LOGISTIK express 3/2020 | S16 Deutscher Handel im Krisenmodus: Anpassungen an neue Ausgangslage sind unvermeidlich Seit nunmehr drei vollen Monaten befindet sich der deutsche Handel im Krisenmodus. Stationärer wie Online-Handel leiden unter den staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Zwar ist der Online-Handel bislang etwas besser weggekommen – schließlich hatte ein großer Teil seiner stationären Konkurrenz für einige Wochen fast vollständig brach gelegen – Umsatz- und Gewinneinbrüche hat aber auch er einstecken müssen. Und die Krise ist noch längst nicht vorbei. BEITRAG: REDAKTION befragten Händler liegen die Umsätze derzeit bei maximal 50 Prozent des Vorjahreszeitraums. Bei einem weiteren Viertel liegen sie zwischen 50 und 75 Prozent. Für Viele sind die Verluste der vergangenen drei Krisenmonate nicht mehr aufzuholen. Sie stehen am Rande ihrer Existenz. Getty Images DIRK OLIVER HALLER CEO DFT - DEUTSCHE FINETRADING AG Für die kommenden sechs Monate geht der Handelsverband Deutschland (HDE) von 15 Milliarden Euro Umsatzverlust aus. Insgesamt würde sich der Corona-bedingte Verlust damit bis zum Jahresende 2020 auf 40 Milliarden Euro summiert haben. Um hier zu überleben, werden viele Händler ihre Geschäftsmodelle an die veränderte Ausgangslage anpassen müssen. Nur die wenigsten von ihnen verfügen hierzu aber noch über ausreichend finanzielle Ressourcen. Insgesamt ging der Umsatz des deutschen Handels zwischen März und April um 5,1 Prozent zurück – der stärkste Einbruch seit Januar 2007! Laut einer Umfrage des HDE sieht mehr als jedes dritte deutsche Handelsunternehmen seine Existenz mittlerweile ‚massiv bedroht‘. Bei rund einem Drittel der Die Corona-bedingten staatlichen Beschränkungen haben den deutschen Handel erheblich unter Druck gesetzt. Betrieb und Logistik konnten nur stark eingeschränkt aufrechterhalten werden. Zulieferer fielen teilweise oder auch zur Gänze aus. Laut Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) hatten sich bereits im März fast 60 Prozent der deutschen Online-Händler mit Verzögerungen ihrer Zulieferer konfrontiert gesehen. Dabei dürften sich die wahren Auswirkungen auf den Handel eigentlich erst jetzt in größerem Umfang bemerkbar machen – wo die Warenlager der auf Just-in-time- Produktion getrimmten Industrie zu versiegen beginnen. Bis die weltweite Produktion wieder vollständig hochgefahren sein wird, dies gilt schon jetzt als sicher, wird es noch geraume Zeit dauern – Monate, möglicherweise Jahre. Ein weiteres Problem tritt hinzu: Kunden haben ihr Einkaufsverhalten verändert – grundlegend und schnell. So schnell, dass der deutsche Handel mit der Anpassung seiner Warensortimente nicht mehr rechtzeitig hinterhergekommen ist. Nun steht er vor dem Problem, dass seine Lager mit Waren gefüllt sind, die nur schwer abgesetzt werden können, er überhaupt keinen Platz – auch keine Zulieferer – für neue, absetzbare Ware hat.
Wollen sie die Krise erfolgreich überstehen, werden deutsche Händler ihr Geschäftsmodell deshalb grundlegend überdenken und an die veränderte Ausgangslage anpassen müssen. Zumindest vorübergehend werden sie sich zusätzliche Lagerflächen kaufen oder anmieten müssen. Rabattschlachten und Verkäufe über Zweitverwerter werden für die meisten von ihnen wohl dennoch unvermeidlich sein. Neue Produktpaletten werden zusammengestellt, neue Zwischenhändler gefunden und angezahlt werden müssen. All dies wird die diesjährige Gewinnmarge noch einmal deutlich schmälern und für viele Händler mit erheblichen Schmerzen verbunden sein. Dennoch: der deutsche Handel wird Initiative zeigen müssen. Um ein Mehr an Lagerhaltung, an Umstrukturierung – teilweise auch Austausch – der Zwischenhändler, an Anpassung an Angebot und Nachfrage wird er in diesem Jahr, dem Jahr der Corona-Krise, nicht herumkommen. Doch muss all dies auch finanziert werden. Viele Händler haben ihr Kreditlimit längst erreicht. Aufgrund der branchenweit angespannten Finanzlage hat der HDE bereits vor einigen Wochen ein staatliches Konjunkturprogramm angemahnt. Auch die Bundesregierung scheint Handlungsbedarf zu sehen. Sie bangt um die Stabilität der deutschen Lieferketten. Erst kürzlich wurden Warenkreditversicherungen deutscher Versicherer mit einem 30 Milliarden Euro schweren staatlichen Schutzschirm zusätzlich abgesichert. wirtschaft sieht hier derzeit zwar nur wenig Spielraum, glaubt aber auch, dass Zusagen für Warenkreditversicherungen ab sofort wieder etwas großzügiger gehandhabt werden können. Nun ist eine bessere Zugänglichkeit zu Warenkreditversicherungen für viele Händler fraglos besser als nichts. Ihre zwingend erforderlichen Umstrukturierungen werden sie über diese aber kaum finanzieren können. Einige werden versuchen, bei ihrer Hausbank einen Kredit zu erhalten. Schon vor der Pandemie standen die Chancen hierfür aber eher schlecht. Nun, in Zeiten von Corona, in Zeiten erhöhter Ausfallrisiken, dürfte es für sie doppelt schwer werden, ihr Geschäftskapital auf regulärem Wege aufzustocken. Viele Händler, gerade kleine und mittlere, dürften ihre Kreditlinie in dieser angespannten Phase ohnehin längst erreicht haben. Eine reguläre Finanzierung scheidet für sie also aus. Einen letzten Ausweg, doch noch an Kapital für lukrative Handelsgeschäfte zu kommen – und dies flexibel und rasch – dürfte ihnen einzig eine alternative Finanzierungslösung bieten. Lagerfinanzierung, Factoring und vor allem das Finetrading eröffnen auch Unternehmen mit ausgereizter Kreditlinie und knapp bemessenem Geschäftskapital die Möglichkeit, rentable Handelsgeschäfte umzusetzen, das Geschäft am Laufen zu halten und die Corona-bedingte Umstrukturierung ihres Geschäftsmodells am Ende doch noch umzusetzen und erfolgreich abzuschließen. (RED) Ihre Hoffnung: dass die deutsche Versicherungsbranche ihr Kreditvolumen von derzeit 411 Milliarden Euro hält und ausbaut, so dass Deckungszusagen für Handelsgeschäfte bereitwilliger gewährt werden. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungs- Dirk Oliver Haller ist Gründer und Geschäftsführer der DFT Deutsche Finetrading AG. Haller blickt auf 25 Jahre Berufserfahrung im Handel zurück und gründete 2010 die DFT.
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LOGISTIK express Ausgabe 4/2020. „Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“
Sicher. Und morgen? "Alles dreht sich um Ihre Sicherheit. Wir schützen Österreich"
Bundesministerium Landesverteidigung: Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2020. Politische Analysen für mehr Sicherheit? Ja, bitte! ISBN: 978-3-902275-50-9
Ferienzeit ist Zeit für Binnenschifffahrt, Wassersport, Öffentlicher Verkehr und Transport
COVID-19 fegt zurzeit nicht nur Autobahnen, sondern auch die Wasserstraße leer.
UMWELT JOURNAL Mediadaten 2021: Medienkonzepte für Partner aus Industrie, Wirtschaft und Organisationen zu den Themen Klima, Umwelttechnik, Energie und Abfallwirtschaft, Mobilität und Green Finance. Erscheinungstermine für das Fachmagazin 2021, alle Formate. ANZEIGEN - PRESSESERVICE - NEWSLETTER - ABOS - ANBIETERVEREICHNIS - UNTERNEHMENSPROFIL - VIDEOS - ADVERTORIAL
UMWELT JOURNAL 2020-4 Themen dieser Ausgabe sind: Luftqualität digital verbessern, Zukunftsthema Wasserstoff, OMV und Verbund setzen auf Photovoltaik, Ausbildung zum Umwelttechniker, Sanieren mit Naturbaustoffen, Energieverbrauch in historischen Gebäuden senken, Krisenbewältigung - gewusst wie; Ausbildungen & Seminare, Bibliothek; Veranstaltungen: EPCON, Recy & DepoTech, POLLUTEC
Die Themen von UMWELT JOURNAL Nr. 6/2020 sind: 02 Termine & Events 03 Editorial, Impressum, Inhalt 04 Aktuelles 06 Technische Regenwasserfilter 10 EU-Green Deal für Batterien 14 AWES 2020 – Rückblick 16 Recycling von Rotorblättern 18 Antrieb für die Azimut-Steuerung 20 Recy & DepoTech 2020 22 Qualität beim Recycling 24 Mobilitätswandel ist Haltung 26 Interview: Ute Teufelberger, BEÖ 28 INNIO mit 1-MW-Großgasmotor 30 Heinzel Energy und ECO-TEC 32 Ausbildungen, Seminare, Partner 33 Kommentar: 5 Erkenntnisse aus 2020 34 Ausblick UMWELT JOURNAL 2021 35 Sonderausgaben für 2021
Themen dieser Ausgabe sind: Energiebilanz von Photovoltaikanlagen - POLLUTEC 2020 online - Recy & DepoTech 2020 online - Regenabfluss von Verkehrsflächen - 15. CSR-Tag Nachbericht - Staatspreis Unternehmensqualität - Nachhaltige Immobilien - Brennstoffzelle wird noch Zeit brauchen - ARA fürchtet um kleine Betriebe - EsKorte: Sensorgestützte Stoffstromüberwachung für Kunststoffabfälle - Seminare, Prüfungen, Ausbildungen - Bibliothek
UMWELT JOURNAL 2020-3 Themen dieser Ausgabe sind: Einwegpfand auf Kunststoffflaschen, Stromspeicher fürs Gewerbe, Klimagemeinde Traiskirchen, Neptun Wasserpreis, Windpark Wild, Regenwasser als Ressource, Unternehmen für Klimaschutz, Staatspreis Unternehmensqualität; Veranstaltungen: BLUE FAIR, EPCON, Recy & DepoTech, POLLUTEC
UMWELT JOURNAL 2/2020 (veröffentlicht: 30.04.2020) Themen: FEMtech-Expertin des Monats, Ende der Kohlekraft in Österreich, Rekordjahr für Windkraft, Photovoltaik-Ausbau in Österreich, Post fährt mit Solar-Lkw, E-Mobilität in Österreich, Kreislaufwirtschaft, Regenwasser versickern, Pellets speichern, Umwelttechniker gesucht, Condition Monitoring Systeme (Dekanterzentrifugen), Modernes Wohnen, Bibliothek, Ausbildungen, Seminare.
UMWELT JOURNAL 1/2020 (veröffentlicht: 31.01.2020) Themen: Kreislaufwirtschaft, IFAT 2020, Energiesparmesse Wels, Bauen & Energie Wien, E-world Essen, Regierungsprogramm Österreich - Umwelt, Living Standards Award 2020, Abfallentsorgung, Gasturbinen, Bibliothek, Personalia, Seminare.
In BUSINESS+LOGISTIC 6/2020 verschaffen wir Ihnen einen Überblick über die Situation in Wirtschaft & Logistik während der Corona-Krise. Dabei wird klar, dass nicht alle Teile der Wirtschaft in der DACH-Region gleichermaßen betroffen sind. Das Bild, das sich bietet ist sehr heterogen. Zudem sind die Transformationsprozesse, welche die Märkte jetzt erleben, zwar von der Corona-Krise befeuert, haben jedoch schon vor beinahe einem Jahrzehnt eingesetzt. Lesen Sie dazu auch das Interview mit Roland Seebacher, Geschäftsführer des Intralogistikspezialisten BITO Austria.
In der Ausgabe BUSINESS+LOGISTIC 4/2020 befassen wir uns mit den Gewinnern des IFOY-Award und stellen diese vor. Interessenten für Logistik-Automationslösungen der Premium-Klasse kommen hier voll auf ihre Kosten.
Liebe Freunde von BUSINESS+LOGISTIC. Die neue Ausgabe BUSINESS+LOGISTIC 2/2020 widmet sich ganz den Auswirkungen der Corona-Krise. Wir geben einen Überblick darüber, was auf Europa als Okonomie im allgemeinen und die Ökonomien in Deutschland und Österreich im besonderen zukommt. Wir behandeln die wesentlichen Gründe, weswegen diese Krise in Europa überhaupt so dramatisch werden konnte und denen medial kaum Beachtung geschenkt wird: Die Nationalstaaterei der Regierungen und damit ihre geringe Bereitschaft zur Kollaboration. Die Logistikwirtschaft ist, ebenso wie viele andere Branchen, von den Shutdowns der Nationalstaaten hart getroffen. Dennoch sehen ihre Macher optimistisch der Zukunft entgegen. Lesen Sie in exklusiven Interviews in unserem HJS SPECIAL CORONA , wie die CEOs (vom Großkonzern bis zum KMU) in der DACH-Region mit der Krise fertig werden, welche Akzente sie setzen und wohin für sie die Reise geht. Lesen Sie aber auch, welche Knackpunkte es für sie zu bewältigen gilt. Darüber hinaus gibt es aber auch tolle Best Practise-Beispiele für den Erfindungsreichtum der Unternehmen, Lösungen für die Gesellschaft zu kreieren. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre, Ihr BUSINESS+LOGISIC-Team HaJo Schlobach (Herausgeber und Chefredakteur)
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Handel im Wandel. Lesen Sie TRENDS zu E-Commerce Logistik.
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Zusammenfassung der letzten 10 Jahre von unserem Redakteur Peter Baumgartner. Wirtschaft, Handel, E-Commerce, Industrie 4.0, Digitalisierung, Job Karriere und Transportlogistik mit Fokus auf die Nasse Logstik - Binnenschifffahrt.
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