LOGISTIK-EXPRESS.COM LE 4/2024 | S16 Transport & Logistik Die digitale Transformation nicht länger aufschieben Wie Unternehmen ihr Cloud-Potenzial nutzen können, um die Resilienz ihrer Lieferketten zu stärken und Wachstumsziele zu erreichen. GABRIEL WERNER Wirtschaftliche, umweltbedingte und politische Unsicherheiten bedrohen die globalen Lieferketten zunehmend und gefährden die Versorgungssicherheit. Zwar lassen sich Lieferkettenabläufe in der Cloud optimieren und als sichere, resiliente End-to-End-Prozesse über Unternehmens- und Ländergrenzen hinweg orchestrieren, doch viele Unternehmen misstrauen der innovativen Kraft der Cloud. Statt jedoch den Vorteilen der Cloud zu vertrauen, nutzen viele Unternehmen weiterhin ihre veralteten Lieferkettensysteme und fragen sich, wieso sie im Wettbewerb nicht mithalten können. Jahrhundertelang waren Lieferketten vorwiegend lokal angesiedelt und transportierten ihre Waren und Dienstleistungen innerhalb einer bestimmten geografischen Region oder eines Landes. Erst im Zuge der industriellen Revolution entwickelten sich globale Lieferketten, mit denen Produkte über große Entfernungen und über Ländergrenzen hinweg transportiert und gehandelt wurden. Seit Einführung komplett digitalisierter, datengestützter Supply Chains im 21. Jahrhundert ist es möglich, Cloudbasierte Prozesse vollständig automatisiert und in hohen Geschwindigkeiten über Abteilungen und Standorte hinweg auszuführen. Sie verfügen über die nötige Flexibilität und Intelligenz, um mit dem rasanten Tempo der Veränderungen im 21. Jahrhundert Schritt zu halten und laufen technisch gesehen den standardisierten, auf Kostenminimierung ausgelegten Prozessen des Industriezeitalters zunehmend den Rang ab. Dennoch halten viele Unternehmen weiterhin an den linearen, fragmentierten und starren Ansätzen traditioneller Lieferketten fest. Sie fürchten sich vor den mit einer Cloud-Migration verbundenen Veränderungen und schieben den Wechsel vor sich her. Dabei könnten sie durch einen Umzug in die Cloud nicht nur die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit ihrer globalen Lieferkette sprunghaft steigern, sondern auch auf Störungen schneller und effizienter reagieren. GABRIEL WERNER Lange Batchzyklen haben ausgedient Um Prozesse kontinuierlich und zeitnah zu optimieren, arbeiten Cloud-basierte Supply Chain- Systeme mit Datenübertragungen in Echtzeit, nutzen Künstliche Intelligenz (KI) oder setzen Prozessautomatisierungstechnologien ein.
Upgrades lassen sich in der Cloud innerhalb von Minuten oder wenigen Tagen durchführen. Ein Vorgang, der bei lokal installierten Technologiepaketen Monate, in manchen Fällen auch Jahre dauern kann. Zudem verfügt die Cloud über eine schier grenzenlose Rechenleistung. Unternehmen können in ihr nicht nur riesige Mengen an Informationen verarbeiten, sondern auch Szenarien für die unterschiedlichsten Bereiche wie Merchandising, Fertigung, Logistik, Lagerhaltung oder Vertrieb ausführen – bei Bedarf auch alles gleichzeitig. Lieferkettenmanager können auf diese Weise sehr schnell und flexibel skalieren. Statt beispielsweise eine einzelne CPU für 200 Stunden zu nutzen, könnten sie alter-nativ auch 200 CPUs für eine Stunde einsetzen und so die Planungszeit von Tagen auf Minuten verkürzen. Lange Batchzyklen sind damit Vergangenheit, und Firmen können ihre Investitionen in KI und ML schneller und effizienter umsetzen und nutzen als bisher. Cloud-gestützte, zukunftsfähige Szenarien auf Basis von Echtzeit-Marktfaktoren lassen sich beispielsweise bereits innerhalb weniger Minuten entwickeln und umsetzen und verschaffen Unternehmen einen deutlichen Wettbewerbsvorteil. jederzeit zur Verfügung. Neben den horizontalen umfassen sie auch vertikale Fatkoren wie Nachfrageprognosen, Netzwerkauswirkungen oder Anforderungen für die Lagerbestückung. Denn nur wenn sämtliche Planungsdaten berücksichtigt und perfekt auf alle Prozesse abgestimmt werden, können Unternehmen ihre Lief- Ihr Value Chain Tech Partner für effizientes Order Fulfillment erketten effizient managen und Engpässe sowie Zeit- oder Gewinnverluste erfolgreich minimieren. Eine zentrale Daten-Cloud für alle Fragmentierte Daten beeinträchtigen dagegen nicht nur die Prozesstransparenz, sie sind häufig auch Ursache für Widersprüche und Fehler in Berichten, Analysen und Erkenntnissen. Für höchste Leistung im Order Fulfillment und maximale Flexibilität in den Prozessen. Sämtliche Daten transparent im Blick Jede Lieferkette wird von mehreren Teilnehmern - Produzenten, Händlern oder Kunden - unterstützt. Bei traditionellen Supply Chains verfügt jeder Akteur über eigene Systeme und Prozesse, die sich auf verschiedene Silos verteilen und miteinander in der Regel nicht kompatibel sind. Fragmentierte Daten, die sich auf verschiedene Subsysteme verteilen, schränken jedoch die Sichtbarkeit der Daten stark ein und verhindern, dass die Rechenkapazität effizient genutzt wird. Unternehmen entstehen dadurch unnötig hohe Kosten. Durchgängig digitalisierte Lieferketten bieten eine transparente Einsicht in alle relevanten Prozessdaten, die für die Planung von Bedeutung sind. Diese Daten werden in Echtzeit erfasst und stehen
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