LOGISTIK express 4/2020 | S50 Zolltarife - ein harmonisches System Eine automatisierte, korrekte, einheitliche Produktklassifizierung und -tarifierung kann Kosten senken und die Exportabwicklung beschleunigen. BEITRAG: ARNE MIELKEN ARNE MIELKEN BA(HONS), EMBA, MA, MIEX (GRAD), CCLS DIRECTOR, PRODUCT MARKETING, GLOBAL TRADE MANAGEMENT (GTM) Bei der Exportabwicklung, auf Rechnungen von Lieferanten oder in E-Mail-Kontakten mit Kunden taucht immer wieder der Begriff „HS-Code“ auf. Das Kürzel HS steht für „Internationales Abkommen über das Harmonisierte System zur Bezeichnung und Codierung der Waren“ Dieses Harmonisierte System wurde in den 1980er-Jahren von der Weltzollorganisation (WZO/WCO) entwickelt und seitdem kontinuierlich neuen Herausforderungen angepasst. Es wird inzwischen in über 200 Ländern angewendet. Das HS soll gewährleisten, dass für die gleiche Ware weltweit die gleiche Zolltarifnummer bei der Ein- und Ausfuhr gilt. Die Zolltarifnummer bestimmt die Zollabgaben. Alle importierten und exportierten Waren müssen daher einer Zolltarifnummer zugeordnet werden. Ohne sie kann keine Ausfuhr- sowie Einfuhrzollanmeldung übermittelt werden. Die Zolltarifnummer ist jedoch nicht nur für die Berechnung der Zollabgaben zentral. An ihr „hängen“ auch Bewilligungsvorschriften. Sie ist ausserdem die Basis für Präferenzkalkulationen im Rahmen von Freihandelsabkommen. Zu guter Letzt ist die Zolltarifnummer aufgrund ihrer internationalen Harmonisierung auf Stufe 6-stelliger Zolltarifnummern entscheidend für eine aussagekräftige Aussenhandelsstatistik. Textilkategorien, Verbote und Beschränkungen oder Einfuhrgenehmigungstatbestände zugeordnet werden. Die neunte und zehnte Stelle (sog. TARIC-Positionen = Integrierter Tarif der Europäischen Union) verschlüsselt unionsrechtliche Massnahmen wie z.B. Antidumpingregelungen, Zollaussetzungen oder Zollkontingente. Die 11. Stelle ist der Umsatzsteuerindikator, der besagt, welcher Einfuhrumsatzsteuersatz zur Anwendung kommt Seit der Verwirklichung des Binnenmarktes können Waren frei zwischen Mitgliedstaaten zirkulieren. Der "Gemeinsame Zolltarif" (GZT) gilt für alle EU-Mitglieder für alle Warenimporte aus Drittstaaten. Die Zollsätze richten sich nach Warenart und Herkunft und hängen auch von der wirtschaftlichen Bedeutung oder dem Gefahrenpotenzial der Waren ab. Grundsätzlich ist die Zolltarifnummer in der EU bei Ausfuhranmeldungen 8-stellig und bei Einfuhranmeldungen 10- bzw. 11-stellig (in Deutschland) anzugeben. Für exportierende Unternehmen bzw. für deren Abnehmer im Ausland ist es wichtig zu wissen, wie hoch die Einfuhrzollabgaben für die zu verkaufenden Produkte in den Bestimmungsländern sind. Allerdings können Exportwaren im Zielland manchmal anders eingereiht werden als vom Exporteur, weil Zollbehörden und/oder Empfänger unterschiedlicher Meinung sind. Komplexe Zahlenreihen Die Komplexität der Zolltarife wird oft unterschätzt. Der HS-Code besteht aus verschiedenen Komponenten. Die ersten 6 Stellen werden von der WZO verwaltet und gelten in mehr als 200 Ländern weltweit. Die weitere Untergliederung unterliegt nationalen Vorgaben. In der Europäischen Union (EU) wird der 6-stellige HS-Code um zwei Stellen durch die Kombinierte Nomenklatur (KN) erweitert (7. + 8. Stelle der Codenummer). Bei der Einfuhrabfertigung können auf Basis dieser achtstelligen Nummer Zollsätze, Rechtsgrundlage und Strafen Der Zolltarif ist eine Sammlung von Rechtsvorschriften und kein einheitliches, kodifiziertes Gesetzeswerk. Die 8-stellige KN wird als EU-Verordnung veröffentlicht. Der TARIC stellt eine Zusammenfassung aller Abgabenregelungen des Gemeinsamen Zolltarifs dar, ist aber kein eigenständiger Rechtsakt. Die Angabe der Zolltarifnummer ist in Handelspapieren nicht vorgeschrieben. Sie hilft aber dem Empfänger, die Zollabfertigung zu beschleunigen. Wird eine Ware falsch in den Zolltarif eingereiht, stimmt auch der dazugehörige Zollsatz
nicht. Falls es sich um einen tieferen Zollansatz als denjenigen der korrekten Zolltarifnummer handelt, kann die Zollbehörde des betreffenden Landes beim Kunden die zu wenig bezahlten Zollabgaben nachfordern und eventuell eine Busse verhängen. Eine falsche Tarifierung führt ausserdem zu zeitraubenden Diskussionen mit dem Zoll und unnötigem administrativen Aufwand. Untersuchungen von Beratungsunternehmen haben gezeigt, dass selbst renommierte Industrieunternehmen Fehler bei der Klassifizierung und Tarifierung ihrer Produkte machen, die durch eine Automatisierung vermieden werden könnten. Stolperfallen Die korrekte Produktklassifizierung ist die Basis für die Zuordnung der Zolltarif-Nummer. Zurzeit existieren im In- und Ausland mehr als 160 Standards zur Beschreibung von Produkten. Die Global Product Classification (GPC) ist eine weltweit gültige Klassifikation, mit der Handelsgüter international verständlich und detailliert eingeordnet werden können. Diese setzt sich immer mehr durch. Die Zolltarifnummern stimmen jedoch nicht mit den Nummern des GPC überein. Ausserdem geben viele grosse Maschinen- und Automobilbauer ihren Zulieferern exakt vor, nach welchen Standards sie klassifizieren müssen. In zahlreichen global tätigen Unternehmen sind diese Klassifizierungsstandards uneinheitlich implementiert, und in verschiedenen Ländern werden sogar unterschiedliche Klassifizierungsstandards angewandt. Mehr als die Hälfte des globalen Handels spielt sich innerhalb von Konzernen ab. Für diese Firmen bietet es sich an, die Produktprüfungs- und Klassifizierungsergebnisse bereichsübergreifend zu verknüpfen - d.h. Produktion, Import und Export. Bei dezentralen Organisationen ist dies allerdings eine grosse Herausforderung. Hier kommt es immer wieder vor, dass komplizierte Produkte von verschiedenen Teams unterschiedlich ein- oder zugeordnet werden. Um Fehler zu vermeiden, sollten Zolltarifnummern gemeinsam von Technikern und Zolldeklaranten festgelegt werden. Einkauf und Verkauf oder die Zollabteilungen der Unternehmen müssen Themen wie Lieferantenerklärungen, Bewilligungen und mögliche Präferenzvorteile abklären. Ohne gepflegte Stammdaten, Datenabgleichungen und IT-Unterstützung ist dies bei Unternehmen mit komplexen Produkten kaum möglich. Durch eine systemunterstützte Zentralisierung der Stammdatenpflege im Bereich Produkte, Zoll und Compliance werden die globalen Risiken von nationalen und internationalen Regelverstössen eingeschränkt. Fazit: Zahlreiche Softwarehäuser bieten umfassende Lösungen für eine konzernübergreifende, konsistente und korrekte Klassifizierung und Tarifierung von Produkten an. Diese sind nicht nur Grundlage für eine gesetzlich korrekte Zollabwicklung. Sie dienen auch der Inspektionssicherheit und Rückverfolgbarkeit von Roh-, Halb- und Fertigwaren. Ferner sind sie Basis von Einstandskostenkalkulationen und Beschaffungsentscheidungen sowie wettbewerbsfähigen Exportpreislisten. (AM) istockphoto.com
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LOGISTIK express Ausgabe 4/2020. „Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“
Sicher. Und morgen? "Alles dreht sich um Ihre Sicherheit. Wir schützen Österreich"
Bundesministerium Landesverteidigung: Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2020. Politische Analysen für mehr Sicherheit? Ja, bitte! ISBN: 978-3-902275-50-9
Ferienzeit ist Zeit für Binnenschifffahrt, Wassersport, Öffentlicher Verkehr und Transport
COVID-19 fegt zurzeit nicht nur Autobahnen, sondern auch die Wasserstraße leer.
UMWELT JOURNAL Mediadaten 2021: Medienkonzepte für Partner aus Industrie, Wirtschaft und Organisationen zu den Themen Klima, Umwelttechnik, Energie und Abfallwirtschaft, Mobilität und Green Finance. Erscheinungstermine für das Fachmagazin 2021, alle Formate. ANZEIGEN - PRESSESERVICE - NEWSLETTER - ABOS - ANBIETERVEREICHNIS - UNTERNEHMENSPROFIL - VIDEOS - ADVERTORIAL
UMWELT JOURNAL 2020-4 Themen dieser Ausgabe sind: Luftqualität digital verbessern, Zukunftsthema Wasserstoff, OMV und Verbund setzen auf Photovoltaik, Ausbildung zum Umwelttechniker, Sanieren mit Naturbaustoffen, Energieverbrauch in historischen Gebäuden senken, Krisenbewältigung - gewusst wie; Ausbildungen & Seminare, Bibliothek; Veranstaltungen: EPCON, Recy & DepoTech, POLLUTEC
Die Themen von UMWELT JOURNAL Nr. 6/2020 sind: 02 Termine & Events 03 Editorial, Impressum, Inhalt 04 Aktuelles 06 Technische Regenwasserfilter 10 EU-Green Deal für Batterien 14 AWES 2020 – Rückblick 16 Recycling von Rotorblättern 18 Antrieb für die Azimut-Steuerung 20 Recy & DepoTech 2020 22 Qualität beim Recycling 24 Mobilitätswandel ist Haltung 26 Interview: Ute Teufelberger, BEÖ 28 INNIO mit 1-MW-Großgasmotor 30 Heinzel Energy und ECO-TEC 32 Ausbildungen, Seminare, Partner 33 Kommentar: 5 Erkenntnisse aus 2020 34 Ausblick UMWELT JOURNAL 2021 35 Sonderausgaben für 2021
Themen dieser Ausgabe sind: Energiebilanz von Photovoltaikanlagen - POLLUTEC 2020 online - Recy & DepoTech 2020 online - Regenabfluss von Verkehrsflächen - 15. CSR-Tag Nachbericht - Staatspreis Unternehmensqualität - Nachhaltige Immobilien - Brennstoffzelle wird noch Zeit brauchen - ARA fürchtet um kleine Betriebe - EsKorte: Sensorgestützte Stoffstromüberwachung für Kunststoffabfälle - Seminare, Prüfungen, Ausbildungen - Bibliothek
UMWELT JOURNAL 2020-3 Themen dieser Ausgabe sind: Einwegpfand auf Kunststoffflaschen, Stromspeicher fürs Gewerbe, Klimagemeinde Traiskirchen, Neptun Wasserpreis, Windpark Wild, Regenwasser als Ressource, Unternehmen für Klimaschutz, Staatspreis Unternehmensqualität; Veranstaltungen: BLUE FAIR, EPCON, Recy & DepoTech, POLLUTEC
UMWELT JOURNAL 2/2020 (veröffentlicht: 30.04.2020) Themen: FEMtech-Expertin des Monats, Ende der Kohlekraft in Österreich, Rekordjahr für Windkraft, Photovoltaik-Ausbau in Österreich, Post fährt mit Solar-Lkw, E-Mobilität in Österreich, Kreislaufwirtschaft, Regenwasser versickern, Pellets speichern, Umwelttechniker gesucht, Condition Monitoring Systeme (Dekanterzentrifugen), Modernes Wohnen, Bibliothek, Ausbildungen, Seminare.
UMWELT JOURNAL 1/2020 (veröffentlicht: 31.01.2020) Themen: Kreislaufwirtschaft, IFAT 2020, Energiesparmesse Wels, Bauen & Energie Wien, E-world Essen, Regierungsprogramm Österreich - Umwelt, Living Standards Award 2020, Abfallentsorgung, Gasturbinen, Bibliothek, Personalia, Seminare.
In BUSINESS+LOGISTIC 6/2020 verschaffen wir Ihnen einen Überblick über die Situation in Wirtschaft & Logistik während der Corona-Krise. Dabei wird klar, dass nicht alle Teile der Wirtschaft in der DACH-Region gleichermaßen betroffen sind. Das Bild, das sich bietet ist sehr heterogen. Zudem sind die Transformationsprozesse, welche die Märkte jetzt erleben, zwar von der Corona-Krise befeuert, haben jedoch schon vor beinahe einem Jahrzehnt eingesetzt. Lesen Sie dazu auch das Interview mit Roland Seebacher, Geschäftsführer des Intralogistikspezialisten BITO Austria.
In der Ausgabe BUSINESS+LOGISTIC 4/2020 befassen wir uns mit den Gewinnern des IFOY-Award und stellen diese vor. Interessenten für Logistik-Automationslösungen der Premium-Klasse kommen hier voll auf ihre Kosten.
Liebe Freunde von BUSINESS+LOGISTIC. Die neue Ausgabe BUSINESS+LOGISTIC 2/2020 widmet sich ganz den Auswirkungen der Corona-Krise. Wir geben einen Überblick darüber, was auf Europa als Okonomie im allgemeinen und die Ökonomien in Deutschland und Österreich im besonderen zukommt. Wir behandeln die wesentlichen Gründe, weswegen diese Krise in Europa überhaupt so dramatisch werden konnte und denen medial kaum Beachtung geschenkt wird: Die Nationalstaaterei der Regierungen und damit ihre geringe Bereitschaft zur Kollaboration. Die Logistikwirtschaft ist, ebenso wie viele andere Branchen, von den Shutdowns der Nationalstaaten hart getroffen. Dennoch sehen ihre Macher optimistisch der Zukunft entgegen. Lesen Sie in exklusiven Interviews in unserem HJS SPECIAL CORONA , wie die CEOs (vom Großkonzern bis zum KMU) in der DACH-Region mit der Krise fertig werden, welche Akzente sie setzen und wohin für sie die Reise geht. Lesen Sie aber auch, welche Knackpunkte es für sie zu bewältigen gilt. Darüber hinaus gibt es aber auch tolle Best Practise-Beispiele für den Erfindungsreichtum der Unternehmen, Lösungen für die Gesellschaft zu kreieren. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre, Ihr BUSINESS+LOGISIC-Team HaJo Schlobach (Herausgeber und Chefredakteur)
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Handel im Wandel. Lesen Sie TRENDS zu E-Commerce Logistik.
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Zusammenfassung der letzten 10 Jahre von unserem Redakteur Peter Baumgartner. Wirtschaft, Handel, E-Commerce, Industrie 4.0, Digitalisierung, Job Karriere und Transportlogistik mit Fokus auf die Nasse Logstik - Binnenschifffahrt.
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Die HJS Media World umfasst eine Cross-mediale Kooperation der Herausgeber: Joachim Horvath / Österreichische Verkehrszeitung, Hans-Joachim Schlobach / Business+Logistic & Markus Jaklitsch / LOGISTIK express. Ganz nach dem Motto „Gemeinsam mehr bewegen“ ergeben sich spannende Reichweiten-Multiplikatoren!