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LE-2-2025-Journal Handel & Distanzhandel

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LE-2-2025-Journal Handel & Distanzhandel - Trends & Entwicklungen // Der traditionelle Handel & Distanzhandel stehen vor signifikanten Veränderungen und Herausforderungen. LOGISTIK EXPRESS INFORMIERT

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LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 2/2025 | S6Handel & Distanzhandel90 Tage Schonfrist: WasTrumps Zoll-Chaos fürUnternehmen bedeutetund wie sie sich rüstenDie US-Zollpolitik der letzten Wochen führt zuUnruhen in vielen Unternehmen. Nachdemder Präsident Donald Trump kurz nach seinerAmtseinführung Strafzölle verhing, setzteer sie Anfang April überraschend für einigeLänder wieder aus – allerdings vorerst nur 90Tage lang. Das lässt viele Betriebe ratlos zurück:Sollen sie sich über die vorübergehendeErleichterung freuen oder vor dem Ablauf derSchonfrist fürchten? REDAKTIONKlar ist, dass jetzt nicht der richtigeMoment ist, um sich als Unternehmenauszuruhen. Stattdessen solltedie vorübergehende Aussetzung derhöheren Zölle dazu genutzt werden, um sicheffizient auf zukünftige Entscheidungen aus denUSA vorzubereiten. Mit welchen MaßnahmenUnternehmen gut für die Zukunft gerüstet sind,beleuchtet der nachfolgende Beitrag.Genaue Kenntnisse über die geltendenBestimmungen gewinnenDer 2. April 2025 wird vielen Unternehmern nochlange in Erinnerung bleiben. Donald Trump bezeichnetediesen Tag als "Liberation Day", derein Befreiungsschlag für die USA werden sollte.Für viele Unternehmen außerhalb von Amerikawaren die neuen Zollregelungen, die der amtierendePräsident der Vereinigten Staaten verkündete,jedoch eine regelrechte Hiobsbotschaft.Kein Wunder also, dass so mancher Betrieb hektischnach einem Ausweg sucht.Dabei erwägen manche Unternehmen auchMöglichkeiten wie das Umgehen der Zölle. Dochvon einer solchen Vorgehensweise ist dringendabzuraten. Zwar bleibt ein Unternehmen so vorerstvor höheren Kosten verschont, allerdingswerden die Einsparungen vermutlich durchBußgelder wieder wettgemacht, die in diesemFall drohen. Sogar strafrechtliche Konsequenzensind möglich – und angesichts der Erfahrungenvon Zollbehörden im Erkennen von verdächtigenAktivitäten auch sehr wahrscheinlich.Eine genaue AnalyseStattdessen sollte die 90-tägige Schonfrist, dieDonald Trump unverhofft einigen Ländern eingeräumthat, genutzt werden, um sich auf zukünftigeVeränderungen in der US-Zollpolitikvorzubereiten. Dazu gehört in einem erstenSchritt die genaue Analyse, inwiefern das eigeneUnternehmen von den neuen Bestimmungenbetroffen ist. Wie in jeder zollrechtlichen Verordnungsieht nämlich auch Trumps Gesetzeinige Ausnahmeregelungen und Sonderbestimmungenvor. Darunter fallen beispielsweiseFahrzeuge und Fahrzeugteile aus der EU, die vonreziproken Zöllen ausgenommen sind, humanitäreGüter oder pharmazeutische Produkte. Somanches Unternehmen wird feststellen, dass esselbst nicht so massiv betroffen ist wie zunächstbefürchtet.

Legale Ausgestaltung der Vorgaben nutzenDiejenigen Betriebe, die keine Sonderbestimmungin Anspruch nehmen können, solltenstattdessen nach legalen Wegen suchen, umdie höheren Zölle zu umgehen. Eine Möglichkeithierfür ist die Verlagerung des Produktionsstandorts.Sobald sich dieser beispielsweise inKanada oder Mexiko befindet, greift das FreihandelsabkommenUSMCA und hohe Zölle bleibenaus. Besonders interessant: Als Ursprungslandgilt im Handelsrecht immer dasjenige Land, indem die letzte maßgebliche Bearbeitung erfolgte.Es ist also nicht notwendig, dass Produktevollumfänglich woanders hergestellt werden.Eine andere Strategie, um hohe Zölle zu vermeiden,ist die aktive Veredelung. Dabei werdenWaren importiert, weiterverarbeitet und im Anschlusswieder zurückgeführt. Bei der passivenVeredelung hingegen werden eigene Produkteim Ausland modifiziert. Für beide Verfahren geltenZollbegünstigungen. Durch das geschickteEingehen entsprechender Kooperationen könnenUnternehmen also auf legale Weise dafürJanine Lampprecht ist die Gründerin derGrenzlotsen GmbH. Sie unterstützt Unternehmenbei der Optimierung ihres Zollwesens. Mitihren maßgeschneiderten Programmen in denBereichen Coaching, Beratung und Outsourcingbietet das Team der Grenzlotsen GmbHflexible Lösungen für jedes Unternehmen.www.grenzlotsen.de/sorgen, dass sie von Veränderungen in TrumpsZollpolitik nur geringfügig betroffen sind. Sollteein Betrieb keine Möglichkeit nutzen können,um Zollbestimmungen legal zu umgehen, kanner schon jetzt Ansätze ermitteln, inwiefern sichdie höheren Kosten ganz oder in Teilen auf dieKunden umlegen lassen.Internationale Beziehungen analysieren undgegebenenfalls überdenkenIm Moment gilt für Unternehmen in Deutschlandund der EU also eine Schonfrist bezüglich derUS-Zölle. Doch niemand kann prophezeien, wielange diese tatsächlich anhält und was danachpassiert. Deshalb sollten Betriebe die buchstäblicheRuhe vor dem Sturm nutzen, um sichbestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten. Dazugehört eine genaue Analyse der derzeit bestehendenHandelsströme. Konkret geht es darum,aufzuschreiben, in welche Länder Waren exportiertwerden, aus welchen Ländern Importe erfolgenund welche Ursprungsländer für genutzteRohstoffe oder Materialien gelten. Diese Informationensollten anschließend in eine Risikomatrixüberführt werden, sodass Auswirkungenvon veränderten US-Zöllen für das eigene Unternehmenunmittelbar berechnet werden können.Eine weitere sinnvolle Strategie ist die Erschließungneuer Märkte. Dadurch könnenUnternehmen langfristig Abhängigkeiten vermeidenund bleiben auch bei ungünstigen Veränderungenhandlungs- und wettbewerbsfähig.(RED)

LOGISTIK express / MJR MEDIA

 
 

 
 

 

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