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LE-4-2010

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LOGISTIK express ZEITSCHRIFT EPAPER

NETZWERKE Mammutprojekt

NETZWERKE Mammutprojekt für die Logistik Ein Netzwerk aus regionalen Unternehmen, Großkonzernen und Forschungseinrichtungen will Europas größtes Logsitikforschungsprojekt an der Ruhr zum Erfolg bringen. Redaktion: Karin walter Die individuelle Warenversorgung mit 75 Prozent der Ressourcen von heute zu meistern: Das ist die Zielvorgabe, mit der Europas größtes Logistikforschungsprojekt, das Netzwerk Effizienzcluster LogistikRuhr, unlängst an den Start gegangen ist. In dem Mammut-Forschungsprojekt haben sich insgesamt 120 Unternehmen und weitere 11 Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen, um Produkte, Ansätze und Innovationen für die Logistik von morgen zu etablieren und in konkreten Projekten in die Praxis umsetzen. „Im Effizienzcluster LogistikRuhr beschäftigen wir uns nicht nur damit, Innovationen zu schaffen“, sagt Prof. Michael ten Hompel, vom Dortmunder Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik und Initiator des Clusters. „Wir verstehen es als eine ebenso wichtige Aufgabe, unter Beweis zu stellen, wie sich effiziente Innovationen am Ende auch vermarkten lassen.“ Die Themenpalette, mit der sich die an dem Netzwerk Beteiligten in den kommenden fünf Jahren beschäftigen werden, reicht vom Lager der Zukunft über die Entwicklung intelligenter Verpackungen bis hin zur Entwicklung neuartiger Logistik- Navigationslösungen. Proklamiertes Ziel des vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 40 Millionen Euro unterstützten Spitzenclusters ist es, aus über 30 partnerschaftlich organisierten Verbundprojekten über 100 Produkte und Innovationen mit einem Gesamtwert von über 100 Millionen Euro auf den Markt zu bringen. „Die Schonung von Umwelt und Ressourcen, die Sicherung urbaner Systeme und die Wahrung von Individualität stehen bei allen Projekten als die zentralen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen im Fokus“, erläutert ten Hompel. „Im Forschungsprojekt Multimodal Propotion arbeiten wir an der Entwicklung von Web-2.0-Technologien, um eine Art Verlagerungsbörse für Transportströme zu initiieren“, nennt der Wissenschaftler als Beispiel. Mit der effizienten Versorgung von Ballungszentren beschäftigt sich ein anderes Forschungsprojekt – das Vorhaben „Urban Retail Logistics“. Die Projektpartner Metro, Rewe, Lekkerland, Landgard, Doegosowie die Standardisierungsgesellschaft GS1 Germany haben sich unter wissenschaftlicher Leitung des Fraunhofer IML zum Ziel gesetzt, die Handelslogistik an das veränderte Konsumverhalten anpassen. Damit Wettbewerber wie Metro, Lekkerland und Rewe künftig einfacher und schneller in der Logistik kooperieren können, wird eine IT-Plattform entwickelt, auf der sich die Transporte bündeln lassen, angedacht sind zudem zeit- und ortsunabhängige Direktbelieferungsformen, die Ausbildung neuer Nahversorgungskonzepte kombiniert mit virtuellen Sortimenten sowie die Erhöhung individueller Bestell- und Abholmöglichkeiten. Im Kern der vom EffizienzCluster LogistikRuhr initiierten Projekte stehen insgesamt sieben Leitthemen: Die Entwicklung von umwelt- und ressourcenschonenden Logistiklösungen entlang der gesamten logistischen Kette vom Einkauf über die Lagerung und Distribution bis hin zur Entsorgungslogistik; die Erforschung von Lösungen für gänzlich neue Güter und Dienstleistungen in der urbanen Versorgung; die Suche nach konkreten technischen Lösungen für wandlungsfähige Logistikressourcen wie das "umzugsfähige Lager" und layoutflexible Förder-, Lager- und Sortiersysteme für mehr Mobilität und Universalität in der Anwendung; die Bereitstellung schlanker, kostentransparenter und schnell betriebsfähiger IT-Systeme; die Schaffung eines effizienten Güterverkehrsmanagements; die Optimierung der Arbeitsteilung innerhalb des Clusters durch die Konzentration der einzelnen Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen sowie die Einbindung der EBS Fraunhofer School of Supply Chain Management im Bereich der beruflichen Weiterbildung. „Die Schonung von Umwelt und Ressourcen steht im Fokus.“ Michael ten Hompel Logistiksoftware mieten, statt kaufen: So lautet das Ziel, welches das Netzwerk Effizienzcluster LogistikRuhr in dem begleitenden Forschungsprojekt „Logistics Mall - Cloud Computing for Logistics“ unterstützt. Im Rahmen des Vorhabens wird ein elektronischer Marktplatz für Logistiksoftware entwickelt, der ähnlich einem AppStore Softwaremodule, IT- Dienste und Prozesse vieler Anbieter enthält, aus denen die Nutzer nach Bedarf wählen, sie miteinander kombinieren und transaktionsbasiert mieten können. Infos unter www.logistikruhr.de (WAL) 16 LOGISTIK express 4|2010 www.logistik-express.com

NETZWERKE Logistiker im Stimmungshoch Auf dem 27. Deutschen Logistik-Kongress wagte die BVL einen Blick in die Glaskugel – und prognostizierte zur Freude der Branchenvertreter ein vierprozentiges Umsatzwachstum. Redaktion: Karin walter Als wäre es eine abgemachte Sache: Pünktlich zum 27. Deutschen Logistik-Kongress in Berlin hat das Konjunkturbarometer im Oktober nach 33 monatiger Krisenstimmung wieder deutlich nach oben ausgeschlagen. In seiner Eröffnungsrede gab sich der Vorstandsvorsitzende der Bundesvereinigung Logistik (BVL), Prof. Raimund Klinkner, entsprechend zuversichtlich: „Die Logistik profitiert überproportional vom Wachstum des deutschen Bruttoinlandsproduktes“, sagte der Logistikmanager. In Übereinstimmung mit den Berechnungen der Fraunhofer Arbeitsgruppe für Supply Chain Services erwarte die BVL für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum von vier bis fünf Prozent. Sollte die längerfristige BVL-Prognose zutreffen, dürfte sich die Logistikwirtschaft im kommenden Jahr auf ein Umsatzwachstum in etwa derselben Größenordnung freuen. „2011 würde die Logistik damit wieder – und das schneller als noch vor kurzem erwartet – das Rekordniveau des Jahres 2008 erreichen“, so Klinkner. Insgesamt habe sich die Logistikbranche während der Wirtschaftskrise ausgesprochen respektabel geschlagen. Klinker ermahnte die Kongressbesucher jedoch dazu, die gute wirtschaftliche Stimmung derzeit besser mit Vorsicht zu genießen. „Wir erleben zwar, dass die Branche verstärkt wieder Personal aufbaut“, so der BVL-Funktionär. Was die Umsetzung größerer Projekte anbelangt, sei bei den Unternehmen jedoch noch ein regelrechter Investitionsstau zu beobachten. Diesen führt der BVL-Funktionär auf mehrere weltwirtschaftliche Einflussfaktoren zurück, die eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung behindern könnten. „Dazu zählen unter anderem der nicht anspringende Weltkonjunkturmotor USA, die Risiken hoch verschuldeter Volkswirtschaften, die Ängste der Wirtschaft vor einer Überhitzung der Märkte in China und Brasilien sowie der aktuell tobende Währungskrieg, dem ein Handelskrieg mit unabsehbaren Folgen für Deutschland als exportorientierter Volkswirtschaft folgen könnte.“ Den Unternehmen gab Klinkner deshalb den Rat, wachsam zu sein: Intelligentes Wachstum sei das Gebot der Stunde. „Die Unternehmen der Branche sollten sich die Fähigkeit bewahren, den Aufschwung aktiv mitzugestalten. Trotzdem sollten sie jederzeit bereit sein, den kommenden Turbulenzen zu trotzen.“(WAL) LM11-190x92-A_Layout 1 08.10.10 09:48 Seite 1 Die Branche trifft sich in Stuttgart Jetzt Unterlagen anfordern und dabei sein! Erstklassig im Zentrum Europas Qualität kennt keine Grenzen 2011 9. Internationale Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss 8. -10. Februar 2011 Neue Messe Stuttgart www.logimat-messe.de +49(0)89 32391-253 www.logistik-express.com LOGISTIK express 4|2010 17

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