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LE-4-2008

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LOGISTIK express ZEITSCHRIFT EPAPER

IM FOKUS D ie Automation

IM FOKUS D ie Automation von Prozessen und Abläufen in Lagern ist eine Möglichkeit, die Geschwindigkeit, Sicherheit und Effizienz zu erhöhen, Fehlerquoten zu senken und Flüsse zu optimieren. Allerdings gibt es kein Patentrezept, so verschieden die Lager sind, so unterschiedlich sind auch die Lösungen. Je nach Anforderungen, Zielen, Produktbeschaffenheit, Artikelvielfalt, Umschlagshäufigkeit, Mengen und Umgebungsvoraussetzungen ändert sich auch der dafür optimale Automationsgrad. Ausgehend vom Budget und dem Investitionswillen stehen schier unzählige Möglichkeiten zur Auswahl. Die nachstehende Übersicht möchte einen kurzen Einblick in die prinzipiell vorhandenen Kategorien und Angebote sowie deren Vor- und Nachteile gewähren. Manuelle Kommissionierung Auch in der manuellen Kommissionierung gibt es unterschiedliche Systeme, die der Unterstützung der Mitarbeiter dienen. Unterschieden wird zwischen Ware-zum- Mann (Dynamische Bereitstellung) und Mann-zur-Ware (Statische Bereitstellung) -Systemen. In beiden Fällen erfolgt die Auftragsbearbeitung in verschiedenen Lagerzonen, die von einem oder mehreren Mitarbeitern bedient werden. Mann-zur-Ware-Systeme Diese Systeme bieten neben hoher Flexibilität sehr niedrige Investitionskosten, dafür aber nur geringe Leistungsfähigkeit gepaart mit hohem Personalaufwand, starker Fehleranfälligkeit und intensivem Platzbedarf. Der Mitarbeiter bewegt sich durch die Regale und sammelt die Artikel gemäß seiner Auftragsliste (Beleg) ein, erreicht durchschnittlich 100 Picks pro Stunde. Diese Leistung kann man durch die Aufteilung der Regalgesamtfläche und die Einrichtung sogenannter „Pick-Bahnhöfe“ etwa verdoppeln, ein Förderbandsystem bewegt die Behälter von einer Station zur nächsten. Durch die Integration eines AKL (Automatisches Kleinteilelager) sind an die 400 Picks pro Stunde möglich, in diesem Fall stellt ein unbemanntes automatisches Regalförderzeug die Ware den Kommissioniereinheiten zur Verfügung. So fallen lange Sammelwege ebenso wie eventuelle Sucharbeiten weg. Je nach Anforderungen gibt es unterschiedlich gestaltete Bahnhöfe: Kettenschrägausschleuser, Kettenausschleuser, Kettenumsetzer, Riemenausschleuser, Riemenumsetzer oder Pop-Up-Ausschleuser. Zur Unterstützung Wie viel Automation braucht der Mensch? Automation hat viele Gesichter, unzählige Stufen und noch mehr Nuancen, bei dem aktuellen Überangebot kann man schnell den Überblick verlieren. Zeit für eine Zusammenfassung. TEXT: ANGELIKA THALER der Mitarbeiter stehen bei der Mann-zur- Ware-Kommissionierung diverse Hilfsmittel zur Verfügung, die gleichzeitig den Beleg einsparen: Funk-, Pick-by-Voice- oder Pickby-Light-Technologien, hinzu kommt die Kommissionierung mit Display. Ware-zum-Mann-Systeme Gegenüber dem Mann-zur-Ware-System ergeben sich einige Vorteile: neben geringerem Personal- und Platzbedarf locken höhere Kommissioniergenauigkeit, Leistung und Wirtschaftlichkeit. Jedoch schlagen sich höhere Investitionskosten zu Buche, zudem muss das Nachschubproblem gelöst werden, da die Ware über Pufferund Bereitstellungssysteme direkt zum Entnahmeplatz befördert wird. Typisch sind die sogenannten „U-Arbeitsplätze“, die ebenfalls mit AKL ausgestattet sein können. Versieht man dem Arbeitsplatz mit einer automatischen Zu- und Abführung, können die Mitarbeiter mehrere Aufträge parallel bearbeiten. Auftragsspitzen werden so nivelliert. In optimierter Form – einem Hochleistungssystem – sind so bis zu 1.000 Picks pro Stunde möglich. Der Warennachschub kann manuell oder automatisch erfolgen. Beim automatischen Nachschub kommt es zur permanenten Versorgung der Mitarbeiter, einer Reduktion des Suchaufwandes und einer erheblichen Verkürzung der Wegstrecken, allerdings ist er mit einem höheren Investitionsaufwand verbunden. Hinzu kommt die Beschränkung auf automationsgeeignete Artikel. Auch hier ist natürlich der Einsatz von Funk-, Pickby-Voice- oder Pick-by-Light-Technologien möglich. Maschinelle Kommissionierung Wo der Mensch nicht mehr gefragt ist, bleiben noch zwei Bereiche: Kommissionierautomaten und Kommissionierroboter, die besonders bei großen Lägern für eine rasche, unkomplizierte Abwicklung der Warenausgabe sorgen. Herzlichen Dank an die KNAPP Logistik Automation GmbH und die TGW Mechanics GmbH für die Bereitstellung der Unterlagen. FOTO: TGW-GROUP.COM 18 LOGISTIK express 4|2008 www.logistik-express.at

IM FOKUS Mit gutem Service der Konkurrenz voraus Aktuelle Studie zur betrieblichen Praxis bei „Industriellen Services“ im Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus in Österreich durchgeführt. TEXT: ANGELIKA THALER In immer mehr Branchen spricht sich herum, dass das Angebot zusätzlicher oder ergänzender Serviceleistungen sich durchaus positiv auf die Auftragslage, den Umsatz des Unternehmens und in weiterer Folge auch auf die Kundentreue auswirken kann. Passend dazu hat der Fachverband für Maschinen & Metallwarenindustrie der Wirtschaftskammer Österreich das Institut für Managementwissenschaften der Technischen Universität Wien in Kooperation mit der Fraunhofer Projektgruppe für Produktions- und Logistikmanagement beauftragt, die Studie „Industrielle Services im Österreichischen ON GMBH Univ.-Prof. Dipl. Wirtsch.-Ing. Dr.-Ing.Wilfried Sihn, Fraunhofer Maschinen- und Anlagenbau“ durchzuführen. Service auf der Überholspur Die Studie förderte interessante Ergebnisse zutage. Im Jahr 2006 erwirtschafteten die teilnehmenden Firmen durchschnittlich 11 Prozent ihres Umsatzes mit Service. Allerdings war bei zwei Dritteln der Befragten die daraus resultierende Umsatzrendite doppelt so hoch wie beim traditionellen Geschäft, bei jedem Zehnten betrug sie sogar das Sechsfache. Nicht nur aus diesem Grund sehen 64 Prozent der Umfrageteilnehmer Services als strategisches Geschäftsfeld. Überraschender Weise sehen etwa gleich viele keine Chancen zur Umsatzsteigerung bei Services in den nächsten vier Jahren. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Entwicklung neuer Services überwiegend kundengetrieben erfolgt und die Risikobereitschaft sehr gering ist. Qualität zählt Die Studie macht deutlich, dass eigenes Service-Qualitätsmanagement die Grundlage der Erfolgssicherung darstellt. In weiterer Folge spielt auch der Preis des Services eine untergeordnete Rolle, ausschlaggebend für den Kauf ist für Kunden neben eigenem Know-how- Mangel zumeist die Qualität der angebotenen Dienstleistung. Mittelfristig werden die klassischen Services (Wartung, Reparatur) weiterhin dominieren, der Trend geht jedoch eindeutig hin zu innovativen Servicekonzepten und Geschäftsmodellen. An der Studie beteiligten sich 69 hauptsächlich in Ostösterreich situierte Unternehmen, wodurch sie für diesen Raum durchaus als repräsentativ erachtet werden kann. Zudem führten zwei andere Studien des IAO (Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation) und des Fraunhofer IPT (Institut für Produktionstechnologie) zu sehr ähnlichen Ergebnissen, weshalb davon ausgegangen werden kann, dass die vorliegenden Ergebnisse die richtigen Schlussfolgerungen für die Österreichische Maschinen- und Anlagentechnik zulassen. www.tgw-group.com/systems www.tgw-group.com/systems Ein System ist ein nach Prinzipien geordnetes Ganzes. Wir haben die intelligenten Gesamtlogistiklösungen aus einer Hand. www.logistik-express.at LOGISTIK express 4|2008 19 TG_3808_MJ_210x147_RZ.indd 1 17.10.2008 9:20:53 Uhr

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