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LE-2-2012

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

HANDEL LOGISTIK

HANDEL LOGISTIK Erfolgskonzept für Österreich und Südosteuropa Nach der Präsentation der erfolgreichen Halbjahreszahlen für das Gesamtunternehmen am Stammsitz Karlsruhe hat nun auch die Österreich-Sparte der Drogeriemarktkette dm Bilanz gezogen. Demnach ist auch hier die Entwicklung weiter positiv – was sowohl für Österreich selbst gilt, als auch für die angrenzenden Länder Südosteuropas, die von hier aus gesteuert werden. REDAKTION: THOMAS WÖHRLE Länder Südosteuropas zu expandieren – organisch aus eigener Kraft zu wachsen.“ Ein Umsatzplus von knapp 40 Millionen Euro im Teilkonzern Österreich/CEE (plus 4,53 Prozent auf 862 Millionen Euro – kursbereinigt 6,52 Prozent), Marktanteilszugewinne in allen Ländern und fast 900 zusätzliche Arbeitsplätze – diese höchst erfolgreiche Zwischenbilanz auf die erste Hälfte des aktuellen Geschäftsjahres präsentierte dm drogerie markt Mitte April. Insgesamt erwirtschaftete die dm- Gruppe inklusive dm Deutschland im ersten Geschäftshalbjahr ein Plus von 10,5 Prozent auf 3.332 Millionen Euro. Zuwachs in Österreich und den verbundenen Ländern In Österreich konnte dm drogerie markt seine positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr noch beschleunigen und erwirtschaftete im ersten Geschäftshalbjahr (Oktober 2011 bis März 2012) einen Umsatz von 335 Millionen Euro. „Mit einem Plus von 5,86 Prozent konnten wir hierzulande besonders stark zulegen und mit aktuell 5.585 Mitarbeitern im Vergleich zum März 2011 fast 300 zusätzliche Arbeitsplätze in Österreich schaffen“, freut sich Martin Engelmann, Vorsitzender der österreichischen dm-Geschäftsführung, über die Halbjahresbilanz des Drogeriefilialisten. Martin Engelmann Auch in den so genannten verbundenen Ländern in Mittel- und Südosteuropa – dm Österreichs 100-prozentige Tochterunternehmen in Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Rumänien und Bulgarien – ist dm im vergangenen Geschäftshalbjahr deutlich stärker gewachsen als der jeweilige Gesamtmarkt und konnte so insgesamt ein Plus von 3,7 Prozent (kursbereinigt 6,94 Prozent) auf 527 Millionen Euro verzeichnen. „In einigen Ländern waren wir im Vorjahr überhaupt der einzige Marktteilnehmer im Drogeriefachhandel, der weiter zulegen konnte“, so Martin Engelmann. „Mit unserer nachhaltigen Grundausrichtung ist es uns gelungen, in den vergangenen 20 Jahren – seit der Entscheidung, in die ersten Hubert Krabichler dm denkt über logistische Optimierungen nach Logistisch muss dm dieses Wachstum auch in Österreich zukünftig abbilden können. Das nationale Verteilzentrum in Enns ist in der Vergangenheit bereits das eine oder andere Mal an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen, allein im vergangenen Jahr wurden jetzt rund 1.000 Artikel neu gelistet. Aus diesem Grund hat man in Ungarn im Frühjahr 2011 ein eigenes Verteilzentrum für die Logistik der dm-Qualitätsmarken im Teilkonzern eröffnet, das die Waren für die verbundenen Länder verteilt. „In Österreich hat uns diese Maßnahme zwar vorübergehend etwas Luft zum Atmen gegeben, doch wir müssen jetzt über weitere Möglichkeiten der logistischen Optimierung nachdenken“, erklärt Geschäftsführer Hubert Krabichler, bei dm Österreich verantwortlich für die Logistik. „Im Moment prüfen wir neue logistische Wege und es gibt beispielsweise Überlegungen, bestimmte logistische Sortimente auch von Deutschland aus zu managen.“ Dies führe zu Synergieeffekten im gesamten Unternehmen und länderübergreifend zu neuen Gestaltungsmöglichkeiten in der Logistik. Darüber hinaus stehen derzeit die gesamten filiallogistischen Prozesse bei dm Österreich auf dem Prüfstand. „In einem gesonderten Projekt überdenken wir gerade diese Strukturen sowohl in Österreich als auch den verbundenen Ländern in Südosteuropa“, sagt Krabichler. „Denn wenn man bedenkt, dass rund 70 Prozent des gesamten Arbeitsaufwands in einer Filiale in der Logistik anfallen, sehen wir hier noch große Potenziale.“ Gelinge es zum Beispiel, die Belieferungsform filialgenau zu optimieren, hätte dies positive Auswirkungen auf die Steuerung von Präsenzlücken oder die Steuerung des Nachschubs. (TW) FOTO: ISTOCKPHOTO.COM 36 LOGISTIK express Ausgabe 2/2012 www.logistik-express.com

Ausschreibung – wenn dann richtig! Immer mehr Unternehmen setzen beim Einkauf von Logistikdienstleistungen auf das Mittel der Ausschreibung, um den für sie geeignetsten Anbieter zu finden. Doch auch bei einer Ausschreibung kann man Vieles falsch machen, wie aus einem aktuellen Papier von Kerkhoff Consulting hervorgeht. REDAKTION: ANGELIKA THALER Im Jahr 2010 erzielten österreichische Unternehmen im Bereich Güterverkehr rund € 13,1 Mrd. Umsatz (vgl. Statistik Austria, Leistungs- und Strukturstatistik 2010). Beim deutschen Logistikmarkt rechnet man Manuel Haas mit einem Volumen von etwa € 210 Mrd. Die Logistik zählt somit zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen mit dementsprechend vielen Beschäftigten. Trotzdem gibt es noch immer Betriebe, die der Logistik und ihrer Hebelwirkung auf die Gesamtkosten viel zu wenig Augenmerk schenken und so sowohl Effizienz- als auch Einsparungspotenzial liegen lassen „Oftmals wird die Logistik lediglich als letztes Glied in der Kette betrachtet. Dabei zeigt die Erfahrung, dass durch die Optimierung der Logistikkosten durchschnittlich 6 bis 9 Prozent Einsparung möglich sind“, meint auch Daniela Eltrop, Referentin Unternehmenskommunikation bei der Kerkhoff Consulting GmbH. Aktuelle negative Einflussfaktoren wie steigende Dieselpreise können diesen Wert allerdings drücken. Herausforderungen Das Ziel von Beratungen und Optimierungsmaßnahmen ist eine prozessoptimierende, unternehmensübergreifende Koordination und Synchronisierung der Informationsund Materialflüsse. „Die bedeutendsten Herausforderungen, die die Vorbereitung einer Ausschreibung maßgeblich beeinflussen können, sind die technische Ausstattung (IT), Organisation und Schnittstellenmanagement, Ausschreibungsanforderungen, Ausschreibungsumfang und –adressat“, verrät Eltrop. Veraltete Software ist genauso schlimm wie neue Software, die nicht richtig genutzt wird. In beiden Fällen sind oft Analysen und Vorhersagen nur verzögert oder gar nicht verfügbar, wodurch die Anforderungen an die Logistikdienstleister nur schwer klar definiert www.logistik-express.com werden können. Die noch recht häufig vorliegende traditionelle Trennung von Beschaffungs- und Distributionslogistik – manchmal sogar mit unterschiedlicher Software – macht es sehr schwer, mögliche Crossover-Effekte durch die Kombination von Hin- und Rücktouren aufzudecken. „Eine neue Software kann hier hilfreich sein, aber nicht immer. In jedem Fall sollte die organisatorische Ausgestaltung des Unternehmens hinterfragt werden. Auch eine Analyse der Kommunikationsrichtlinien zwischen Einkaufs- und Logistikabteilung ist ratsam“, zeigt Eltrop Lösungswege auf. Bitte beachten Viele Fehler passieren schon bei der Ausschreibungsvorbereitung hinsichtlich der Formulierung. Sind Ausschreibungsunterlagen zu allgemein gehalten und verzichtet man auf wesentliche Anforderungsspezifikationen, erhält man zu viele Angebote von Firmen, die möglicherweise dann die gewünschte Leistung nicht erbringen können. Will man aber beispielsweise nur Komplettangebote für Transport-, Umschlags- und Lagerungsleistungen und schreibt das nicht dazu, erhält man vielleicht Angebote nur für Teilbereiche. In beiden Fällen ist der Angebotsrücklauf dann zumindest teilweise unbrauchbar. Gibt man hingegen zu viele Punkte an, die gar nicht unbedingt nötig sind, schränkt man den Anbieterkreis zu sehr ein. „Neue Zertifikate, die gerade 'im Trend' sind, zählen zu solchen Kriterien“, konkretisiert Eltrop. Auch der Ausschreibungsumfang birgt Fehlerquellen: „Es dürfen weder zu viele noch zu wenige Bereiche integriert werden. Wer etwa viele internationale Transporte braucht, sollte nicht nur länderspezifisch ausschreiben“, ergänzt sie. Und schließlich sei es wichtig, im Vorfeld eine detaillierte Dienstleister-Recherche durchzuführen, um ausreichend geeignete Unternehmen in die Ausschreibung einzubeziehen. (AT) ENGINEERS OF FLOW LOGISTIK express Ausgabe 2/2012 37

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