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LE-4-2020

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LOGISTIK express Ausgabe 4/2020. „Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“

LOGISTIK express

LOGISTIK express 4/2020 | S20 E-Commerce von illegalem Handel und Cyberkriminalität betroffen Die Corona-Pandemie hat zu einem wirtschaftlichen Abschwung und anhaltenden Störungen in den Lieferketten geführt. Kriminelle nützen die entstanden Möglichkeiten. Mittelfristig steigt das Volumen des illegalen Handels, seiner Routen und seiner Zusammensetzung, was sogar zu einem verstärkten Missbrauch von Freihandels- und Zollfreizonen führt könnte. BEITRAG: WALTER TREZEK Mit Wirkung zum 1. Juli 2021 stoppt die EU die Einfuhr nicht konformer Warensendungen aus Drittstaaten (Warenbriefsendungen, Päckchen und Pakete), indem sie verpflichtend digital fortgeschrittene Voraberklärungen einführt, die vor dem Versand einer Ware bei den EU-Behörden eingereicht werden muss. thinkstock/istockphoto.com E-Commerce gerät in den Fokus des illegalen Handels, des Vertriebs von illegalen Produkten und damit der Cyberkriminalität. Von der OECD, dem Weltpostverein und der EU wurden Gegenmaßnahmen eingeleitet. Die Sicherheit und Rechtskonformität wichtiger Handelswege muss gewährleistet werden. Maßnahmen zur Gewährleistung eines hohen gemeinsamen Sicherheitsniveaus von Netzund Informationssystemen in der Europäischen Union zur Aufrechterhaltung kritischer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Tätigkeiten sind unerlässlich. Ecommerce nicht Zoll und Einfuhrumsatzsteuer konform Schätzungen zufolge verliert die EU jährlich aufgrund von Einfuhrumsatzsteuer- und Zollbetrug weit über 7 Mrd. EUR. Experten schätzen, dass bis zu 7% aller Artikel in kommerziellen Warensendungen aus Drittstaaten entweder gefälscht oder nicht grundlegenden europäischen Sicherheits-, Gesundheitsoder Umweltstandards entsprechen. Die Anzahl der Ecommerce Betrügereien nimmt zu Mit dem digitalen Handel entwickelt sich auch Betrüger laufend weiter. Käufer fühlen sich von den niedrigen Preisen und speziellen Produkten auf gefälschten Internetauftritten angezogen, geben ihr Geld aus, erhalten aber nie gekauften Artikel. Die Anzahl der Beschwerden über angebliche Lieferfirmen, die zusätzliche Zahlungen für die Lieferung eines Produkts fordern nehmen zu; dabei wurde zumeist ein nicht existierendes Produkt von den Betreibern einer Website verkauft, die Betrüger setzen sich ein zweites Mal, unter dem Deckmantel eines Lieferunternehmens mit den Verbrauchern in Verbindung, und ergaunern weitere Zahlungen von ihren Opfern, um angeblich Einfuhrabgaben, etc. abzudecken. Junge Erwachsende zumeist über Social-Media-Kanäle werden zunehmend das Ziel solcher Betrügereien. Illegaler Handel in Zeiten der Pandemie Laut der OECD Trade Task Force zur Bekämpfung des illegalen Handels haben kriminelle Netzwerke schnell auf die Krise reagiert und ihre Strategien angepasst, um die sich wandelnde Online-Lieferlandschaft für ihre Zwecke zu nutzen. Folgende Trends sind zu beobachten:

thinkstock/istockphoto.com • Die Pharmaindustrie ist besonders anfällig für Betrügereien und illegale Aktivitäten. Strafverfolgungsbehörden und die Industrie berichten von einem steilen Anstieg an gefälschten und minderwertigen Arzneimitteln, Test-Kits, persönlicher Schutzausrüstung, sowie anderer medizinischer Produkte. • Aufgrund des "Lockdown" stiegt der Missbrauch über digitale Medien stark an und die Strafverfolgungsbehörden im Bereich der Cyberkriminalität melden ein rasant steigendes Volumen an E-Kriminalität. • Änderungen der Prioritäten in der Zollkontrolle (z. B. Schwerpunkt auf Produkte in Zusammenhang mit COVID-19) und Arbeitskräftemangel bei Strafverfolgungsbehörden erhöhen das Potenzial für illegalen Handel in allen Bereichen. • Der illegale Handel mit Fälschungen wird zu einer wachsenden Bedrohung für viele Branchen, die unter unterbrochenen Lieferketten und Engpässen bei Produktionskomponenten leiden, einschließlich der Lebensmittel-, Automobil- und Chemieindustrie. Mittel- und langfristig wird die COVID-19-Pandemie Auswirkungen auf den illegalen Handel haben. Der wirtschaftliche Abschwung und die anhaltenden Störungen in den Lieferketten schaffen zunehmend Möglichkeiten für Kriminelle. Es kommt zu Änderungen des illegalen Handelsvolumens, der Routen und der kriminellen Geschäftsmethoden. Einschränkungen des Luftverkehrs und mehr Compliance Vorgaben, die in globalen Wertschöpfungsketten erwartet werden, werden die Handelswege und -muster für den illegalen Handel neugestalten, was auch zu einem verstärkten Missbrauch von Freihandelszonen führen könnte. Die Einrichtung und harmonisierte Absicherung von sichereren und rechtskonformen Handelswegen wir eine Reaktion auf die wachsende Cyberkriminalität sein, sogar „Super-Highways“ für den Handel sind im Gespräch. Mangelnde Cybersicherheit bedroht die Digitalisierung Industrie und politische Entscheidungsträger prüfen die Notwendigkeit einer umfassenden, strukturierten Koordinierung WALTER TREZEK VICE-CHAIR ELOGISTICS-WORKING GROUP ECOMMERCE EUROPE CHAIRMAN OFT HE UPU CONSULTATIVE COMMITTEE UND EXPERTE DES LOGISTIC-NATIVES E.V.

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