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LE-2-2015

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

TRANSPORT & LOGISTIK

TRANSPORT & LOGISTIK Österreichs Spediteure stemmen sich gegen Flächen-Lkw-Maut Die österreichische Speditionsbranche läuft gegen die politischen Überlegungen, die Lkw-Maut auf alle Straßen in Österreich auszudehnen, Sturm. „Eine Ausweitung der Lkw-Maut würde den Logistik- und Wirtschaftsstandort Österreich angesichts der stagnierenden Entwicklung nachhaltig beschädigen", gibt Wolfram Senger-Weiss, Präsident des Zentralverbandes Spedition & Logistik Österreich, zu bedenken. zu unseren Nachbarländern haben sich die rechtlichen Rahmenbedingungen für "Logistik Made in Austria" in den vergangenen Jahren verschlechtert und Wettbewerbsnachteile gebracht. Um Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Österreich zu sichern, darf es zu keinen weiteren Belastungen kommen“, so Senger-Weiss, der jener Familie entstammt, der Österreichs größter Speditionskonzern Gebrüder Weiss gehört. Die Forderung nach einer flächendeckenden Lkw-Maut kommt von den Bundesländern, die darauf verweisen, dass sie für Instandhaltung und Sanierung des mehr als 110.000 Kilometer langen Straßennetzes dringend Geld benötigen; und das über die diskutierte Lkw-Maut hereinbringen wollen. ^ Wolfram Senger-Weiss, Präsident des Zentralverbandes Spedition & Logistik Österreich Index Zentralverband Spedition & Logistik www.spediteurelogistik.at Eine Ausweitung der Lkw-Maut auf das niederrangige Straßennetz würde durch die damit anfallenden Mehrkosten besonders die im ländlichen Raum ansässigen Unternehmen und Arbeitnehmer treffen. Außerdem müsste man die derzeit zur Mauteinhebung genutzte Mikrowellentechnologie auf ein GPS-System umstellen, was zusätzlich hohe Kosten verursachen würde. Senger-Weiss: „Im Verhältnis Transporte werden teurer mit Auswirkung auf die Konsumenten In einer kürzlich präsentierten Studie stellt die Branche dar, welche Folgen die Ausweitung haben würde. Die Transporte würden teurer, die Konsumenten müssten mehr für alle Waren bezahlen, abgelegene und strukturschwache Regionen würden unter wirtschaftlichen Nachteilen leiden, hat Professor Sebastian Kummer, Autor der Studie, herausgefunden. Eine Umstellung würde auch eine Systemumstellung vom derzeitigen Mikrowellensystem auf GPS bedingen, was gewaltige Mehrkosten verursachen würde, zumal auch die laufenden Systemkosten deutlich höher lägen als derzeit. Vor diesem Hintergrund würden unterm Strich pro Jahr 282 Mio. Euro zusätzlich an Mautgebühren aus der Fläche eingenommen. Die Arbeiterkammer und ökologisch orientierte Interessensgruppierungen hingegen fordern vehement die Einführung einer Flächenmaut. 32 LOGISTIK express 2|2015

Statt bei der Lkw-Maut national herumzufuhrwerken, sollte vielmehr das politische Bemühen auf die Schaffung eines einheitlichen Maut-Systems in allen EU-Ländern gerichtet sein. Ein Idealzustand, wie ihn Senger-Weiss sieht. Mit nur einem „On-Board-Unit“-Gerät sollten einmal monatlich sämtliche europäischen mautpflichtigen Kilometer abgerechnet werden. fernt. Dazu hat das Europäische Parlament Anfang März eine weitreichende Entscheidung getroffen. Es hat nämlich die grenzüberschreitende Zulassung von Lang-Lkw mit klarer Mehrheit abgelehnt. Damit können die EU- Mitgliedsstaaten weiterhin selbst bestimmen, ob die 25 Meter langen und bis zu 60 Tonnen schweren Lkw für den Straßenverkehr zugelassen werden. Die Aufgabe des Zentralverbands Spedition & Logistik ist es, die Interessen der Branche nachhaltig zu vertreten und damit den Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken. Der Zentralverband wurde 1897 gegründet und ist unabhängig, überparteilich und verkehrsmittelneutral. Die 180 Mitglieder beschäftigen 14.000 Mitarbeiter und erwirtschaften rund 90 Prozent des Branchenumsatzes. Keine überlangen Lkw auf Österreichs Straßen Wenn von Straßengüterverkehr und Lkw-Maut die Rede ist, ist das Thema überlange Lkw auf den Straßen als aktuelles Thema nicht weit ent- Verkehrsminister Alois Stöger ist über diese Ablehnung sehr erfreut: „Eine EU-weite Zulassung wäre mit einer nachhaltigen Verkehrspolitik nicht vereinbar gewesen und hätte außerdem massive Kosten für die Adaptierung unserer Infrastruktur verursacht", betonte Stöger nach der EU-Parlamentsentscheidung. Selbst wenn sich andere Staaten für die Zulassung entscheiden sollten, bleiben Österreichs Straßen und Autobahnen von langen Lkw verschont. Stöger: „Ich freue mich, dass die EU-Parlamentarier sich so klar für unsere Sichtweise ausgesprochen haben.“ (LE) Index Bundesministerium Verkehr, Innovation und Technologie www.bmvit.gv.at DHL EURONET IHRE KOMPLETTLADUNG IN MEISTERHAND. Sie sind auf der Suche nach einer individuellen Netzwerklösung für Ihre Komplettladung? Wir bieten Ihnen ganzheitliche und individuelle Lösungskonzepte nach Ihre Bedürfnissen und für Ihre speziellen Anforderungen. Buchen Sie ganz einfach per Telefon +43 (0) 31359020, E-Mail an info.freight@dhl.com oder online unter www.dhl-freight.at DHL Freight LOGISTIK express 2|2015 33

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