LOGISTIK-EXPRESS.COM LE 4/2024 | S28Handel & DistanzhandelSteigende Transportkostenbelasten dieMargenBeeinträchtigte Transportwege und steigendeFrachtkosten drücken erneut auf die Margender Hersteller. REDAKTIONDie wirtschaftlichen Rahmenbedingungender letzten Jahre warengeprägt von einer hohen Inflation,die in Deutschland mit 10,4 % denhöchsten Stand seit der Wiedervereinigungerreichte. Zwar sah es zuletzt so aus, als obdiese Entwicklung gestoppt sei. Doch jetztsorgen steigende Frachtkosten und Unterbrechungenbeim multimodalen Güter- undWarenverkehr erneut für Inflationsdruck,welcher zu geringeren Gewinnspannen bei denUnternehmen führt.Hendrik Hackmann, Director Industrial Manufacturing& Automotive Central Europe beiInfor kommentiert die aktuelle Situation“Seit dem 1. Juli müssen auch Fahrzeuge imGüterkraftverkehr mit einem Gesamtgewichtvon mehr als 3,5 Tonneneine Mautgebührentrichten.Die genaue Höhe hängt voneiner Reihe von Faktorenab, wie Gewicht undSchadstoffklasse desFahrzeugs, Höhe derKohlenstoffemissionenund Länge der zurückgelegtenStrecke - Variablen,die zu einer größerenUnsicherheit und Komplexitätbei der Finanzplanung derLogistikkosten Unternehmen führen.Gleichzeitig startete die Deutsche Bahn einProgramm zur Erneuerung der Schieneninfrastruktur:Bis 2030 werden insgesamt 40wichtige Schienenabschnitte monatelanggesperrt. Davon betroffen sind auch wichtigeHauptverkehrsadern des deutschen Bahnnetzes,was sich auch auf den Schienengüterverkehrin Deutschland und das benachbarteAusland auswirken wird. In der Folgemüssen Unternehmen für den Transport vonWaren und Rohstoffen zum Teil längere, zeitaufwendigeUmwege in Kauf nehmen, was dieKosten zusätzlich nach oben treibt. Ein Umstiegauf den Straßentransport ist aufgrund derneuen Mautpflicht finanziell oft keine Alternative.Infolgedessen werden sich deutscheHersteller auf Verzögerungen bei der Anlieferungvon Rohstoffen und Zulieferprodukteneinstellen müssen, was zu volatilen Frachtratenführen kann. Diese Entwicklung setzt deutscheUnternehmen, die ohnehin schon mit derschleppenden Erholung der wirtschaftlichenLage zu kämpfen haben, weiter unter Druck.“„In unserer eng vernetzten Geschäftsweltwirken sich erhöhte Kosten und die Beeinträchtigungender Transportwege nicht nur aufeinzelne Unternehmen, sondern auf ganze Lieferkettenaus. Zwar haben Hersteller währendder Pandemie gelernt, Lieferketten mit einemgewissen Maß an Spielraum und Resilienzauszustatten. Doch nach wie vor bestehenbestimmte Prinzipien im operativen Geschäft,wie z.B. ein möglichst geringer Lagerbestandoder die Just-in-time Anlieferung von Zulieferprodukten-und -materialien. Dieser eingefahreneModus Operandi wird erneut unterDruck geraten, wenn sich u.a. Mautpflicht undDB-Streckensperrungen hierzulande bemerkbarmachen. Um diese Herausforderungen zubewältigen, gibt es sowohl kurzfristige Schritteals auch längerfristige, operative Maßnahmen,die Unternehmen umsetzen können. Ein Beispielfür eine kurzfristig umsetzbare Maßnahmeist die Automatisierung aller Aufgaben rundum Kostenberechnung, Routenplanung undKostenminimierung beim Transport. Damit lässtsich stets auch ein aktueller Überblick über dieKosten der LKW-Mautgebühren erhalten.Die IT-Systeme der Unternehmen sollten dieseInformationen automatisch erfassen und dannbei der Optimierung der weiteren Transportketteberücksichtigen. Langfristig gesehen gibtes drei Hauptfaktoren, mit denen UnternehmenBeeinträchtigungen im Logistikbereich vorbeugenund den Aufwärtsdruck bei den Transportkosteneindämmen können:
1. Transparenz der gesamten LieferketteIn der gleichen Weise, wie die Lieferketten vonZulieferern, Partnern und Herstellern miteinanderverknüpft sind, müssen auch deren IT-Systeme miteinander kommunizieren. So lässtsich der Weg von Komponenten und Materialienüber den gesamten Produktionsprozesshinweg verfolgen. Unabhängig davon, welcheTechnologien ein Unternehmen einsetzt, solltensowohl die Mitarbeiter in der Produktion alsauch die Führungsteams Zugang zu Echtzeitdatenvon Partnern und Zulieferern haben. Sowird sichergestellt, dass alle Zugriff auf die notwendigenKennzahlen für die Produktion undVerfügbarkeit von Komponenten sowie übermögliche Lieferverzögerungen haben. Je früherHersteller von unerwarteten Beeinträchtigungenoder Kostenerhöhungen erfahren, destoschneller lassen sich Alternativen für Lieferanten,Transportarten und alternative Routenfinden.“2. Proaktive Szenarienmodellierung durchden Einsatz von maschinellem Lernen (ML)Unternehmen, die vorab mit Hilfe von Modellenfür unterschiedliche Szenarien planen, könnenz.B. eine gesperrte Bahnstrecke kostengünstigerund mit weniger Zeitverlust umfahren. Mitentsprechenden Softwareanwendungen lassensich die Auswirkungen von Preisänderungen,Streckensperrungen und einem Wechsel zualternativen Transportmitteln monetär besserbewerten. Das Ergebnis sind flexiblere unddamit resilientere Lieferketten.3. KI-gestützte RoutenoptimierungDiese Anwendungen unterstützen bei derErmittlung der effektivsten und kostengünstigstenTransportroute sowie bei der richtigenWahl der Transportmittel.“(RED)From Austriato überall.Let’s go global:mit den Export-Experten von DB Schenker in Österreich.Kontaktieren Sie uns:info.at@dbschenker.com | +43 (0) 5 7686-210900www.dbschenker.com/atScan me
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