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LE-3-2022

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LOGISTIK express Journal 3/2022

LOGISTIK express

LOGISTIK express 3/2022 | S82 FINANZ & POLITIK EZB ohne Überzeugung, ohne Mut und ohne Plan Wie immer hat die EZB zu spät und zu wenig reagiert. Sie kann die Zinsen gar nicht markant erhöhen, da sonst die Südstaaten Europas der Reihe nach umkippen würden. BEITRAG: MARC FRIEDRICH Die Zinswende ist endlich da! Ist sie das tatsächlich? Nach elf Jahren schickt sich die EZB an zum allerersten Mal wieder die Zinsen zu erhöhen, und zwar um 25 Basispunkte auf - jetzt halten Sie sich fest - 0 Prozent. Kein Witz. Alleine diese Verzweiflungstat verdeutlicht, wie rat- und planlos die Währungshüter in Frankfurt doch sind. Sie haben weder der historisch hohen Inflation noch den aktuellen Krisen etwas entgegenzusetzen. Die Munition wurde in den letzten Jahren komplett verschossen. Die Finanzkrise, die Eurokrise und zuletzt die Coronakrise haben die EZB immer weiter in die Ecke gedrängt. Parallel hat man angefangen auch Nebenkriegsschauplätze zu beackern wie die grüne Transformation mit dem Green Deal. Die Antworten auf jeder dieser Krisen waren immer dieselben: Gelddrucken und Zinssenkungen. Die Klaviatur wurde ins Extreme inflationär ausgespielt. Endergebnis: Durch das stetige Geld drucken hat sich die Bilanz der EZB auf gigantische 8,81 Billionen Euro aufgebläht, was circa 84 Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP) der Eurozone entspricht. Das Resultat ist eine historisch hohe Inflationsrate von 8,1 Prozent in der Eurozone sowie dass 40 Prozent der Staatsschulden in der Bilanz der EZB liegen. Parallel haben sich die Regierungen bis zur Halskrause verschuldet und benötigen die Inflation mehr als es der EZB recht ist, um ihre Schulden weg zu inflationieren auf Kosten der Bürger. Denn sie sind es, die Zeche durch steigende Preise zahlen, weil den Bürgern in der EU damit parallel die Kaufkraft immer weiter genommen wird. Hand in Hand ist die Vermögenspreisblase mit der Bilanz der EZB in den letzten Jahren gestiegen. Aktien, Oldtimer, Kunstwerke, Immobilien usw.

alle sind in Euro weiter angeschwollen. Dies spiegelt lediglich den Kaufkraftverlust wieder. Wer sich zum Beispiel vor zehn Jahren eine Immobilie gekauft, hat bekommt nun doppelt so viele Papierscheine für dasselbe Objekt - ob renoviert oder nicht. Die Immobilie ist weder auf die doppelte Größe gewachsen noch hat sich das Grundstück in seiner Größe verdoppelt, sondern es verdeutlicht lediglich, dass sich die Kaufkraft der Papierscheine der EZB im Wert halbiert haben und wir alle de facto Kaufkraft verloren haben. Seit Einführung des Euros 2001 hat der Euro offiziell laut Statistischem Bundesamt über 35 Prozent an Kaufkraft verloren. Nimmt man aber einen objektiveren Gegenwert heran wie zum Beispiel den Goldpreis sind wir bei über 90 Prozent Kaufkraftverlust, was der Realität doch einiges näher kommt, wenn man sieht wie sich die Immobilienpreise, Aktienmärkte usw. entwickelt haben. Die EZB hat damit planwirtschaftlich, sozialistisch organisiert die Reichen reicher gemacht und die Mittelschicht ärmer. Wir haben nichts anderes gesehen wie den von mir prognostizierten größten Vermögenstransfer in der Geschichte der Menschheit von unten, der Mitte und oben nach ganz ganz oben in die Hände immer weniger.

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