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LE-5-2024-Handel-Distanzhandel

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LOGISTIK express Journal Handel & Distanzhandel LE-5/2024 Inhaltsverzeichnis: Bilanz österreichischer Einzelhandel // Deutschland fällt zurück // Handelsverband bekräftigt Warnung der AGES vor Fernost-Plattformen // Shopper recherchieren vor dem Kauf // Die Zukunft des Handels // Austrian Retail Innovation Awards // Handel leidet unter Zollvorschriften // Recommerce-Markt gewinnt an Bedeutung // Klimaschutz durch Retourenmanagement // GXO veröffentlicht Global Beauty Report // Retourenbetrug - Maßnahmen zur Bekämpfung falscher Reklamationen // Komplexität im E-Commerce Fulfillment // Wohin steuert die Lebensmittellogistik? // Lebensmittel-Kennzeichnung irreführend // Sofort-Lieferungen im Einzelhandel // Online-Supermarkt feiert Geburtstag 50 Verlust statt Gewinn am Black Friday? // Internet-Betrug im Einzelhandel // Branchenprimus Amazon ärgern // Einzelhandels- & Logistikbranche Umbruch // Aufholbedarf bei Schlüsseltechnologien // Netto eröffnet im Loop5 // dm freut sich über Kundenzuspruch // IKEA Österreich legt zu // KI-Projekte beginnen mit Readiness-Check // Arbeitsmarkt-Kompass

LOGISTIK-EXPRESS.COM LE

LOGISTIK-EXPRESS.COM LE 5/2024 | S30Handel & DistanzhandelKlimaschutz durchdigitales RetourenmanagementDigitale Retourenportale erlauben individuelleRückgabemöglichkeiten, mit denen Online-Händler Rücksendungen nicht nur nachhaltiger,sondern auch kosteneffizienter gestalten können.REDAKTIONBeinahe jedes vierte Paket im Online-Handel wird in Deutschland zurückgeschickt.Etwa 530 Millionen Retouren-Pakete mit rund 1,3 Millionenretournierten Artikeln gehen jährlich an dieHändler zurück. Das jedenfalls besagt der EuropeanReturn-o-Meter (EUROM)1, eine Erhebungder Forschungsgruppe Retourenmanagementder Universität Bamberg. Damit sind deutscheKunden den Wissenschaftlern zufolge Retouren-Europameister. Zwar können über 93 Prozent derretournierten Artikel wieder als qualitativ neuwertigverkauft werden, und der Anteil der Artikel,die komplett entsorgt werden, liegt nur bei etwasmehr als einem Prozent. Doch auch dieser kleineProzentsatz ist nicht zu unterschätzen. In absolutenZahlen handelt es sich nämlich laut derForschungsgruppe Retourenmanagement um 17Millionen zurückgeschickter Artikel, die entsorgtwurden.Damit stellen Retouren in zweierlei Hinsicht eingroßes Problem dar. Zum einen schmälern sieden Gewinn der Unternehmen und verursachenweitere Kosten, zum anderen haben sie nicht zuunterschätzende Auswirkungen auf die Umwelt.Sie führen zu mehr Verpackungsmüll und teilweisezur Deponierung beziehungsweise Verbrennungder Artikel und natürlich verursachensie unter anderem durch zusätzliche Transporteeinen immensen Kohlenstoffdioxidausstoß. Ineinem einzigen Jahr gehen schätzungsweiserund 795.000 Tonnen CO2 auf Retouren zurück– allein in Deutschland. Das, so die ForschungsgruppeRetourenmanagement, entspricht überfünf Milliarden Kilometern, die mit einem PKWzurückgelegt werden.GABRIEL WERNERObwohl Retouren eine Herausforderung darstellen,dürfen E-Commerce-Händler sich nichteinfach weigern, die Ware zurückzunehmen.Denn wird ein Artikel online bestellt, greift dasgesetzlich geregelte Widerrufsrecht. Demnachkönnen Kunden 14 Tage lang einen Vertragwiderrufen, wenn dieser ausschließlich überFernkommunikationsmittel zustande kam. Dasheißt, sie können innerhalb dieses ZeitraumsWaren bei Nichtgefallen zurückschicken, auchwenn der Artikel einwandfrei ist. Bei vielenWaren bieten Online-Händler sogar einen längerenRückgabezeitraum an, um wettbewerbsfähigzu bleiben.

Mithilfe digitalen Portals Retourenin den Griff kriegenOnline-Händler müssen also einen Weg finden,um mit Retouren möglichst effizient umzugehen.Unterstützung kann hier ein digitales Rückgabeportalbieten. Dieses erlaubt es, Prozesse zu digitalisierenund zu automatisieren, indem Händlerindividuelle Regeln definieren. Dabei können sieden Rückgabeprozess Schritt für Schritt anhandder eigenen Interessen und Ziele des Unternehmensfestlegen. Die Bedingungen für eine Rückgabelassen sich beispielsweise an Produktkategorien,den Gesamtbetrag des Einkaufs oderregionale Voraussetzungen knüpfen. Auch denZeitrahmen, in dem der Kunde Artikel zurückgebenkann und die Kosten für die Rücksendung,können in einem digitalen Rückgabeportalkonfiguriert werden. Darüber hinaus bietendigitale Portale Händlern eine bessere Kontrolledarüber, welche Retouren zurückkommen. Wennein Kunde beispielsweise versucht, einen Artikelzurückzusenden, der nicht den Richtlinien entspricht,können Einzelhändler die Rückgabeautomatisch ablehnen.Digitale Retourenportale helfen Online-Händlernzudem, mit Maßnahmen Rücksendungen kosteneffizienterund nachhaltiger durchzuführen:• Retourenetiketten vermeiden: Viele Händlerlegen dem Paket noch immer vorgedruckteVersandetiketten bei. Für jeden Kunden, dereinen Artikel nicht zurückschickt, wanderndiese Etiketten direkt in den Müll, so dass mitjedem Paket mehr letztendlich tonnenweisePapierabfall entsteht. Bieten Online-Händlerjedoch ein digitales Retourenportal an, könnenKunden Rücksendungen online buchen, so dassdie Einzelhändler nicht für jedes einzelne PaketEtiketten drucken müssen. Somit verringert sichder Papierverbrauch für Einzelhändler wie ASOSerheblich. Durch die Einführung eines digitalenRücksendeportals spart der britische Einzelhändlerpro Jahr 64 Millionen Rücksendebeilagenaus Papier ein. Dadurch bleiben rund 8.450Bäume erhalten beziehungsweise werden etwa320.000 Kilogramm Papier eingespart und 312Tonnen CO2-Emissionen vermieden.• Gefahrene Kilometer reduzieren: Je mehr Kilometerdie Rücksendungen transportiert werdenmüssen, desto mehr Emissionen verursachensie. Eine Verringerung der gefahrenen Kilometerhilft nicht nur, Emissionen zu reduzieren,sondern auch den Einzelhändlern, Transportkostenzu sparen. Gefahrene Kilometer lassensich vor allem dadurch einsparen, dass die Daten

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