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LE-4-2011

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AKTUELL Russischer Bär,

AKTUELL Russischer Bär, Chinesischer Drache oder japanischer Koi? Europa geht das Geld aus, der Rettungsschirm wird nicht reichen, die Konjunkturzeichen stehen auf Flaute. Wie gut, dass China, Japan und Russland über Reserven verfügen, die sie auch bereitwillig investieren werden. Natürlich gaaanz ohne Hintergedanken und ohne jeglichen Haken. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Redaktion: Angelika Thaler Fast täglich liest man bereits über neue Länder, die in Schwierigkeiten geraten (sind). Griechenland ist nur die Spitze des Eisberges, dass die Hellenen auch in der Vergangenheit kein glückliches Händchen mit Staatsfinanzen hatten, war aber schon länger bekannt. Leider scheinen leere Staatskassen ansteckender zu sein als die Grippe, egal ob Spanien, Portugal, Italien oder auch Österreich – die (Neu)verschuldung liegt schon weit über den Maastrichtkriterien. Trotzdem muss schleunigst „frisches“ Geld her, um den Euro-Rettungsschirm aufzuspannen und EU- Mitglieder vor der Staatspleite zu retten. Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen? Der Schriftsteller und Finanzexperte André Kostolany meinte einmal sehr treffend: „Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muss spekulieren“. Und genau an diesem Punkt sind wir nun scheinbar angelangt, denn auf uneigennützige Hilfe von außen zu setzten, ist in meinen Augen nichts anderes als Spekulation – die gewaltig nach hinten losgehen kann. Das geringste Übel? Die USA stehen selbst vor einem finanztechnischen Trümmerhaufen, hier kann man keine Hilfe erwarten. Gut gefüllte Taschen findet man derzeit bei den Finanzchefs von China und Russland. Japan hat zwar selbst Probleme, kann sich aber den Sturz des Euro aus wirtschaftlichen Gründen nicht leisten. Erst unlängst freute sich daher der Chef des Euro-Rettungsschirms EFSF, Klaus Regling, über eine Kaufzusage für EFSF-Anleihen der japanischen Regierung, die – so nebenbei bemerkt – bereits zu Jahresanfang mehr als 20 Prozent der Anleihen besaß. Russland verkündete, bis zu zehn Milliarden Dollar in die Anleihen kriselnder Euro-Staaten zu investieren. Allerdings nicht direkt über den EFSF, sondern über den Internationalen Währungsfonds IWF und gemeinsam mit Russlands BRICS-Partnerländern (BRICS: Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, Anm.). China hält sich mit konkreten Zusagen zurück, beim Wienbesuch des chinesischen Staatspräsidenten Hu Jintao Ende Oktober stellte dieser jedoch Hilfe in Aussicht. Zur Wahl stehen nun also die Gelder eines Landes, das nach den diesjährigen Katastrophen finanziell selbst mit dem Rücken zur Wand steht, die eines Landes, das Menschenrechte und Meinungsfreiheit kaum kennt und ein Zwangsprotektorat unterhält und schließlich die eines Landes, das für mafiöse Strukturen ebenso bekannt ist wie für Wodka und Kaviar. Was nehmen wir denn da? Natürlich sollte man nicht pauschalisieren, im Endeffekt wird es wohl eine Mischung sein – wer Geld braucht, darf nicht wählerisch sein. Befürchtungen, dass China sich mit Hilfsgeldern für Europa das Schweigen zur Tibetkrise Angelika Thaler und den Menschenrechtsverletzungen im eigenen Land erkauft, mögen zwar ihre Berechtigung haben, werden aber wohl im Hinblick auf die langjährigen, wichtigen Wirtschaftsbeziehungen und die in Aussicht gestellte Verdoppelung des Han- delsvolumens in den nächsten fünf Jahren unter den Tisch fallen. Auch die politische Situation in Russland mag Menschen mit ausgeprägtem Demokratieverständnis im Magen liegen, doch aufgrund der Öl- und Erdgaslieferungen sind wir de facto schon viel länger schweigsam. Geld von Investoren zu sammeln, ist nur die eine Seite. Die viel wichtigere ist, Reformen durchzusetzen, um auf den sprichwörtlichen grünen Zweig zu kommen und vom Wohlwollen anderer unabhängig zu sein. Allein die Zinslast ist bereits erdrückend, ohne rigide Sparmaßnahmen wird das Ruder nicht herumzureißen sein. Andererseits kann der Staat als Großauftraggeber nicht komplett auf die Ausgabenbremse steigen, ohne viele kleinere Unternehmen in den Ruin zu treiben. Was bleibt, ist die schon jahrelang geforderte Verwaltungsreform, das Abschaffen von Doppel- oder Mehrfachgleisigkeiten, das Stopfen von Schlupflöchern. Klar, wenn Steuervorteile von Unternehmen gestrichen werden, besteht die Gefahr, dass sie umsiedeln. Aber wenn ALLE Länder diese Steuervorteile abschaffen, dann zählen andere Faktoren wieder mehr für die Standortwahl – Qualität, Zuverlässigkeit, Erreichbarkeit, Mitarbeiterqualifikation, Sicherheit. Und da steht Österreich zumindest teilweise super da. Auf die Ausbildungsdefizite einzugehen, würde den Rahmen sprengen – denn auch in diesem Bereich sind umfassende Reformen nötig. Übrigens hat Russland die Kreditvergabe an Reformen des IWFs und des Finanzsystems geknüpft. Danke! Wenn es dabei bleibt, besteht die Hoffnung, dass auch jemand darüber nachdenkt, der etwas bewegen kann. (AT) FOTO: ISTOCKPHOTO.COM 4 LOGISTIK express Ausgabe 4/2011 www.logistik-express.com

AKTUELL Innovative Intralogistik im Messefokus Die LogiMAT in Stuttgart feiert Jubiläum. Vom 13. bis 15. März 2012 findet die Internationale Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss mittlerweile auch bereits zum zehnten Mal statt. Der intelligente Lagerhelfer: »BITO- PROmotion« Redaktion: Thomas wöhrle Logimat vom 13. bis 15. März 2012 in Stuttgart. Unter dem Motto „Innovationen und Netzwerke für nachhaltiges Wachstum“ werden laut Veranstalter Firmen aus den Segmenten Betriebseinrichtungen, Verpackung, Kennzeichnung, Förder- und Lagertechnik bis hin zur Logistik-Software das gesamte Spektrum der Intralogistikbranche abdecken – und ihre Produktinnovationen für ein zukunftsorientiertes, ökologisch optimiertes Wachstum präsentieren. Mit dem Messemotto rückt die Messeleitung der Münchner Euroexpo GmbH thematisch die Funktion der LogiMAT als Leitmesse für effiziente Intralogistiklösungen in den Vordergrund. Darüber hinaus sorgen zahlreiche Events, mehr als zwanzig Fachforen sowie vielfältige Ausstellervorträge für eine Veranstaltung, bei der auch der intensive Informationsaustausch im Mittelpunkt steht. „Die aktuelle Nachfragesituation verweist auf den hohen Stellenwert, den die LogiMAT in der Intralogistik-Branche einnimmt“, sagt Messechef Peter Kazander. „Im Jubiläumsjahr 2012 wird die Messeleitung besonders darauf achten, Peter Kazander dass die hohen Erwartungen an die LogiMAT wieder erfüllt werden und Aussteller wie Fachbesucher in Stuttgart ein Event der Spitzenklasse erleben.“ Dabei wird die Messe im kommenden Jahr mit der Halle 9 eine fünfte Halle mit zusätzlichen 10.500 Quadratmetern belegen und damit www.logistik-express.com knapp 20 Prozent mehr Ausstellungsfläche als in den Vorjahren bieten. Mehr als 900 Aussteller und über 20.000 Fachbesucher werden erwartet. Modulare Fördertechnik vor dem Durchbruch? Eines der großen Zukunftsthemen, die in Stuttgart eine Rolle spielen werden, ist die modulare Fördertechnik. „Denn wir stehen, was die Entwicklung neuer Transporteinheiten angeht, in Deutschland derzeit unmittelbar vor einem Paradigmenwechsel hin zu intralogistischen Maschinen, die klein, intelligent, autonom und redundant sind sowie dezentral gesteuert werden“, so Prof. Dr. Karl-Heinz Wehking, Leiter des Instituts für Fördertechnik und Logistik an der Uni Stuttgart, auf dem deutschen Logistikkongress Ende Oktober in Berlin. „Diese neuartigen Kleinfahrzeuge in einer modularen Fördertechnik sind gegenüber starren Systemen deutlich flexibler und auch skalierbar.“ Im Vergleich zu einer fest eingebauten Fördertechnik haben sie den ganz großen Vorteil, dass sie zum Beispiel geleast, gemietet oder im Rahmen eines Pools hochflexibel genau dort eingesetzt werden können, wo sie aktuell beziehungsweise zeitlich begrenzt benötigt werden. Auf der LogiMAT werden zumindest zwei neue Systeme mit einem erweiterten Funktionsumfang vorgestellt und weitere Prototypen live gezeigt werden können. Weitere Trendthemen werden mit Sicherheit energieeffiziente Lager- und Logistikkonzepte, der Fachkräftemangel in der Branche oder neue softwaretechnische Ansätze sein. (TW) Das fernbedienbare »Paletten-Transport -Shuttle« mit einmaliger Sicherheitstechnologie ! innovative LAGERLÖSUNGEN LOGISTIK express Ausgabe 4/2011 5 www.bito.at

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