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LE-2-2012

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

WIRTSCHAFTSRAUM „Der

WIRTSCHAFTSRAUM „Der Jade-Weser-Port soll sich als Transferhafen für die Ostseeregion etablieren.“ KARIN WALTER Leinen los am Jade-Weser-Port Ausgerechnet! Nach dem Desaster um die Eröffnung des neuen Berliner Großflughafens droht jetzt auch noch dem Jade-Weser-Port die öffentliche Blamage: Denn seit Anfang Juni steht fest, dass sich die für Anfang August geplante Eröffnung von Deutschlands erstem Tide unabhängigen Tiefwasserhafen aufgrund von Baumängeln voraussichtlich bis Ende September verzögern wird. Die Investoren und Hafenbetreiber blicken dennoch optimistisch in die Zukunft. REDAKTION: KARIN WALTER Die Planungen für den Jade- Weser-Port, Deutschlands erstem Tide unabhängigen Tiefwasserhafen, laufen seit Beginn des vergangenen Jahrzehnts. Etwa genauso lange wird bereits darüber diskutiert, ob der neue Hafenstandort in Wilhelmshaven dem Hamburger Hafen früher oder später einmal den Rang als führender deutscher Seecontainerumschlagplatz ablaufen könnte. Auch heute - etwa zwei Monate vor der ursprünglich geplanten Inbetriebnahme des Hafens - bleiben im Hinblick auf die Entwicklungsmöglichkeiten und die künftige Marktpositionierung des neuen deutschen Seehafens noch viele Fragen ungeklärt: Schließlich klaffen an den Spundwänden der Kaimauer des Hafens derzeit noch über 200 Risse – Baumängel, die die Hoffnungen auf eine rechtzeitige Eröffnung des neuen Hafens in den ersten Tagen des Monats Juni endgültig zunichte gemacht haben. Fest steht zum jetzigen Zeitpunkt deshalb nur Eines: Auch nach der geplanten Elbvertiefung werden Containerschiffe, die den Hamburger Hafen ansteuern nur maximal 14,50 Meter in die Tiefe gehen können. Für die größten Containerfrachter der dänischen Reederei Maersk, die schon bald mit Kapazitäten von mehr als 18.000 TEU ausgestattet sein werden, könnte sich am Jade-Weser-Port dadurch über kurz oder lang die einzige Möglichkeit ergeben, einen deutschen Hafenstandort anzusteuern: Denn mit seiner Fahrwassertiefe von 18 Metern und einer 23 Seemeilen kurzen Revierfahrt über die Jade wird der neue Tiefwasserhafen selbst für Großcontainerschiffe mit einer Länge von bis zu 430 Metern künftig Tide unabhängig und ohne Wartezeiten problemlos zu erreichen sein. Zentrale Drehscheibe für Transitverkehre Die günstigen infrastrukturellen Gegebenheiten erweisen sich in Wilhelmshaven als die wichtigsten Eckpfeiler für den Optimismus: Wenn es nach dem Willen der Investoren geht, soll sich der Jade-Weser-Port in nicht allzu langer Zeit bereits zu einer zentralen Container-Drehscheibe für Reedereien für nationale Landverkehre über Schiene und Straße sowie für europäische Seetransitverkehre entwickeln. Geplant ist zudem, einen bedeutenden Teil an europäischen Verteilerverkehren, insbesondere mit Skandinavien, den osteuropäischen EU-Ländern und Russland, abzuwickeln. Nach den Berechnungen des künftigen Hafenbetreibers Eurogate sollen am Jade-Weser-Port jährlich etwa 2,7 Mio. Standardcontainer pro Jahr umgeschlagen werden. Was die infrastrukturelle Entwicklung des neuen deutschen Hafenstandortes anbelangt, wurde in den vergangenen Monaten und Jahren auf jeden Fall schon einiges in Bewegung gebracht: Direkt hinter dem Terminal des Jade-Weser-Ports wird zurzeit ein 160 Hektar großes Güterverkehrszentrum (GVZ) inklusive Truck-Service- und Dienstleistungszentrum gebaut – inklusive einem leistungsfähigen Anschluss an Karin Walter die Verkehrsträger Bahn und Straße sowie die zahlreichen europäischen Feederschiffverbindungen. Landseitig ermöglicht die an das Terminal angrenzende Autobahn A 29 dem Güterverkehrszentrum einen Zugang zum deutschen Fernverkehrsstraßennetz. Eine 6-gleisige Anlage für den Kombinierten Verkehr und eine 16-gleisige Vorstellgruppe verbindet den Jade-Weser-Port mit dem Schienennetz. Die Straßenanbindung des Hafens bis zur Hauptdeichlinie ist bereits abgeschlossen, sodass eine ampelfreie Zufahrt über die BAB 29 zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme des Terminals möglich ist. Ebenfalls fertig gestellt sind die 4 Kilometer lange Bahnzuführung sowie die Vorstellgruppe mit 16 parallelen Gleisen. Mitte des Jahres 2011 haben zudem die Bauarbeiten zur Herstellung einer durchgehend zweigleisigen Schienenverbindung zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven begonnen. (WAL) Foto: Martina Nolte (Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de) 16 LOGISTIK express Ausgabe 2/2012 www.logistik-express.com

Starke Logistikplattform im Herzen Nordeuropas WIRTSCHAFTSRAUM Hamburg ist oben auf! Während die zwei bedeutenden Westhäfen Rotterdam und Antwerpen der abflauenden weltwirtschaftlichen Konjunktur Tribut zollen und in den ersten drei Monaten dieses Jahres rückläufige bzw. beinahe stagnierende Ergebnisse im Containerumschlag hinnehmen mussten, vermeldete der Hamburger Hafen unlängst ein beachtliches Umschlagsplus von mehr als fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit die guten Zahlen gehalten werden können, wächst in Hamburg die Ungeduld, bis mit den Aushubarbeiten für die geplante Fahrrinnenvertiefung der Elbe begonnen werden darf. REDAKTION: KARIN WALTER Leichte Konjunkturdelle in China, unsichere globale Finanzmärkte, stotternde Konjunktur in Amerika: Die volatilen weltwirtschaftlichen Entwicklungen gehen an den zentralen europäischen Nordsee-Hafenstandorten derzeit nicht spurlos vorüber. Wegen seiner stark ausgeprägten Fokussierung auf die innereuropäischen Warenströme von der Nord- und Ostseeregion bis ins europäische Hinterland scheint zurzeit lediglich der Hamburger Hafen den Unsicherheiten auf den Weltmärkten zu trotzen. „Wir freuen uns, dass der Hamburger Hafen mit einem Plus von 5,2 Prozent im Containerumschlag im ersten Quartal deutlich über dem durchschnittlichen Zuwachs von 2,4 Prozent der vier großen Nordrange Häfen liegt“, kommentierte Claudia Roller, Vorstandsvorsitzende der Marketingorganisation des Hamburger Hafenmarketings unlängst den Rückgewinn von Marktanteilen von den Häfen Rotterdam und Antwerpen. Auch was die Zukunftserwartungen anbelangt, gibt sich die Hamburger Hafenexpertin optimistisch: Sie rechnet fest damit, dass sich der Marktanteil des Hamburger Hafens im Nordrange-Vergleich im Laufe des Jahres weiter erhöhen wird. Während der seeseitige Containerverkehr mit Asien auch am Hamburger Hafen überraschend deutlich einbrach und den Terminalbetreibern massive Umschlagseinbußen bescherte, trug allen voran die überaus positive Umschlagsentwicklung mit der gesamten Ostseeregion zu dem guten Ergebnis bei. Der Grund: Ein Großteil der ausgetauschten Güter zwischen den nord- und osteuropäischen Ländern und Übersee wird im Transhipmentverkehr per Feederschiff über den Hamburger Hafen abgewickelt. Russland und Finnland sind in der Ostseeregion die bedeutendsten Handelspartner im seeseitigen Containerverkehr des Elbehafens. Hamburg bietet in Nordeuropa mit rund 151 Abfahrten pro Woche ein dichtes Netz an Feederverbindungen in den gesamten Ostseeraum. Hinzu kommen einige neue Feederdienste nach England und Skandinavien, die in den ersten drei Monaten dieses Jahres mit einem Plus von 37,6 und 8,1 Prozent zu Buche schlugen. Zu bremsen scheint die positive Umschlagsentwicklung am erfolgsverwöhnten Hamburger Hafen zurzeit lediglich durch die Tatsache, dass im weltweiten Containerverkehr immer größere Schiffe eingesetzt werden. „Wir hoffen deshalb umso mehr darauf, dass die Elbe rasch an die neuen Größen angepasst werden kann“, kommentiert Roller den vor wenigen Wochen erst ausgesprochenen Planfeststellungsbeschluss zur Fahrrinnenanpassung der Oberelbe. Ob mit den Aushubarbeiten zügig begonnen werden kann, ruft unter den Hamburger Reedern und Terminalbetreibern bislang jedoch noch starke Skepsis hervor: Einige Umweltorganisationen haben bereits angekündigt, auf juristischem Wege gegen die geplante Baumaßnahme vorzugehen. (WAL) Treffpunkt der Märkte – Wegweisend für Macher ERSTE FACHMESSE FÜR INTERNATIONALES TRANSPORT- UND LOGISTIK-MANAGEMENT 12. – 14. Juni 2012 Messe Hamburg, Deutschland Jetzt unter www.transfairlog.com Infos anfordern! Veranstalter: EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH Tel.: +49 (0)89 32391-241 Fax: +49 (0)89 32391-246 E-Mail: transfairlog@euroexpo.de Internet: www.transfairlog.com www.logistik-express.com LOGISTIK express Ausgabe 2/2012 17

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