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LE-3-2015

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

MESSEN & EVENTS Was

MESSEN & EVENTS Was kommt nach „Z"? Unterschiedliche Definition gibt es auch zu Begriffen wie „ungelernt“ oder „Qualifikation“. Minister Hundstorfer meint, Pflichtschulabgänger haben „keinerlei Ausbildung“ und reiht sie taxfrei jenen Arbeitslosen zu, die „keinerlei Qualifikation“ haben. Dann kann man das teure Schulsystem doch wohl gleich abschaffen und die „Taferlklassler“ direkt auf die HTL schicken, wo sie die fünf gefragtesten Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt eingetrichtert bekommen. Besser ist dann nur noch, wer schon mit allen notwendigen Kenntnissen und Fähigkeiten zur Welt kommt. Roboter eben. ^ BVL Führungsteam mit Sozialminister Rudolf Hundstorfer ÖSTERREICHISCHER LOGISTIK DIALOG - 14. bis 15. April 2016 Die Veranstaltung des BVL hat jedenfalls eines ganz klar gezeigt: Es gibt noch unterschiedliche Auffassungen von grundlegenden Begriffen wie zum Beispiel niedrig qualifiziert, ungelernt, Ausbildung oder Flexibilität. Wird zum Beispiel über das Thema Industrie 4.0 diskutiert, spricht man praktisch automatisch über die Flexibilisierung der Arbeitswelt. Dabei hat das eine mit dem anderen gar nichts zu tun. Die Revolution von Industrie 4.0 bedeutet ja Individualisierung. Wachstum über den Weg der Individualisierung von Produktion ist das übergeordnete Ziel von 4.0. Folglich müsste gleichzeitig auch von einer Individualisierung der Arbeitswelt und individuellen Beschäftigungsmöglichkeiten gesprochen werden. Das also, was die „Generation-Z“ jetzt gerne machen würde. Geht aber nicht, weil der Job noch immer um 8 Uhr beginnen, um 16 Uhr enden muss, Pausen und Hierarchien einzuhalten sind und nur der Chef alles wissen darf. Deshalb ist die Kuh schon hin, bevor das Kalb geboren ist. Wo Innovationszyklen immer kürzer werden und cyber-physische Systeme Platz greifen, wird heute Erlerntes schon morgen zum Schnee von gestern. War bis jetzt für eine Leistung neben einer fundierten Ausbildung auch ein gerüttelt Maß an Bewusstsein erforderlich, so genügt es in Zukunft völlig, Bereitschaft für permanentes Weiterbilden zu zeigen. Damit ist aber nicht nur das schon frühzeitig geforderte „lebenslange Lernen“ gemeint. Vielmehr ist auch ein „lebenslanges Verändern“ notwendig. Trotzdem bleibt der Jobverlust künftig ein lebenslanger Begleiter. Das ist die schlechte Nachricht. Ein praktisches Beispiel ist das neue Logistik Terminal Maasvlakte 2 in Rotterdam. Eben erst eröffnet, wirbt der Betreiber Maersk mit 40 Prozent mehr Effizienz und freut sich gleichzeitig, dass statt 800 nur noch 400 Mitarbeiter benötigt werden. Mit einem Schlag hat der Logistikkonzern an diesem Standort durch die Technologisierung 50 Prozent Personal eingespart. Qualifiziertes Personal, Herr Minister Hundstorfer, keine „Pfosten“! Index BVL Österreich www.bvl.at Die Wirtschaft braucht Maschinenbauer, Elektrotechniker und Wirtschaftsingenieure. Prof. Sihn (Fraunhofer) wünscht sich Studiengänge, wo ein Student alle drei Qualifikationen und obendrein auch noch Sensorik und Informatik studieren kann. Das heißt nichts anderes, qualifiziert für die Zukunft ist nur jemand, der fünf Arbeitsfelder abdecken kann – aber trotzdem individuell bleibt. „Generalisten“ nennt Staatssekretär Harald Mahrer solche Menschen, und die sollen am 1. Mai natürlich nicht mehr mit Fahnen durch die Straße ziehen. Was hat der Teilnehmer an der BVL Veranstaltung also am Horizont gesehen? Allein der Wechsel vom Konsumenten zum Prosumenten (Stichwort 3D-Drucker) als eine der Folgen des cyberindustriellen Zeitalters ist geeignet, die gewohnte Arbeitswelt auf den Kopf zu stellen. Aus dem „Konsummenschen“ wird der „Unternehmermensch“. Und genau darin dürfte wohl auch eine der neuen Chancen liegen, die eine Industrie 4.0 für die nächste „Generation-?“ zu bieten hat. Das ist die gute Nachricht. (PB) 14 LOGISTIK express 3|2015

So werden müde Märkte munter! Der Österreichische Logistik-Tag 2015 ist vorbei. Was bleibt, sind die Eindrücke und Ideen, die die über 800 Teilnehmer mit in ihre Unternehmen tragen konnten. Schwerpunkte waren unter anderem Industrie 4.0 und E-Commerce-Logistik, doch auch andere Themen konnten das Publikum durchaus in ihren Bann ziehen. Eigentlich begann die Veranstaltung ja schon am 24. Juni, denn da fand zum zweiten Mal das „Futurelab“ statt. Gut 500 Menschen lauschten gespannt, als es darum ging, den Bogen von der Vision zur möglichen Zukunft zu spannen. Die hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Der Sprecher der ersten Keynote war immerhin aus Atlanta angereist: Prof. Benoit Montreuil sprach über „Physical Internet – Efficient Sustainable Logistics“. Logistiklösungen sollen sich am WWW orientieren, das Ziel ist eine weitaus effizientere und gleichzeitig nachhaltige Transportwirtschaft durch einheitliche Ladungsträger und Zusammenarbeit bei Lagerung und Transport. Oberste Maxime: eine Minimierung der Transportkilometer. Zwischen dem Vortrag und den zwei Mal vier Parallelsequenzen konnte man sich als Kontrast in der Fachausstellung ein Bild von der Gegenwart machen. Im Rahmen der Abendgala im Forum der Raiffeisenlandesbank OÖ AG wurden dann auch die Preisträger des Österreichischen Logistikpreises 2015 geehrt: Die Pfeiffer Handelsgruppe und die Post AG wurden für das Projekt „Österreichweite Lebensmittelzustellung durch Mehrwegboxen“ als innovativste Logistiklösung ausgezeichnet. „Hier wird frische und gekühlte Ware in gekühlten Mehrwertboxen versendet, die die Post wie ein Paket flächendeckend zustellt. Ein Konzept, das sich auch für andere Dienstleister eignet, täglich vor die Haustüre zu liefern“, erklärt Mag. Oliver Mayr, Netzwerkmanager des veranstaltenden Vereins Netzwerk Logistik Österreich. Preisträger in der Kategorie „Neuausrichtung der Supply Chain“ ist Zellstoff Pöls mit ihrer Business Unit Starkraft. „Bei diesem Unternehmen steht die größte und modernste Kraftpapiermaschine Europas. Anders als üblich, wird hier jedoch die Kapazität der Maschine vermarktet, nicht das Papier“, ist Mayr begeistert. Voller Erfolg Auffällig am 25. Juni war vor allem die gute Stimmung unter den Teilnehmern und auch den Vortragenden. Mayr: „Alle waren positiv motiviert, etwas mitzunehmen. Und das ist wohl das beste Feedback, das man bekommen kann.“ Auf alle Vorträge und Parallelsequenzen einzugehen, würde hier den Rahmen sprengen. Darum lieber nur ein paar Highlights verraten, die Lust darauf machen, nächstes Jahr selbst die Veranstaltung zu besuchen: Wer hätte beispielsweise gedacht, dass Österreich eine wichtige Logistikdrehscheibe für Seehafenverkehre werden könnte? Immer größere Schiffe und die Konzentration auf wenige Häfen bedingen die Verlagerung der Güter ins Hinterland. Mit seiner Lage im Herzen Europas könnte Österreich dabei eine Schlüsselrolle übernehmen – „Vorausgesetzt, wir erledigen unsere Hausaufgaben, beispielsweise bei den Infrastrukturinvestitionen“, merkt Mayr an. Eines ist dem Logistiknetzwerker dabei besonders wichtig: „Wir werden nie Themen ins Programm nehmen, wo die Technologie den Menschen zur Gänze ersetzt. Es geht darum, zu unterstützen. " (AT) ÖSTERREICHISCHER LOGISTIK-TAG 2016 7. bis 8. Juni Index Preisträger 2015 * Pfeiffer Handelsgruppe & PostAG * Zellstoff Pöls Business Unit Starkraft VNL Österreich www.vnl.at LOGISTIK express 3|2015 15

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