LOGISTIK express 4/2023 | S42 #ECOMLOG23 Wo stehen wir in fünf Jahren? Eine Podiumsdiskussion Unter der Moderation von Peter Nestler stellten sich Peter Umundum (Österreichische Post AG), Harald Gutschi (OTTO UNITO- Gruppe), Siegfried Zwing (redPILOT), Wolfgang Kubesch (BVL Österreich) und Joachim Horvath (Österreichische Verkehrszeitung) interessanten Fragen darüber, wohin die Reise geht. REDAKTION: ANGELIKA GABOR Wenig überraschend geht Harald Gutschi davon aus, dass e-Commerce weiter wachsen wird: „In China beträgt der Anteil schon 50 Prozent, und in diese Richtung geht es auch bei uns. Social Media und Live-Shopping haben einen enormen Anteil am Geschäft. Darüber hinaus denke ich, dass es zukünftig weniger Teilzeitangestellte geben wird.“ Stattdessen rechnet er mit einer Art Flatrate-Modell, was aus seiner Sicht zu einer transparenteren Gesellschaft führen würde. „Mittelmäßige Unternehmen werden verschwinden. Das Geschäftsmodell Europa muss sich ändern, es wird viele Umbrüche geben.“ Denn der Spruch „America innovates, China duplicates and Europa regulates“ könnte uns sonst noch zum Verhängnis werden.
Peter Umundum beschäftigt die brennende Frage, wer zukünftig Partner und wer Konkurrent sein wird. „Automatisierung und autonomes Fahren werden die Branche verändern. Das internationale Geschäft wird noch viel wichtiger, denn China wird weiter lernen. Schon jetzt haben chinesische Unternehmen ihr Fulfilment in Europa verbessert, jetzt arbeiten sie stark an der Qualität.“ Um als Logistiker weiter erfolgreich zu sein, muss man schneller und besser sein, Convenience und Nachhaltigkeit gleichzeitig bieten. Aktuell gibt es aus seiner Sicht drei Transformationsprozesse, die teilweise schon begonnen haben: eine zunehmende Höherqualifikation, mehr Automatisierung und der Einsatz von KI sowie die Notwendigkeit gezielter Zuwanderung, um den Arbeitskräftemangel auszugleichen. In puncto Migration schließt er sich Peter Umundums Meinung an: „Wir brauchen gezielte Migration, aber aktuell fehlt dazu die Struktur. Wir haben keine Willkommenskultur und langfristig lassen sich globale Player von unserem Charme allein nicht beeindrucken.“ Für Siegfrid Zwing steht fest, dass Flexibilität die wichtigste Eigenschaft sein wird. „Die Kombination aus Mensch und Maschine ist die größte Herausforderung, deshalb ist es so wichtig, die technische Ausbildung zu fördern“, meint er. Gegen die Personalnot könnte helfen, Ressorts zu teilen. „Die Unternehmenskultur spielt eine immer wichtigere Rolle und kann im Rennen um Mitarbeiter den Vor- entscheidenden teil bringen.“ „In 10 Jahren wird es nichts Gedrucktes mehr geben“, malt Horvath ein düsteres Bild für die Druckerei-Branche. Hinsichtlich der Logistik sieht er die End-to-End-Logistik deutlich auf dem Vormarsch. „Bei Reedereien ist Europa
Energiepreisen nicht mehr wettbewer
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