LOGISTIK-EXPRESS.COM LE 5/2024 | S58Handel & DistanzhandelAufholbedarf beiSchlüsseltechnologienÖsterreich hat bei Schlüsseltechnologien wieIoT, KI oder Cloud Services noch viel Raumnach oben, nach wie vor herrscht sogar beiIT-Entscheider viel Unwissen und Unsicherheit.Das zeigt der veröffentlichte Digitalisierungsindexfür Österreich, der vom TelekommunikationsanbieterDrei bei Arthur D. Littleund marketmind in Auftrag gegeben wurde.REDAKTIONFür den Digitalisierungsindex wurdennunmehr schon zum siebenten MalMitte des Jahres rund 800 Unternehmenaller Branchen und Größen inganz Österreich befragt. Nach einem deutlichenAnstieg zu Beginn der Pandemie stagniert derDigitalisierungsindex mit einem Wert von 34,3von 100 möglichen Punkten seit nunmehr vierJahren. Während sich größere und mittlereUnternehmen positiv entwickeln, fallen kleineBetriebe mit unter 20 Mitarbeiter:innen immerweiter zurück.Rudolf Schrefl, CEO von Drei: „Die Digitalisierungösterreichischer Betriebe stagniert - und daswird in der momentanen Wirtschaftslage zunehmendzum Wettbewerbsnachteil. Was unsereStudie gezeigt hat, ist: Die Betriebe sehen dieVeränderung und das Potenzial. Was fehlt, sinddas Wissen und die Möglichkeiten. KI als eineder wichtigsten Technologien hat das Potenzial,als Wirtschaftsmotor zu fungieren, damit Österreichnicht weiter zurückfällt. Unser Appell an diezukünftige Regierung ist der Aufbau von Akzeptanzdurch Beratung, der Abbau von überbordenderBürokratie und Strafen und das Setzenfinanzieller Anreize.“KI-Use Cases werden konkreterMehr als jedes zehnte österreichische Unternehmen(11 Prozent) setzt laut Digital Economyand Society Index Künstliche Intelligenz ein.Österreich liegt hier auf Platz 10 im europäischenMittelfeld. Laut Digitalisierungsindex wirddie KI in Österreich am ehesten zur Kundenkommunikationgenutzt - 8 Prozent tun dies bereits.Bei Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigtensind es 20 Prozent. Und die Anwendungsfällewerden zunehmend konkreter - von Texterstellungbis hin zu Chatbots sowie Bildbearbeitung.Derzeit überwiegt noch Zurückhaltung, wenn esum das Potenzial von KI im Bereich Personalressourcengeht: In 7 von 10 Betrieben herrscht dieAnsicht, dass der Einsatz von KI nicht dabei helfenwird, fehlendes Personal auszugleichen. DreiViertel der Betriebe (74 Prozent) glauben nicht,dass durch den Einsatz von KI Personalkosteneingespart werden können.KARIM TAGA„Die KI ist ein Gamechanger für eine erfolgreicheUmsetzung der digitalen und grünen Transformation.Während die USA die Rangliste derKI-Nationen anführt, ist der Einsatz von KI auch
in Österreich vermehrt auf dem Vormarsch.Rund 11 % der Unternehmen nutzen KI aktiv, amhäufigsten ist die Nutzung im IKT-Sektor, wobeiÖsterreich mit einer Rate von rund 37 % sogar Platz3 innerhalb des Sektors im EU weiten Vergleicheinnimmt. Wir sehen ein hohes Wachstumspotenzialdes österreichischen KI-Marktes, vorallem im Bereich des maschinellen Lernens. Dieheimische KI-Landschaft existiert bereits und istbreit aufgestellt, muss allerdings viel intensivergenutzt werden. Für die KI-Transformation bedarfes unserer Ansicht nach eines Zusammenspielsder Kernstakeholder Öffentliche Hand, privaterSektor sowie Universitäten und Forschungsinstitute“,so Dr. Karim Taga, Managing PartnerArthur D. Little Österreich.IoT spielt wichtige Rolle in größeren Unternehmen,Cloud Services gewinnen RelevanzÜber alle Unternehmensgrößen hinweg nutzterst ungefähr jeder zehnte heimische Betriebdas Internet der Dinge, um Unternehmensprozessezu digitalisieren, zur systematischen Erhebungvon Sensoren- oder Gerätedaten oderzur Vernetzung des Standortes. Bei größerenUnternehmen zeigt sich ein anderes Bild: 28 Prozentnutzen IoT, um Prozesse zu digitalisierenund jedes zweite Unternehmen erhebt SensorundGerätedaten mittels IoT.Cloud Services nehmen an Fahrt auf. Die Zahljener, die Cloud Services als nicht oder überhauptnicht relevant erachten, ist mit 50 Prozentzwar nach wie vor hoch, schrumpft aber rasch -2023 waren es noch 60 Prozent.Bei Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigtenschreibt nur mehr ein Viertel Cloud-Serviceskeine Bedeutung zu.Wenig High-Speed, viel UnwissenErstmals gibt die Studie Aufschlüsse zur Telekommunikations-AusstattungösterreichischerBetriebe. Fast jedes 7. Unternehmen hat heutekein Festnetz-Internet mehr, sondern nur mehrmobiles. Bei den mittelständischen Unternehmen(10-50 Mitarbeiter:innen) verzichtet fast jedesFünfte auf Festnetz-Internet. Die Unwissenheitüber die Internet-Geschwindigkeit ist hoch. 4von 10 Telko-Entscheider:innen in österreichischenUnternehmen wissen nicht, wie schnellihre Internetverbindung ist - unabhängig vonder Unternehmensgröße. High-Speed-Internetist noch nicht in Österreichs Betrieben angekommen:Nur 7 Prozent haben Internet mit einerGeschwindigkeit von über 500 Mbit.Generell ist das Digitalisierungsklima positiv. 85 %der Unternehmen sehen durchaus Chancendurch Digitalisierung, vor allem bei der Gewinnungvon neuen Kunden, Kostenersparnis undErhöhung der Agilität und Flexibilität. Demgegenübersehen 76 % Herausforderungen, amhäufigsten betrifft dies Know-How, gesetzlicheRahmenbedingungen und veraltete IT-Infrastruktur.Der Digitalisierungsindex errechnet sichaus fünf Einzelfaktoren von der IT-Ausstattungund -Vernetzung über Online-Präsenz und -Vertriebbis zur Arbeitsweise. Auf einer Skala von 1bis 100 gibt der Index den Digitalisierungsgradeines Unternehmens an. (RED)vl.r. Dr. Karim Taga, ManagingPartner Arthur D. Little (ADL)Rudolf Schrefl, CEO DreiÖsterreich (APA-Fotoservice/Rudolph)
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bis November liegt. Pandemiebedingt
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