LOGISTIK express 3/2020 | S22 Ursprungsnachweise – Komplexitätsreduktion durch Digitalisierung Der Einsatz einer Softwarelösung für Ursprungskalkulationen ist kein Muss. Aber ohne diese ist die rechtskonforme Verwaltung von Lieferantenerklärungen und die Kalkulation von Präferenzen nur in Ausnahmefällen möglich. BEITRAG: ARNE MIELKEN Hohe Komplexität Voraussetzung für eine effektive und risikofreie Nutzung von Präferenzabkommen ist eine sorgfältige Abklärung der Ursprungseigenschaft von Zulieferteilen und Herstellungserzeugnissen, eine korrekte Produktklassifizierung aller Vorprodukte und des Exportprodukts, eine tageaktuelle Pflege von Stammdaten und Lieferantenerklärungen sowie nachvollziehbaren Präferenzkalkulationen unter Berücksichtigung der Bedingungen der jeweiligen FHA. Diese unterscheiden sich zum Teil erheblich, nicht nur in Bezug auf Zollsätze, sondern auch bezüglich der Be- und Verarbeitungsregeln. Kalkulationen für ein Produkt im Rahmen eines Abkommens können daher selten auf andere FHA übertragen werden. Getty Images Angesichts der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise müssen Unternehmen noch schärfer kalkulieren als in der Vergangenheit. Dazu gehört auch eine strategische Prüfung von Zollvorteilen relevanter Freihandelsabkommen (FHA) versus der mit der Inanspruchnahme verbundenen Kostenund Zeitaufwände. Weltweit hat die Zahl der Wirtschafts- und Freihandelsabkommen in der letzten Dekade erheblich zugenommen. Österreichische Firmen können dabei nicht nur von den von der EU ausgehandelten Zollvergünstigen profitieren. Durch Tochtergesellschaften im Ausland können sie auch in den Genuss von Vorteilen anderer Präferenzverträge kommen (z.B. AFTA, DR-CAFTA, GAFTA, NAFTA etc.). Zu berücksichtigen ist ausserdem, dass der präferenzielle Ursprung sowohl von Änderungen bei Einkaufspreisen für Vormaterialien als auch Verkaufspreisen der Exportprodukte beeinflusst wird. Jede Änderung erfordert eine neue Kalkulation. Bei grossen, vielfältigen Stücklisten macht dies den Einsatz einer speziellen Präferenzsoftware unabdingbar, um effizient und rechtskonform zu arbeiten. Strategische Gesichtspunkte Aufgrund der vielfältigen Einflussfaktoren auf die Kalkulation des präferenziellen Ursprungs sollten nahezu alle Bereiche des Unternehmens beratend miteinbezogen werden – angefangen von Forschung & Entwicklung, Beschaffung, Produktion, Logistik, Rechtsabteilung und Finanzen bis hin zum Vertrieb. Wichtig sind beispielsweise regelmässige Informationen über neue Märkte, Lieferwege, Rohstoff- oder Komponentenquellen, politische Veränderungen/Sanktionen usw. aus den Fachabteilungen.
9 Fragen zu Präferenzkalkulationen im Tagesbetrieb: • Welche FHA (aktuelle und zukünftige) sind für meine Im- und Exporte relevant? • Welche Vorgaben dieser FHA betreffen mein Unternehmen? Wie sehen die Vorschriften konkret aus? Welche Regeln gelten für welches Produkt? • Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen (Abklärung der Ursprungseigenschaft von Zulieferteilen und Herstellungserzeugnissen, Abklärung des Bestimmungslandes bei Exporten, Produktklassifizierung aller Vorprodukte und des Exportprodukts, Zuordnung der Zolltarif-Nummern, korrekte Pflege der Stammdaten, nachvollziehbare Präferenzkalkulationen)? • Welche Software kann mich beim Sammeln und Weiterleiten der notwendigen Daten und Dokumente unterstützen (Produktklassifizierung, Zuordnung der Exportkontroll- und Zolltarif-Nummern, Einholen/Erneuern/ Validieren/Archivieren der Lieferantenerklärungen, Kalkulation des Ursprungs, Management der Präferenzursprungszeugnisse)? • Wer kontrolliert wann wo wie die korrekte Ausführung der Ursprungskalkulationen im Unternehmen? Und wie wird diese dokumentiert? • Wie stimmen sich alle am Prozess beteiligten Unternehmensbereiche von der Beschaffung über die Produktion und den Vertrieb, bis hin zur Logistik, Zollabteilung und IT ab? • Wer überwacht Veränderungen im Welthandel (Gesetze, Währungskurse usw.) und im eigenen Unternehmen, die Einfluss auf Lieferketten und Präferenzkalkulationen haben könnten (Monitoring)? • Wer veranlasst welche Maßnahmen bei Gesetz-, Zolltarif- (bei stufenweisem Abbau), Produktionsänderungen, Lieferantenwechseln etc.? • Wer kontrolliert die Umsetzung der Korrekturen? Welche Softwarelösung kann bei Kontrollen und Korrekturen helfen? Insbesondere im Bereich der Beschaffung sind im Vorfeld von geplanten Veränderungen (Lieferantenwechsel, neue Transportrouten, Zwischenlager), die Auswirkungen auf die Ursprungskalkulation beim Import und auf die Herstellungsprozesse sowie ggfs. den Export zu überprüfen. Die im Einkauf erzielte Einsparung kann unter Umständen zu einem Ausschluss aus einer Präferenz beim Export des Enderzeugnisses führen. Dann könnte der Regelzollsatz anstatt der Zollbefreiung zur Anwendung kommen. Nicht immer führt ein niedrigerer Einkaufspreis zu niedrigeren Gesamteinstandskosten oder zu einer höheren Marge beim Endprodukt und Umsatz. Um einen Verlust der Präferenz beim Export vorzubeugen, müssen rechtzeitig Schwellenwerte festgelegt werden. Z.B. bis zu welchem niedrigsten An-Werk-Preis der Vertrieb den Artikel verkaufen kann, um noch Präferenz gewähren zu können. Dabei kann der empfohlene Verkaufspreis je Land und Abkommen wegen der unterschiedlichen Ursprungsregeln stark variieren. Lieferantenerklärungen Lieferantenerklärungen (LE) dienen Handelsunternehmen als Basis für präferenzielle Ursprungszeugnisse und das Ausstellen einer EUR.1 für den Export in ein Präferenzland. Die Lieferantenerklärungen kann aber wichtig für eine Ursprungserklärung auf einer Rechnung sein. Im Einkauf müssen Lieferantenerklärungen von allen Lieferanten angefordert werden, deren Produkte zur Produktion von Exportwaren verwandt werden, die zwischen zwei Freihandelspartnern gehandelt werden. Diese Lieferantenerklärungen sollten immer gleich auf Vollständigkeit geprüft werden, da sie oft fehlerhaft sind (Wortabweichungen, ARNE MIELKEN SENIOR GLOBAL TRADE & CUSTOMS MANAGER E2OPEN
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LOGISTIK express Ausgabe 4/2020. „Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“
Sicher. Und morgen? "Alles dreht sich um Ihre Sicherheit. Wir schützen Österreich"
Bundesministerium Landesverteidigung: Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2020. Politische Analysen für mehr Sicherheit? Ja, bitte! ISBN: 978-3-902275-50-9
Ferienzeit ist Zeit für Binnenschifffahrt, Wassersport, Öffentlicher Verkehr und Transport
COVID-19 fegt zurzeit nicht nur Autobahnen, sondern auch die Wasserstraße leer.
UMWELT JOURNAL Mediadaten 2021: Medienkonzepte für Partner aus Industrie, Wirtschaft und Organisationen zu den Themen Klima, Umwelttechnik, Energie und Abfallwirtschaft, Mobilität und Green Finance. Erscheinungstermine für das Fachmagazin 2021, alle Formate. ANZEIGEN - PRESSESERVICE - NEWSLETTER - ABOS - ANBIETERVEREICHNIS - UNTERNEHMENSPROFIL - VIDEOS - ADVERTORIAL
UMWELT JOURNAL 2020-4 Themen dieser Ausgabe sind: Luftqualität digital verbessern, Zukunftsthema Wasserstoff, OMV und Verbund setzen auf Photovoltaik, Ausbildung zum Umwelttechniker, Sanieren mit Naturbaustoffen, Energieverbrauch in historischen Gebäuden senken, Krisenbewältigung - gewusst wie; Ausbildungen & Seminare, Bibliothek; Veranstaltungen: EPCON, Recy & DepoTech, POLLUTEC
Die Themen von UMWELT JOURNAL Nr. 6/2020 sind: 02 Termine & Events 03 Editorial, Impressum, Inhalt 04 Aktuelles 06 Technische Regenwasserfilter 10 EU-Green Deal für Batterien 14 AWES 2020 – Rückblick 16 Recycling von Rotorblättern 18 Antrieb für die Azimut-Steuerung 20 Recy & DepoTech 2020 22 Qualität beim Recycling 24 Mobilitätswandel ist Haltung 26 Interview: Ute Teufelberger, BEÖ 28 INNIO mit 1-MW-Großgasmotor 30 Heinzel Energy und ECO-TEC 32 Ausbildungen, Seminare, Partner 33 Kommentar: 5 Erkenntnisse aus 2020 34 Ausblick UMWELT JOURNAL 2021 35 Sonderausgaben für 2021
Themen dieser Ausgabe sind: Energiebilanz von Photovoltaikanlagen - POLLUTEC 2020 online - Recy & DepoTech 2020 online - Regenabfluss von Verkehrsflächen - 15. CSR-Tag Nachbericht - Staatspreis Unternehmensqualität - Nachhaltige Immobilien - Brennstoffzelle wird noch Zeit brauchen - ARA fürchtet um kleine Betriebe - EsKorte: Sensorgestützte Stoffstromüberwachung für Kunststoffabfälle - Seminare, Prüfungen, Ausbildungen - Bibliothek
UMWELT JOURNAL 2020-3 Themen dieser Ausgabe sind: Einwegpfand auf Kunststoffflaschen, Stromspeicher fürs Gewerbe, Klimagemeinde Traiskirchen, Neptun Wasserpreis, Windpark Wild, Regenwasser als Ressource, Unternehmen für Klimaschutz, Staatspreis Unternehmensqualität; Veranstaltungen: BLUE FAIR, EPCON, Recy & DepoTech, POLLUTEC
UMWELT JOURNAL 2/2020 (veröffentlicht: 30.04.2020) Themen: FEMtech-Expertin des Monats, Ende der Kohlekraft in Österreich, Rekordjahr für Windkraft, Photovoltaik-Ausbau in Österreich, Post fährt mit Solar-Lkw, E-Mobilität in Österreich, Kreislaufwirtschaft, Regenwasser versickern, Pellets speichern, Umwelttechniker gesucht, Condition Monitoring Systeme (Dekanterzentrifugen), Modernes Wohnen, Bibliothek, Ausbildungen, Seminare.
UMWELT JOURNAL 1/2020 (veröffentlicht: 31.01.2020) Themen: Kreislaufwirtschaft, IFAT 2020, Energiesparmesse Wels, Bauen & Energie Wien, E-world Essen, Regierungsprogramm Österreich - Umwelt, Living Standards Award 2020, Abfallentsorgung, Gasturbinen, Bibliothek, Personalia, Seminare.
In BUSINESS+LOGISTIC 6/2020 verschaffen wir Ihnen einen Überblick über die Situation in Wirtschaft & Logistik während der Corona-Krise. Dabei wird klar, dass nicht alle Teile der Wirtschaft in der DACH-Region gleichermaßen betroffen sind. Das Bild, das sich bietet ist sehr heterogen. Zudem sind die Transformationsprozesse, welche die Märkte jetzt erleben, zwar von der Corona-Krise befeuert, haben jedoch schon vor beinahe einem Jahrzehnt eingesetzt. Lesen Sie dazu auch das Interview mit Roland Seebacher, Geschäftsführer des Intralogistikspezialisten BITO Austria.
In der Ausgabe BUSINESS+LOGISTIC 4/2020 befassen wir uns mit den Gewinnern des IFOY-Award und stellen diese vor. Interessenten für Logistik-Automationslösungen der Premium-Klasse kommen hier voll auf ihre Kosten.
Liebe Freunde von BUSINESS+LOGISTIC. Die neue Ausgabe BUSINESS+LOGISTIC 2/2020 widmet sich ganz den Auswirkungen der Corona-Krise. Wir geben einen Überblick darüber, was auf Europa als Okonomie im allgemeinen und die Ökonomien in Deutschland und Österreich im besonderen zukommt. Wir behandeln die wesentlichen Gründe, weswegen diese Krise in Europa überhaupt so dramatisch werden konnte und denen medial kaum Beachtung geschenkt wird: Die Nationalstaaterei der Regierungen und damit ihre geringe Bereitschaft zur Kollaboration. Die Logistikwirtschaft ist, ebenso wie viele andere Branchen, von den Shutdowns der Nationalstaaten hart getroffen. Dennoch sehen ihre Macher optimistisch der Zukunft entgegen. Lesen Sie in exklusiven Interviews in unserem HJS SPECIAL CORONA , wie die CEOs (vom Großkonzern bis zum KMU) in der DACH-Region mit der Krise fertig werden, welche Akzente sie setzen und wohin für sie die Reise geht. Lesen Sie aber auch, welche Knackpunkte es für sie zu bewältigen gilt. Darüber hinaus gibt es aber auch tolle Best Practise-Beispiele für den Erfindungsreichtum der Unternehmen, Lösungen für die Gesellschaft zu kreieren. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre, Ihr BUSINESS+LOGISIC-Team HaJo Schlobach (Herausgeber und Chefredakteur)
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Handel im Wandel. Lesen Sie TRENDS zu E-Commerce Logistik.
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Zusammenfassung der letzten 10 Jahre von unserem Redakteur Peter Baumgartner. Wirtschaft, Handel, E-Commerce, Industrie 4.0, Digitalisierung, Job Karriere und Transportlogistik mit Fokus auf die Nasse Logstik - Binnenschifffahrt.
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