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LE-2-2025-Journal Handel & Distanzhandel

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LE-2-2025-Journal Handel & Distanzhandel - Trends & Entwicklungen // Der traditionelle Handel & Distanzhandel stehen vor signifikanten Veränderungen und Herausforderungen. LOGISTIK EXPRESS INFORMIERT

LOGISTIK EXPRESS (AT) LE

LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 2/2025 | S42Handel & DistanzhandelWas passiert, wenn derstationäre Handel stirbt?Ein Gedankenspiel überleere Städte und dieZukunft des HandelsStellen wir uns eine Stadt im Jahr 2035 vor.Die Schaufenster sind dunkel, keine Menschenflanieren mehr durch die Fußgängerzonen,keine Einkaufstüten schwingen an Armen vorbei.Wo einst Modehäuser, Buchhandlungenund Feinkostläden standen, herrscht Leere.REDAKTIONDer stationäre Handel ist verschwunden– ersetzt durch digitale Marktplätze,Same-Day-Delivery undalgorithmengesteuerte Empfehlungen.Es gibt keinen Grund mehr, sich durch denStadtverkehr zu kämpfen, in Parkhäusern zumanövrieren oder in langen Schlangen zu stehen.Das Smartphone hat den Einkaufsbummelersetzt – effizient, schnell, unpersönlich.Ein Gedankenspiel? Oder bald Realität?Der Preis des KomfortsDer Onlinehandel hat in den letzten zwei Jahrzehntenunser Konsumverhalten grundlegendverändert. Produkte werden rund um die Uhrbestellt, Retouren sind selbstverständlich, Preisvergleichegeschehen in Sekunden. Was früherein Erlebnis war, ist heute ein optimierter Prozessgeworden. Mit einem Klick bekommen wir alles– günstiger, schneller, bequemer.Doch dieser Komfort hat eine Kehrseite. Denn mitjedem geschlossenen Ladengeschäft verliertdie Stadt ein Stück ihrer Identität. Der Einzelhandelwar nie nur Ort des Konsums. Er war sozialerRaum. Ort der Begegnung, der Inspiration,des zufälligen Gesprächs. Zwischenmenschlichkeitzwischen Regalen, das persönliche „Wiekann ich Ihnen helfen?“ und das Gefühl, entdecktzu haben, was man gar nicht gesucht hatte – alldas verschwindet mit der schleichenden Verdrängungdes stationären Handels.Wenn Innenstädte zu Logistikzonen werden,verlieren wir mehr als nur Geschäfte. Wir verlierendas soziale Rückgrat vieler Städte, dastägliche Miteinander, die sichtbare Vielfalt. DieStadt verkommt zum Transitraum, zum „Drive-Through-Leben“, in dem Menschen nicht mehrverweilen, sondern nur noch passieren.DANILO SCHMIDT / GRÜNDER & CEO BRANDIBLEDie neue Shopping-Realität: Algorithmusstatt AltstadtNatürlich bietet der digitale Raum Möglichkeiten,von denen der klassische Handel nurträumen konnte. Virtuelle Umkleidekabinen,KI-basierte Produktempfehlungen, Augmented-Reality-Showrooms – der Einkauf wirdinszeniert, personalisiert, immer verfügbar. Dochbleibt die zentrale Frage: Reicht das? Ist Technologiein der Lage, ein Gefühl zu erzeugen – odersimuliert sie nur Nähe?

Denn auch wenn der Onlinehandel rationalüberzeugt, fehlt ihm oft die emotionale Tiefe. DieAtmosphäre eines liebevoll eingerichteten ConceptStores, das Gespräch mit einem Expertenvor Ort, das haptische Erlebnis eines hochwertigenProdukts – das alles lässt sich digital schwerreplizieren. Es ist die Sinnlichkeit des Einkaufens,die online oft auf der Strecke bleibt.Regal gedacht, sondern als Bühne. Als Ort fürAustausch, Kreativität und Gemeinschaft. Dort,wo der Einzelhandel bleibt, wandelt er sich. Erwird zum Erlebnisraum: interaktiv, kuratiert, persönlich.Kunden erwarten mehr als ein Produkt.Sie suchen Haltung, Nachhaltigkeit, Storytelling.Wer heute ein Geschäft betritt, sucht nicht nurWare, sondern Bedeutung.Menschen kaufen online effizient – aber offlineemotional. Der Unterschied liegt nicht im Produkt,sondern im Erlebnis. Und dieses Erlebnisentscheidet immer häufiger darüber, ob eineMarke geliebt oder nur geklickt wird.Leere Städte – neue Chancen?Doch was passiert mit all den Ladenflächen,wenn der klassische Handel weicht? Es wäre zueinfach, das Bild düster zu malen. Denn überallentstehen kreative Konzepte, die neue Nutzungsmöglichkeitenfür leere Schaufenster undverlassene Verkaufsräume aufzeigen.Manche Städte wandeln leere Läden in Co-Working-Spacesoder Pop-up-Galerien um. Anderesetzen auf Showrooms für digitale Marken oderurbane Landwirtschaft mitten in der Innenstadt.Makerspaces, lokale Kulturzentren, Event-Locations– aus Verkaufsräumen werden Begegnungsräume.Die Innenstadt wird nicht mehr alsDie Zukunft ist hybrid – nicht digital oder analogDer stationäre Handel stirbt nicht, weil er überflüssigist. Er stirbt, weil er in vielen Fällen irrelevantgeworden ist. Wer heute noch glaubt, reineVerkaufsflächen reichten aus, verkennt die Dynamikeines veränderten Konsumverhaltens. DerKunde von heute ist informiert, vernetzt, anspruchsvoll– und erwartet nahtlose Übergängezwischen Online- und Offline-Erlebnis.Die Zukunft gehört jenen, die beides verbinden.Die den Komfort des Digitalen mit der Emotionalitätdes Physischen verknüpfen. Der erfolgreicheHandel denkt nicht mehr in Kanälen, sondern inBedürfnissen. Online dient der Bequemlichkeit.Offline dem Erlebnis. Wer das versteht, hat dieChance, nicht nur zu überleben, sondern neueMaßstäbe zu setzen. Denn stationärer Handel istnicht tot. Aber er muss sich radikal neu denken –als Teil einer hybriden Konsumkultur, in der dasEinkaufen wieder ein Erlebnis sein darf. (RED)Möchten Sie Ihre Kraftstoffkostenum bis zu 15 % senken?Mit Webfleet gelingt es!Kontaktieren Sie uns:webfleet.com | 069 6630 8024Let’s drive business. Further.250327-wf-fuel-savings-print-ad-190x70-de.indd 1 3/4/2025 9:10:44

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