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LE-5-2022

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LOGISTIK EXPRESS JOURNAL 5/2022

LOGISTIK express

LOGISTIK express 5/2022 | S78 WIRTSCHAFT POLITIK Digitale Diktatur – Digitalisierung der Währungen Eigentlich ist unser Geldsystem schon fast digital und der digitale Euro nichts anderes als das ungedeckte Fiatgeld-System. BEITRAG: MARC FRIEDRICH Um das Spiel in die Länge zu ziehen, werden die verzweifelten Notenbanken als Nächstes die Digitalisierung des Geldsystems vorantreiben. Damit erschlagen sie mehrere Fliegen mit einer Klappe: 1. Sie erhalten einen kompletten Überblick in Echtzeit zur Steuerung der monetären und fiskalischen Politik. 2. Sie erreichen einen Schutz vor Geldwäsche und kriminellen Machenschaften. 3. Sie können die Zinsen problemlos in den Minusbereich senken, ohne dass die Bürger das Geld von der Bank abheben und sich dem Negativzins entziehen können. Ein Bank Run wird damit in Zukunft unmöglich sein. 4. Jeder Kunde, jede Transaktion ist dann komplett transparent und nachvollziehbar. Eine digitale Währung kann unzählige Daten über die Zahlungsströme und das Nutzerverhalten der Bürger liefern. Der wahre feuchte Traum der Stasi und der Albtraum, vor dem uns George Orwell gewarnt hat. 5. Strafzinsen oder eine Strafsteuer (Vermögensabgabe/Vermögenssteuer) können schnell und effizient eingesetzt und von jedem Konto eingezogen werden. MARC FRIEDRICH 6. Die EZB baut ihre Befugnisse und Macht aus. Seit Jahren sagt die Notenbank, Europa sei „overbanked“, habe also zu viele Banken. Mit dem digitalen Euro wird sie sich so einiger Banken entledigen und in Zukunft dann ganz praktisch den Bürgern direkt ein EZB-Konto anbieten können, sodass sie die komplette Macht und Übersicht hat.

Eigentlich ist unser Geldsystem ja schon fast komplett digital, weil das meiste über digitale Prozesse läuft. Über Onlinebanking, Handy- Zahlungen, Plastikgeld und über Giralgeld. Natürlich versuchen die Beteiligten jetzt schon von allen Seiten, uns diese schöne neue Welt des Bezahlens schmackhaft zu machen: praktisches, hygienisches, kontaktloses Bezahlen: effizienter, günstiger, schneller. Im Endeffekt ist der digitale Euro nichts anderes als das ungedeckte Fiatgeld-System, das zu 100 Prozent digitalisiert ist. Für uns Bürger hat es nur Nachteile, weil wir dann problemlos überwacht und enteignet werden. Es können Negativzinsen installiert werden, ohne dass wir uns davor schützen können. Denn in einem solchen Fall ist der Fluchtweg versperrt, nämlich Bargeld abzuheben, es dem Bankenkreislauf herauszunehmen und es damit legal der Überwachung und dem Zugriff der Staaten zu entziehen. Das muss jedem klar sein. Diese Entwicklung wird auf jeden Fall weltweit kommen, die Notenbanken arbeiten daran, CBD- Cs (Central Bank Digital Currencies) heißt die Maßnahme, mit der das mathematisch sterbende Geldsystem in die Verlängerung bugsiert wird. Vorreiter und Vorbild China – der ultimative Überwachungsstaat China ist da natürlich schon einen Schritt weiter. Wenn es um Überwachung geht, steht China immer auf dem ersten Platz. Jedes autoritäre System, egal ob sozialistisch-kommunistisch oder faschistisch, braucht zum Erhalt einen feinmaschigen Überwachungsapparat, weil der Mensch immer nach Freiheit und Gerechtigkeit strebt. Für beides stehen die Extreme nicht. Um Chinas 1,3 Milliarden Bürger in Schach zu halten und zu überwachen, wird es immer notwendiger, einen immer komplexeren Überwachungsstaat zu implementieren. Dies soll beim Geld nicht anders sein, denn ein digitaler Yuan würde Chinas Überwachungsapparat extrem stärken. Eine erfolgreiche Einführung des digitalen Yuan würde die Macht über das Geld wieder in die Staatshände bringen, weg von den bekannten kommerziellen digitalen Zahlungssystemen wie WeChat Pay und Alipay. Das wäre mit vielen Vorteilen zur Festigung der kommunistischen Partei verbunden. In keinem anderen Land der Welt wird so viel mit dem Handy bezahlt wie in China. 900 Millionen Nutzer oder mehr als 80 Prozent benutzen ihr Smartphone zum Bezahlen. Chinesische Konsumenten und Händler repräsentieren fast

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