ende zueiner guten Lösung kommen. Wir gehen da wirklichmit Emotion dran. Ich hatte das große Glück,sehr viele gute Menschen und Leute mit Talentum mich zu haben. Das ist das, was es ausmacht.

Was würden Sie der heutigen Jugend raten?Aus meiner Sicht ist die Ausbildung in Österreichtop. Man glaubt gar nicht, wie gut wir da teilweiseunterwegs sind, vor allem in technischenBereichen. Es braucht wieder ein bisschenmehr Abenteuerlust, dass man sich beruflichin der Welt umschaut. Es geht darum, einenJob wieder als das wahrzunehmen, was erist. Wenn man am Wochenende in einem Vereinspielt, ist das super, das habe ich auch gemacht.Das ist ein Ansporn, man steht dahinter,man steht hinter seinem Verein. Genau diesesVerhalten würde ich mir im Job wünschen.Man ist in einem Team, man versucht, das Bestezu erreichen. Man versucht, den, der gradeein bisschen humpelt mitzuziehen. Man versucht,ein Kleinklima zu schaffen, wo man gernehingeht, um zu arbeiten. Man arbeitet an einemgemeinsamen Erfolg – Arbeit ist nichts Schlimmessondern auch eine Einstellung. Die sollte manmitbringen und dann sollte man sein Privatlebengenießen. Wir leben in einem großartigenLand, wo alles möglich ist. Wir solltennur nicht glauben, dass es ohne dieseLeistung geht. Und wenn wir schon Leistung erbringen,sollten wir Spaß dabeihaben, und derStaat sollte sich ein bisschen mehr raushalten.Welches Thema liegt Ihnen am Herzen?Im Bereich der Bildung besteht Handlungsbedarf.MINT-Initiativen für mehr Frauen in technischenBerufen sind ein Anfang. Im Bereich derLehrlingsausbildung ist KNAPP einer der absolutenTop-Betriebe in Österreich. Es gibt vielKritik an der Jugend, aber unsere Lehrlinge sindtop. Da wo Menschen ein gutes Umfeld haben,und was werden können und Spaß dabeihaben,entstehen großartige Sachen – darum müssenwir uns kümmern, das ist unsere Zukunft. Ichsage immer, manche Staaten haben Öl, wir habenHuman Ressources und Bildungssysteme, diean und für sich toll geschaffen sind. Wir habeneine Lehrlingsausbildung, von der man z.B. inden USA nur träumen kann. Es geht über unsereHTLs, HAKs, Studien, FHs… wir haben ein unglaublichgutes Bildungssystem in diesen Bereichen.Wichtig wäre, in der frühen Phase, beiKinderbetreuung, Kinderpädagogik, im VS-Alternachzulegen. Da sind wir noch nicht gut genug.Hier besser zu werden, könnte in vielen anderengesellschaftlichen Themen helfen. Inklusionist wichtig, wir haben Mitarbeiter aus aller HerrenLänder. Zudem versuchen wir, über diverseInitiativen Benachteiligten eine Chance zu geben,etwa über Sozialprojekte. Diese Dinge sindviel wichtiger, als sie scheinen. Wir dürfen nichtganze Klassen irgendwie aufgeben, weil wir siepädagogisch nicht mehr bewältigen können-das wäre ganz schlecht. Es geht darum,Stärken auszubauen und über das zu reden, waswir gut können, nicht über das, was schiefgeht.(RED)

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