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LE-2-2012

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

INFORMATIONSLOGISTIK Auf

INFORMATIONSLOGISTIK Auf die Qualität kommt es an! Für die einen sind es nur Striche und Lücken, doch mit dem entsprechenden Lesegerät sind sie der Schlüssel zur Information. Barcodes sind aus der modernen Produktions- und Konsumwelt nicht mehr wegzudenken. Damit der Informationsfluss reibungslos abläuft, ist jedoch eines ganz essenziell: die Strichcodequalität. REDAKTION: ANGELIKA THALER Der globale Handel und die weltweite Produktion werden durch die Verwendung einheitlicher Standards deutlich vereinfacht und beschleunigt. Mehr als 30 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der Entwicklung solcher Standards hat die GS1, Anbieter eindeutiger Identifikationsnummern und Strichcodes, RFID/EPCglobal Lösungen und vieles mehr. Code beschädigt, möglicherweise schon nicht präzise ausgedruckt oder angebracht. Egal woran es lag: die Stichcodequalität hat direkten Einfluss auf die Scanrate und somit die Performance der automatischen Datenerfassung. Ist der Code schlecht – ist das Ergebnis schlecht. Lesbarkeitsfaktoren Um die ideale Strichcodequalität und damit eine optimierte Prozessabwicklung entlang der Wertschöpfungskette zu erreichen, sind im Wesentlichen sechs Faktoren ausschlaggebend, die allesamt beim GS1 Strichcodeprüfservice kontrolliert werden: 4) Platzierung: Eine gleich bleibende, konsistente Platzierung der Symbole ist wichtig für den raschen Scanningprozess durch das Bedienungspersonal und sollte sich für Flachbett- und Handlesegeräte gleichermaßen eignen. Der Code darf sich keinesfalls auf einer Perforierung, Naht, Stanze, Kante, Falte, engen Rundung, Überlappung, einem Schnitt, Grat oder raufasrigem Gewebe befinden. Heftklammern behindern das Lesen ebenso wie Verschlussklappen oder Verpackungsdeckel. Eine zaunförmige Ausrichtung des Symbols ist einer leiterförmigen wenn möglich vorzuziehen. Achtung bei zylindrischen Objekten! Lesbarkeit und Scanrate Hinter einem Strich- oder Barcode verbirgt sich eine Fülle von Informationen in maschinenlesbarer Form, ein Scanner kann diese entschlüsseln und elektronisch weiterverarbeiten. Jeder hat es schon einmal erlebt: man wartet an der Kassa im Supermarkt, aber es geht einfach nichts weiter, die Kassiererin zieht ein Produkt immer wieder über das Lesegerät, aber es piepst einfach nicht – der Code kann nicht gelesen werden. Zähneknirschend tippt sie die winzigen Zahlen darunter irgendwann manuell ein, damit der Artikel verrechnet wird und es endlich weitergeht. Irgendwo zwischen der Produktion der Ware und der Entnahme im Regal wurde der 1) Druckqualität: Die Gesamtsymbolklasse steht im direkten Zusammenhang zur Scanperformance. Eine Überprüfung der Druckqualität mit handelsüblichen Scannern ist nicht möglich. Die Prüfung mittels spezieller Strichcodeprüfgeräte ist ein technischer Prozess, bei dem ein Strichcodesymbol gemessen wird, um sowohl die Konformität mit den Spezifikationen für dieses Symbol als auch die Qualität (nach ISO/IEC 15416) zu bestimmen. Bei der Bewertung von 0 bis 4 ist 4 die Bestnote. 2) Strichcodefarben: Es müssen nicht unbedingt schwarze Balken auf weißem Grund sein, aber es ist wichtig, auf einen ausreichend starken Kontrast zu achten. Helle Balken auf dunklem Grund sowie Metallic-Farben, Gold und Silber sind auf Grund der Lesegerät-Beschaffenheit unlesbar. Bei transparentem Material empfiehlt es sich, ein helles Feld hinter den Strichcode zu drucken. 3) Strichcodeabmessungen: Generell gilt: je größer das Symbol, desto höher die zulässigen Toleranzen hinsichtlich der Druckqualität. Die drei wichtigsten Abmessungskriterien, ausgehend vom X-Modul (Breite des/der schmalsten Balkens/Lücke in Millimetern), sind die Nominalgröße, die zulässige Bandbreite und die minimale Höhe und hängen von der jeweiligen Anwendungsumgebung ab. Bei der Dimensionierung des Hintergrunds unbedingt die Hellzonen beachten! 5) Strichcodesymbologie und Symbolstruktur: Je nach Anwendungsumgebung kommen unterschiedliche Strichcodesymbole unter Beachtung der Richtigkeit der Symbolstruktur zum Einsatz. Die im Strichcode verschlüsselten Nutzdatenzeichen müssen unter dem Symbol in Klarschrift (z. B.: OCR-B) angedruckt werden. Beim GS1-128 (EAN-128) sind die Application Identifier (Datenbezeichner) in der Klarschriftzeile durch Klammern hervorzuheben, die Klammern sind aber nicht im Strichcodesymbol zu verschlüsseln. 6) Korrektheit der Daten: Zu beachten ist, dass die strichcodierten Daten mit der Klarschriftzeile sowie mit den Daten im Klartextteil, dem Lieferschein usw. übereinstimmen und die Prüfziffer stimmt. Auch die Richtigkeit, der Aufbau, der verwendete Application Identifier (Datenbezeichner) beim GS1-128 / EAN-128) sind zu berücksichtigen. Natürlich müssen auch die richtigen Stammdaten an den Handelspartner übermittelt werden. GS1 Strichcodeprüfservice GS1 Austria bietet als Service die Prüfung und Beurteilung der GS1 Strichcodes und 2D Codes hinsichtlich Lesbarkeit, Abmessungen, Aufbau, Beschaffenheit, Prüfziffer des GS1 Symbols und Aufbau des Transportetiketts an. Im Anschluss wird ein schriftlicher GS1 Prüfbericht mit den Ergebnissen, den möglichen Ursachen und ggf. Empfehlungen für die Verbesserung des Codes übergeben. (AT) www.gs1.at/strichcodepruefservice FOTO: MOTOROLA SOLUTIONS 34 LOGISTIK express Ausgabe 2/2012 www.logistik-express.com

Wenn die Frische zählt! LOGISTIKDIENSTLEISTUNG Durchschnittlich 92,5 kg Milch und Milchprodukte pro Jahr konsumiert jeder Österreicher. Damit diese möglichst frisch im Einkaufswagen landen, ist eine effiziente Logistik unverzichtbar. Die niederösterreichische FRISCHLOGISTIK ist bestens für die dabei entstehenden Herausforderungen gewappnet. REDAKTION: ANGELIKA THALER Fruchtige Joghurts, erfrischende Molke, cremiger Sauerrahm… Milcherzeugnisse sind vom täglichen Speiseplan kaum wegzudenken. Ein Markenname, der einem beim Gedanken an diese Produkte unweigerlich in den Sinn kommt, ist das österreichische Traditionsunternehmen NÖM AG. Um die gesamte Lagerund Transportlogistik optimiert abzuwickeln, wurde 1999 die FRISCH- LOGISTIK und Handel GmbH in Baden bei Wien als 100-prozentiges Tochterunternehmen gegründet. Wer 330.000 Tonnen Milchprodukte pro Jahr ausliefert, hat natürlich auch hohe Ansprüche an das eingesetzte Material, wie etwa an den Intralogistik- Fuhrpark. 24/7/365 Bei der FRISCHLOGISTIK wird der Dreischichtbetrieb gelebt: etwa 100 LKW mit rund 1.700 Paletten verlassen täglich das 7.000 Palettenplätze umfassende Lager, um Ziele in 24 europäischen Ländern anzufahren, denn NÖM beliefert die 46 größten Handelsketten in Europa. Schließlich wird die gesamte Auslieferung der NÖM-Produkte über lediglich drei Standorte – Baden, Verona (Italien) und Passau (Deutschland) abgewickelt. Und immerhin die Hälfte der Jahresproduktion geht in den Export. Neben fünf eigenen LKW gibt es rund 80 nach Regionen aufgeteilte Partnerunternehmen für die Transportlogistik. „Man muss gut überlegen, was und wen man wo hin schickt, so gibt es beispielsweise in Italien EPAL-Paletten, in England CHEP, und überall sonst Europaletten. Umladen wäre zu teuer“, bemerkt Geschäftsführer der FRISCHLOGIS- TIK Andreas Hofbauer. Am Standort Baden stehen 8.100 m2 gekühlte Lagerfläche (permanent zwischen 4 und 6 Grad Celsius) mit 900 Kommissionierplätzen – für jeden Artikel ein eigener – bereit. Zwischen den Gängen und im Freibereich flitzen 83 Flurförderzeuge von Jungheinrich herum. „Wir haben auch andere Marken getestet“, verrät Hofbauer, „aber die Jungheinrich Geräte hatten im Dauereinsatz Andreas Hofbauer Leitung Logistik einfach die beste Verfügbarkeit – und das ist, worauf es hier besonders ankommt.“ Partnerschaft Soeben wurde ein neuer Fullservice-Vertrag für weitere sechs Jahr unterzeichnet, ein Beweis für die Zufriedenheit mit den Jungheinrich-Geräten. So werden bzw. wurden sukzessive die bestehenden Fahrzeuge gegen Geräte der neuesten Generation getauscht. Zum Einsatz kommen bei FRISCHLOGISTIK 39 Niederhubwägen (ESE, EJE und ERE), 30 Hochhubwägen (ERC, EJC und EJD), 9 ETV- Schubmaststapler sowie 5 Gegengewichtstapler (EFG, DFG). Momentan verrichtet noch ein Dieselfahrzeug seinen Dienst, doch auch dieses wird bald ausgewechselt. „Dann haben wir ausschließlich Elektrofahrzeuge im Einsatz“, erklärt Hofbauer. Quartalsweise Gesprächsrunden, um Verbesserungspotenziale zu finden, sowie ein ständiger Servicetechniker vor Ort sind weitere Punkte der Partnerschaft. Effizienz im Einsatz Mit einer vollen Batterie deckt man 1,5 Schichten ab, was zwei Batterieladungen pro Tag bedeutet, wobei die Ladezeit kürzer ist als eine ganze Schicht. „Unser Anforderungsprofil fordert möglichst wenige Batteriewechsel, um Leerzeiten zu vermeiden. Die Jungheinrich-Fahrzeuge erfüllten diese Bedingung am besten“, meint er. Jedem Fahrzeug sind zwei Batterien per Nummer zugewiesen, eine Anzeige an einer der fünfzig 24V-Hochfrequenz- Ladestation verhindert, dass Batterien vorzeitig entnommen werden. Ein wichtiger Punkt: das Flottenmanagement. „Jene Geräte, die wenige Betriebsstunden aufweisen, werden nach einer gewissen Zeit in Einsatzbereiche verschoben, wo sie stärker bewegt werden und umgekehrt“, erläutert Hofbauer. Um Gewaltschäden zu vermeiden – „Schäden am Gerät sind immer auch Schäden an der Anlage“ – gibt es regelmäßige Fahrerschulungen und auch an den Fahrzeugen selbst gibt es Adaptierungen, wie verstärkte Plattformen mit Rammschutz. Nicht nur NÖM Wenn eine Bestellung bis 13 Uhr einlangt, erfolgen Produktion und Auslieferung noch am selben Tag, am nächsten Morgen ist die georderte Menge beim Kunden. „Bei uns geht es um Geschwindigkeit, der Handel möchte natürlich Artikel, die noch lange haltbar sind, also zählt quasi jede Minute. Je länger der Transportweg, desto kürzer die Frist bis zum Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums im Handel, das müssen wir stets einkalkulieren“, weiß Hofbauer. Der Leitstand beauftragt die Kommissionierer je nach Auslastung per Datenfunk, hier wird auch die Reihenfolge festgelegt. „Manche LKW haben Abfahrtszeiten wie ein Bus, bei anderen gibt es größere Zeitfenster“, ergänzt er. Doch die FRISCH- LOGISTIK arbeitet nicht ausschließlich für NÖM: „Je nach freier Lagerkapazität haben wir etwa 20 Drittkunden, für die natürlich die gleichen Qualitätskriterien zählen wie für unseren Mutterkonzern“, so Hofbauer. Dass diese dann auch erfüllt werden, versteht sich von selbst. (AT) www.logistik-express.com LOGISTIK express Ausgabe 2/2012 35

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