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LE-3-2013

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

INFRASTRUKTUR Wie

INFRASTRUKTUR Wie geht’s jetzt weiter? Als ganz wesentliche Faktoren für die heimische Infrastruktur haben sich das Baupaket und die Kommunen etabliert. Redaktion: PAUL CHRISTIAN JEZEK Volumen 1,6 Milliarden Euro bis 2016, 800 Mio. „frisches Geld“, 161 Mio. noch heuer, weitere 745,5 Mio. für 2014 - die wesentlichen Inhalte des Baupakets sind u. a. ein Wohnbaupaket, Hochwasserhilfe, vorgezogene Hochbauprojekte des Bundes sowie Maßnahmen im Bereich des Straßenbaus oder der thermischen Sanierung. „Mit den zusätzlichen Mitteln für den Wohnbau setzt die Regierung einen besonders wichtigen Schritt“, lobt Bundesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel. Und legt gleich nach: „Die Wohnbauoffensive bildet ein zentrales Element des Strategiepapiers ‚Wohnen 2020‘ der Umwelt + Bauen-Initiative. Mittelfristig müssen 10.000 zusätzliche Wohneinheiten sowie die Wiedereinführung der Zweckbindung der Wohnbauförderung das Ziel sein. Gerade jetzt wäre dafür der richtige Zeitpunkt, spätestens aber im Zuge der nächsten Finanzausgleichsverhandlungen gehört die Zweckbindung wieder eingeführt.“ „Mit unseren Rücklagen und vorgezogenen Maßnahmen unterstützen wir vor allem die besonders wichtige Bauwirtschaft und ihre Nebengewerbe bis hin zum Handwerksbetrieb, um einen Dominoeffekt nach der Alpine-Insolvenz zu verhindern“, kommentiert Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. „Wir mobilisieren alle rasch wirksamen Instrumente, um Wachstum und Beschäftigung gerade im schwierigen Jahr 2013 stärker zu unterstützen, ohne dabei neue Schulden einzugehen. Das ist vor allem deshalb wichtig, weil die Konjunktur nächstes Jahr schon wieder anspringen soll und wir auf unserem Konsolidierungspfad bleiben müssen.“ Was das Baupaket noch bringt Jeder Förder-Euro für die thermische Sanierung kommt mehrfach zurück, denn „die Investitionen haben enorme Hebelwirkungen“, erklärt Andreas Pfeiler vom Fachverband Steine-Keramik. „77 Millionen Euro Förderung lösten 2012 ein Investitionsvolumen von 650 Millionen aus, 96 Millionen wurden an Lohnsteuer lukriert, 142 Millionen konnte der Staat an Sozialversicherung einheben und 132 Millionen Euro an Arbeitslosengeldern einsparen.“ Die Bausozialpartner begrüßen vor allem die Maßnahmen für den Hochwasserschutz und die Siedlungswasserwirtschaft. „Je früher wir Schutzbauten starten, desto früher profitieren die betroffenen Menschen davon“, hofft Frömmel. „Immerhin bedarf es Vorlaufzeiten, sodass Investitionen frühestens ab 2014 wirksam werden. Impulse für die Siedlungswasserwirtschaft sichern den hohen Standard unserer Wasserversorgung und Abwasserentsorgung.“ Die Gemeinden geben Gas Die wirtschaftliche Situation der österreichischen Kommunen im Jahr 2014 wird mehrheitlich als stabil prognostiziert. Rund ein Viertel der Gemeinden hegt eine pessimistische Sichtweise und schätzt die zukünftige Lage schlechter als den Status quo ein. Sehr wichtig sind für die österreichischen Gemeinden insbesondere jene Bereiche, welche die Lebensqualität und das Leben selbst in der Gemeinde verbessern und somit die „Stadtflucht“ vermeiden: Kinderbetreuung, Arbeitsplätze, öffentliche Infrastruktur, Bevölkerungsentwicklung, Betriebsansiedelungen. All diese Bereiche spielen für den Zuzug bzw. das Nicht-Abwandern der Bevölkerung eine bedeutende Rolle. Einsparungen sind in den nächsten Jahren vonseiten der Gemeinden bei Neuinvestitionen und Sanierungen notwendig, insbesondere bei Neuinvestitionen, was wiederum mit den Ausgaben bei Neuinvestitionen einhergeht, da diese geringer sind als der Anteil der Ausgaben bei Sanierungen. Ein knappes Viertel der Gemeinden muss bei Neuinvestitionen keine Einsparungen in den nächsten Jahren planen, und bei Sanierungen ist es etwa ein Drittel der Kommunen, die keine Einsparungen eingeplant haben. Paul Christian Jezek Die LOGISTIK EXPRESS-Rundschau Im Burgenland sind Straßensanierungen und Kanalbauten sehr wesentliche Vorhaben. Projekte mit einem Investitionsvolumen von mehr als einer Million Euro betreffen z. B. eine neue Wasserleitung sowie gleich mehrere Gemeindeämter bzw. -häuser. Im Burgenland ist Hochwasserschutz durchaus ein Thema, wie ein entsprechendes Projekt zum Schutz vor der Pinka mit einem Investitionsvolumen von nicht weniger als sechs Millionen Euro belegt. Dieses Vorhaben ist aktuell überhaupt jenes mit der höchsten Dotation. Um höhere Projektvolumina geht es auch bei einem Hortneubau und einer Schulsportstätte. Weiters werden Feuerwehrhäuser errichtet bzw. saniert, Bauland parzelliert und Güterwege realisiert. Bemerkenswert ist auch der Wunsch nach neuen, modernen (und energiesparenden) Straßenbeleuchtungen. FOTO: ISTOCKPHOTO.COM 8 LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 www.logistik-express.com

INFRASTRUKTUR In Kärnten fallen sofort der geplante Bau einer neuen Volksschule um budgetierte mehr als 17 Millionen sowie die Sanierung einer Hauptschule um 7 Mio. Euro in derselben Stadt ins Auge. Weiters sollen u. a. verschiedenste Straßen und Kanäle erbaut, einige Bäche verbaut bzw. reguliert (5 bis 6 Mio. Euro) und mehrere Wasser- bzw. Abwasservorhaben in Millionenhöhe realisiert werden. Um vier Millionen Euro steht ein Wasserkraftwerk für 2016/17 auf der Wunschliste. Eine Gemeinde will sich ihre Ortskernentwicklung bzw. -gestaltung 350.000 Euro kosten lassen, eine andere benötigt dafür eineinhalb Millionen. Auch in Kärnten ist der Hochwasserschutz von großer wirtschaftlicher Bedeutung, wie diverse Millionenprojekte erkennen lassen. + Die Bundesländer erhalten 2014 zusätzlich 276 Mio. Euro für die Wohnbauförderung. Das Geld soll aus der Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen im Herbst stammen. Abrufen können die Länder das Geld, wenn sie mehr Wohnungen bauen als im Durchschnitt der letzten Jahre. Insgesamt sollen so 14.000 zusätzliche Wohneinheiten entstehen, wobei die Regierung mit durchschnittlich vier Arbeitsplätzen pro Wohnung und insgesamt 0,5 bis 0,8 Prozentpunkten zusätzlicher Wirtschaftsleistung (BIP) rechnet. Im künftigen Finanzausgleich stellt die Regierung den Ländern für 2015 und 2016 je 200 Mio. Euro zusätzlich in Aussicht. + Für vom Hochwasser betroffene Unternehmen (Produktion, Tourismus) soll es bis zu 400 Mio. Euro zinsfreie Kredite (aus dem In Niederösterreich sind zwei Projekte mit achtstelligen Summen budgetiert, beide in derselben Stadt: Es geht um die Sanierung einer Mehrzweckhalle sowie um eine Zentralschule, beides soll schon demnächst in Angriff genommen werden. Auch zwei andere größere Kommunen sehen Investitionsbedarf in beachtlicher Millionenhöhe, allerdings jeweils auf verschiedenste Projekte verteilt. (Bauhof und Sanierung von Schulen, Kindergarten und Wasserversorgung im einen sowie Straßen- und Brückenbau bzw. Theatergebäudesanierung im anderen Fall.) Klar, dass gerade in Niederösterreich der Hochwasserschutz keinesfalls zu kurz kommen darf und soll. Ein neues Feuerwehrauto schlägt mit 150.000 Euro zu Buche, der Neubau eines Bürgerzentrums mit Veranstaltungssaal dagegen mit acht Millionen. Eine neue Kläranlage, die ab 2014 errichtet wird, soll 2,5 Millionen Euro kosten. Besonders aktiv sind die Kommunen in Oberösterreich - so gut wie jede Gemeinde plant in den nächsten Jahren neue Straßen, Kanäle oder Schulen bzw. deren Sanierung(en). Ein neues Gemeindezentrum um 2,8 Mio., ein Pflegeheim um 8 Mio. oder die Sanierung einer Volksschule um 7 Mio. Euro sind hier geplant. Achtstellig sind in Oberösterreich u. a. ein Altenheim (10,5 Mio. Euro) sowie ein Hochwasserdamm um 17 Millionen Euro vorgesehen. Häufige Vorhaben sind auch hier Amtshaus- und Schulsanierungen sowie diverse Wasserbauten. In Salzburg hat eine Gemeinde in den nächsten beiden Jahren besonders viel vor und kommt mit gleich zwei achtstellig budgetierten Projekten (Schulausbau und Neuorientierung der Wasserversorgung) plus ein Seniorenheim auf ein Investitionsvolumen von deutlich mehr als 30 Millionen. Hochwasserschutz in bedeutendem Ausmaß - ein Projekt soll z. B. 8 Millionen kosten - ist in einem Katastrophenjahr wie 2013 bestens nachvollziehbar. Eine sehr sportaffine Stadt will sich ihren Friedhof drei bis vier Millionen Euro kosten lassen. Kein Geheimnis ist, dass der Umbau eines wichtigen Krankenhauses 2014/15 auf rund 30 Millionen Euro beziffert wird. Weniger kostenintensiv, aber nicht weniger relevant sind etwa die Sanierung von Gemeindewohnungen oder diverse Beleuchtungsprojekte. Weiters legt Salzburg ERP-Fonds) geben. Die Kredite starten ab 10.000 und gehen bis zu 7,5 Mio. Euro. Die für thermische Sanierung vorgesehenen Fördermittel werden außerdem für bestimmte Hochwassermaßnahmen bzw. zur Behebung bestimmter Schäden geöffnet (Einbau einer Heizung auf Basis erneuerbarer Energieträger nach Hochwasserschäden). Der Konjunkturbonus auf die thermische Sanierung wird bis Ende September verlängert, was innerhalb des vorgesehenen 100-Mio.-Budgets 20 Mio. Euro kosten soll. Außerdem wird der Ausbau des Hochwasserschutzes an der Donau beschleunigt. Der Bund wird dafür 2014 bis 2019 jeweils 10 Mio. Euro vorzeitig zur Verfügung stellen. Das Budget für Bundeswasserbau sowie die Wildbach- und Lawinenverbauung wird für zehn Jahre auf 200 Mio. Euro jährlich aufgestockt. besonders viel Wert nach „adäquate Schulgebäude.“ In der Grünen Mark sticht die für 2014/15 geplante Sanierung eines Schulzentrums um 12 bis 14 Millionen Euro ins Auge. Der Neubau einer weiteren Schule sowie die Errichtung eines Gästehauses mit Bad sind ebenfalls achtstellig budgetiert, alle anderen derzeit geplanten - sehr vielfältigen - steirischen Projekte sollen jedenfalls weniger als 10 Millionen Euro kosten. Zahlreiche Kanalbauten sind in den verschiedensten Leistungsumfängen und Preisklassen vorgesehen. Auch im „Heiligen Land“ Tirol zeigen sich einige Kommunen besonders ambitioniert und haben Projekte im Gesamtumfang von achtstelligen Euro-Beträgen vor. Beispielhaft angeführt sei hier vom LOGISTIK EXPRESS eine Kommune, die sich für die nächsten Jahre gleich zwei Kinderbetreuungszentren, ein Mehrzweckhaus sowie eine Sporthalle vorgenommen hat. In Tirol hat die Lawinenverbauung einen ebenso hohen Stellenwert wie der Hochwasserschutz, ein neuer Fußballplatz wird mit 800.000 bis 1 Million Euro angesetzt. Relativ einzigartige Projekte sind die Erschließung von Wasserquellen (rund 1 Million Euro) sowie die Neuerrichtung eines Wertstoffsammelzentrums um mehr als 2 Millionen Euro. Ein offenbar besonders modernes Rüstlöschfahrzeug darf hier 390.000 Euro kosten, ein Kindergartenzubau ebenso wie die Ortskerngestaltung in derselben Gemeinde eine halbe Million und ein neues Schwimmbad 15 Millionen. Last but not least verblüfft das „Ländle“ mit den im Bundesländer-Vergleich weitaus meisten ambitionierten Projekten, die höher als 10 Millionen Euro budgetiert werden. Am spektakulärsten ist ein Veranstaltungszentrum mitten im Zentrum einer größeren Stadt, „das jedem Anlass einen entsprechenden Rahmen bietet - ob Konferenz, Seminar, Kongress, Ball, Modeschau, Show, Ausstellung, Konzert oder Theateraufführungen“ - es soll 43,5 Millionen Euro kosten. Kaum weniger bemerkenswert sind die Vorhaben einer weiteren größeren Stadt - bei beiden handelt es sich NICHT um die Hauptstadt - mit einer Gesamtprojektsumme von deutlich mehr als 50 Millionen (Kanalbau um 28, Krankenhauserneuerung um 20 Millionen, Generalsanierung einer Schule um 7,5 sowie Kindergarten um 3 Millionen Euro). In ganz Vorarlberg sind darüber hinaus zahlreiche weitere - teilweise spektakuläre - Schulneubauten und/oder -sanierungen geplant. (PJ) www.logistik-express.com LOGISTIK express Ausgabe 3/2013 9

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