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LE-2-2022

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LOGISTIK express Journal 2/2022

LOGISTIK express

LOGISTIK express 2/2022 | S38 TRANSPORT SPEDITION Frachtraten gehen durch Decke Die Energie- und Frachtkosten steigen und steigen, derzeit wie nie zurvor. Das bringt Logistiker massiv unter Kostendruck. BEITRAG: REDAKTION Wir leben derzeit im Zeitalter der Rekorde nur sind das keine Rekorde im positiven Sinne sondern eher im negativen. Corona- Pandemie und der Ukraine-Krieg gehören zu den größten Preistreibern der vergangenen Monate und eine Umkehrung in positive Rekorde ist nicht in Sicht. So sind die Preise für Container-Transporte zur See so hoch wie nie zuvor. Kostete der Transport eines Containers von Shanghai nach Rotterdam im Jänner 2020 noch vergleichsweise bescheidene 2.000 US-Dollar, so schnellte der Preis bis zuletzt um mehr als 600 Prozent (!) in die Höhe und sind jetzt dafür schlappe 14.000 US-Dollar und oft noch mehr zu berappen. Die Containerschifffahrt befindet sich in einer Ausnahmesituation. Grund dafür sind unter anderem Staus vor den großen Häfen der Welt. Die neuerliche Sperrung von chinesischen Häfen wegen wiederholter Corona-Ausbrüche schlagen sich sofort auf die Preise nieder. Dazu kommt, dass in den vergangenen Monaten viele Rohstoffpreise massiv zugelegt und die Nachfrage nach Transporten nach oben getrieben haben. Mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges sind die Treibstoffkosten explosionsartig gestiegen mit Höchstwerten von zwei Euro und mehr für einen Liter Diesel an der Zapfsäule. Seit Beginn dieses Jahres sind die Treibstoffpreise in Österreich um rund 45 Prozent gestiegen, infolge die Ukraine-Krise ziehen die Preise weiter nach oben und bringen die Transport-

anche massiv unter Druck. „Der Krieg in der Ukraine verschärft die Versorgungslage zusätzlich und es ist weiter mit massiven Kostensteigerungen zu rechnen“, prognostiziert Günther Reder, Obmann des Fachverbandes Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer Österreich. Gefordert wird eine „Spritpreisbremse“, um die Branche nicht wirtschaftlich in Gefahr zu bringen. Bis sich die Lage stabilisiert sollte die für ab Juli geplante CO2-Bepreisung ausgesetzt und die Mehrwertsteuer oder Mineralölsteuer (MöST) reduziert werden. Als temporäre Maßnahmen könnten sie der Logistikwirtschaft sehr helfen, betont Reder. Eine Halbierung bei der MöST wäre der Branche sicherlich zuträglich, doch das reflexhafte „Schreien nach politischer Hilfe“ hält der Unternehmer und Geschäftsführer von Müller Transporte in Wiener Neudorf, Fritz Müller, für durchaus entbehrlich. Sein Unternehmen verrechnet den steigenden Dieselpreis weiter, „dafür gibt es bei unseren Kunden das Verständnis und dazu brauche es kein gutes oder schlechtes Gewissen“, stellt Müller fest. Nicht die Politik könne in Zeiten wie jetzt sofort für die Unternehmen alle Probleme aus dem Weg räumen, sondern auch die Unternehmer selbst seien gefordert im eigenen Haus die geeigneten Maßnahmen zu setzen damit man solide durch schwierige Zeiten komme. Der österreichische Zentralverband Spedition und Logistik (ZV) würde eine Aussetzung der CO2-Bepreisung begrüßen. „Um die Kostenexplosion kurzfristig einzudämmen wäre ein zeitlich begrenztes Aussetzen von Abgaben auf Treibstoffe und Energiekosten sinnvoll. Das wäre schnell umsetzbar, hocheffizient und würde Wirtschaft und Endverbraucher entlasten“, ist Alexander Friesz, Präsident des ZV, überzeugt. Die Logistiker plagen nicht nur die hohen Dieselpreise, sondern schlägt noch ein weiteres, wenn noch größeres Problem auf den Magen: Durch den Ukraine-Krieg verlieren Europas Logistik-Unternehmen und hier besonders solche in Polen in den baltischen Staaten rund 100.000 ukrainische Lkw-Fahrer, weil diese in den Wehrdienst in ihrem Heimatland eingezogen wurden. Friesz: „Damit verbunden ist eine Laderaumknappheit, die einen weiteren Kostenschub bedingt.“ (RED)

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