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LE-2-2012

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

GÜTERVERKEHR Wien ist

GÜTERVERKEHR Wien ist Tor zum Osten Österreichs Bundeshauptstadt Wien fungiert als tägliche Drehscheibe für die Landverkehre von Kühne + Nagel. Mit 300 Abfahrten pro Woche von Wien aus werden insgesamt 38 Länder und davon 16 Länder in Richtung Osten bedient. REDAKTION: ANGELIKA THALER Spricht man mit Gerald Fidler, Leiter Landverkehre Österreich, KÜHNE + NAGEL Ges.m.b.H, hat man nicht das Gefühl, dass sich wieder eine wirtschaftliche Krise anbahnen könnte wie neuerdings zu hören und zu lesen ist. „Sowohl qualitativ als auch im Volumen sehen wir generell eine positive Entwicklung“, versichert er. So würde nicht nur die Nachfrage nach Transporten Richtung Osten und retour, sondern auch innerhalb der Länder – vom Balkan bis in die Ukraine und von Polen bis Griechenland – steigen. Im Jahr 2011 wurden stolze 1,6 Millionen Transporte innerhalb der Region Eastern Europe durchgeführt. Seit Anfang dieses Jahres spielt Wien als zentrales Hub für die Stückgutverkehre eine wichtige Rolle. Vom Wiener Kühne + Nagel-Standort im 11. Gemeindebezirk werden 300 Fahrten in 16 Länder im gesamten CEE Raum abgewickelt. Der Vorteil dabei: „Die Kapazitäten werden optimal ausgelastet und die Laufzeiten sind transparent und strukturiert, was für unsere Kunden einen echten Mehrwert bedeutet“, ist Fidler überzeugt. „Der Hub in Wien ist Bestandteil unserer Strategie zum weiteren Ausbau eines effizienten Stückgutnetzwerks mit zuverlässigen Transportzeiten innerhalb unserer Region und in Europa“, ergänzt Jörg Herwig, Senior Vice President Road & Rail Eastern Europe bei Kühne + Nagel. Konkret werden via Wien folgende Länder bedient: Albanien, Bulgarien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Tschechien, Estland, Griechenland, Lettland, Litauen, Mazedonien, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Ungarn. Über Linienverkehre via Tallinn werden die Städte St. Petersburg und Moskau bedient. Wien hat das Rennen gemacht Die Standortwahl für den Osteuropa Hub war nicht schwer: „Wien haben wir insbesondere aus qualitativer Sicht gewählt. Die Region Wien ist nicht nur geografisch günstig gelegen ,sondern zugleich auch ein starker Wirtschaftsraum, wodurch sich für uns wichtige Synergieeffekte ergeben“, so Fidler. Angesichts der strengen Lenk- und Ruhezeitregelungen ist es vorteilhaft, die Transporte in Wien zu unterbrechen, um Lkw-Standzeiten zu vermeiden. Mit einem bis ins Detail ge- GERALD FIDLER Leiter Landverkehre Österreich KÜHNE + NAGEL planten Tourenmanagement sind die Fahrzeuge ständig in Bewegung“, betont der Manager. Die lokalen Standortkosten und die Aufwendungen pro Transportkilometer von und zu den damit verbundenen Stationen in Südosteuropa sind die gewichtigen Parameter für die Schaffung eines Zentralhubs wie Wien jetzt eines ist. Fidler: „Wien gibt uns die Möglichkeit, die Weiterverteilung der Sendungen innerhalb von 24 Stunden in der gesamten Osteuroparegion sicherzustellen“. Das war eines der ganz wesentlichen Entscheidungskriterien für die Wahl zugunsten von Wien. Täglich direkt nach Osten Alle Länder in Zentraleuropa sind von Wien aus mit Direktverkehren verbunden. In allen Niederlassungen hat Kühne + Nagel eine „Clean floor policy“ eingeführt, um zu gewährleisten, dass es zu keinen Verspätungen an der Laderampe kommt. Dazu kommt, dass alle Niederlassungen mit einem Pönale- System belegt sind. Sollte es zu Verspätungen oder Schäden kommen, wird das System schlagend. Der Grund für diese straffe Organisation: „Wir wollen sicherstellen, dass unser Netzwerk effizient funktioniert“, sagt Fidler. Bei der Feinverteilung arbeitet Kühne + Nagel mit Partnern zusammen. Fidler: „Diese werden sorgfältig ausgewählt und müssen sich entsprechenden Qualitätskontrollen unterziehen“. Kühne + Nagel hat dafür standardisierte Prozesse entwickelt und arbeitet durchwegs mit Partnern zusammen, deren Leistung und Arbeitsweise man schon über viele Jahre kennt und schätzt. Soll heißen, dass hier strenge Maßstäbe in der Qualitätspolitik angelegt werden. Eine ständige Verbesserung der Qualität herbeizuführen und den fortlaufend wachsenden Kundenanforderungen gerecht zu werden, ist bei Kühne + Nagel intregraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Der Maßstab der Qualität sind die Erfordernisse und Erwartungshaltung der Kunden. Sie stehen im Mittelpunkt des Qualitätsverständnisses und bestimmen, was als Qualität definiert werden muss. Qualität sichert die Lebensfähigkeit und das Wachstum des Unternehmens und ist somit relevant für die Erreichung der Unternehmensziele. Status quo im Landverkehr In der Gesamtstrategie für den Landverkehr in Europa ist Kühne + Nagel dabei, auch weitere Direktverkehre nach Westeuropa zu etablieren. Das aktuelle Netzwerk kann sich sehen lassen: Europa besteht in der Kühne + Nagel-Welt aus vier Regionen, die allesamt 38 Länder umfassen und zwischen denen aktuell 1.406 Linienverkehre bestehen. Sie beinhalten tägliche, zeitdefinierte Verkehre einschließlich ADR-Transporte und Time Deliveries. Im Vorjahr hat Kühne + Nagel den englischen Logistiker RH Freight übernommen und damit bei den Direktverkehren zwischen Österreich und Großbritannien eine führende Position erlangt. RH verfügt in Nottingham und South East London über zwei Speditionsanlagen, in denen jährlich rund 425.000 Sendungen umgeschlagen werden. In einigen Industriezweigen zeichnet sich die Tendenz ab, wieder verstärkt in Osteuropa zu beschaffen und zu produzieren. Fidler: „Mit dem „home-sourcing“ werden lokale Märkte nicht mehr ausschließlich mit Importen aus Übersee versorgt, sondern es wird in den Nachbarländern eingekauft und damit Subregionen abgedeckt“. Diese Tendenz wird beispielsweise bei Retailern bemerkbar, die ihre Produktzyklen erhöhen, aber in kleineren Losgrößen Beschaffungen tätigen. Auch in der Automobilindustrie werden Produktionsstandorte in Osteuropa eingerichtet und die lokalen Konsumenten bedient. „Wir sehen sehr starke Entwicklungs- und Wachstumsmöglichkeiten im Landverkehr“, meint Fidler. 16 Mio. Stückguttransporte hat Kühne + Nagel 2011 in ganz Europa abgewickelt. Gerechnet wird mit einem weiteren Wachstum von zehn bis 15 Prozent. Fidler: „In unserer Region rangieren wir derzeit unter den Top 10, wir wollen aber mittelfristig zu den Top 3 im Landverkehr zählen.“ (AT) 14 LOGISTIK express Ausgabe 2/2012 www.logistik-express.com

BAHNTRANSPORT Kundenbesuch in Österreich, Ennshafen Bahn wird schneller, pünktlicher 2012 ist TFG Transfracht besser unterwegs als 2011. Das Bahnunternehmen erhöht mit Hub-Verkehren die Produktionsqualität im AlbatrosExpress-Netzwerk. REDAKTION: URSULA SCHMELING IM GESPRÄCH MIT GERHARD OSWALD FOTO: CITY FOTO.AT Seit 40 Jahren bietet TFG Transfracht Containertransportleistungen auf der Schiene von und zu den deutschen Seehäfen Hamburg und Bremerhaven an. Das Bahnunternehmen ist stolz darauf, Ursula Schmeling dass es über das dichteste Zugnetzwerk im Seehafen-Hinterlandverkehr in Europa verfügt. Anlässlich einer Veranstaltung in Kooperation mit Via Bremen warb Gerhard Oswald, CEO der TFG Transfracht, kürzlich in Basel um die Gunst der Schweizer Spediteure. Auch in Österreich machte er in letzter Zeit häufiger Kundenbesuche. Logistik Express sprach mit ihm über die aktuellen Herausforderungen im Bahnverkehr. Herr Oswald, die Spediteure in der Schweiz und in Österreich waren 2011 häufig unzufrieden mit den Leistungen der TFG Transfracht. Es gab Kapazitätsengpässe und zu viele Verspätungen. Gerhard Oswald: Das Jahr 2011 war geprägt von Baustellen, die langfristig zur Verbesserung der Schieneninfrastruktur beitragen. Durch diese Baustellen kam es im letzten Jahr teilweise zu erheblichen kurz- und längerfristigen Beeinträchtigungen unter anderem des Güterverkehrs auf der Schiene. Können Sie dies präzisieren? G. O.: Auf Details und auf die Hintergründe der kurz- und langfristig angekündigten „Hubs sorgen für eine wesentlich bessere Produktionsqualität.“ GERHARD OSWALD Baustellen möchte ich nicht näher eingehen. Grundsätzlich verursachte die ungewöhnliche hohe Anzahl der Baustellen deutliche Beeinträchtigungen hinsichtlich der Pünktlichkeit und der Zuglängen, was auch eine höhere Materialbindung und schlechtere Auslastung der Züge zur Folge hatte. Zusätzliche Verspätungen bei den Schiffen und in den Häfen erschwerten die Disposition und Auslastung insbesondere der Direktzüge zusätzlich. Wir haben auf diese Situation reagiert und bieten jetzt wieder vermehrt Hub-Verkehre via Maschen und im Hinterland, z. B. in Nürnberg oder Regensburg an. Die Hubs sorgen für eine wesentlich bessere Produktionsqualität. Das aktuelle Netz-Konzept hat sich sehr positiv auf unsere Pünktlichkeit und Zugauslastung ausgewirkt, da es in der Lage ist, volatile Mengen und Störungen in der gesamten Supply Chain wesentlich besser auszugleichen. Jahrelang galten Punkt-Punkt-Verkehre als das Non-Plus-Ultra, um die Bahn leistungsfähiger und kosteneffizienter zu machen. Wird mit der Rückkehr zu Hub-Verkehren jetzt alles teurer? G.O.: Hub-Verkehre verteuern das System nicht, sondern machen es leistungsfähiger. Preissteigerungen lassen sich primär auf steigende Dieselöl-, Equipment- und Lohnkosten zurückführen. Direktzugverbindungen sind dort richtig und kosteneffizient zu gestalten, wo man über ein gleich bleibend hohes Mengenaufkommen zwischen zwei Bezugspunkten verfügt. Dies ist jedoch im Seehafenhinterlandverkehr nur mit Einschränkungen gegeben. Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und die Deutsche Bahn (DB) haben ihre Anteile an ihren Gesellschaften für den Containertransport auf der Schiene neu geordnet. Dabei übernimmt die DB die bisherige 50-Prozent-Beteiligung der HHLA an der TFG Transfracht. Welche Auswirkungen hat dies auf den operativen Betrieb der TFG Transfracht und für die Kunden? G.O.: Vorerst keine. Die Entflechtung ist rechtlich noch nicht vollzogen. Ziel der Übernahme ist es jedoch, TFG als größten und leistungsfähigsten Operator im Seehafenhinterlandverkehr nachhaltig als Marktführer zu positionieren und durch geeignete Maßnahmen ein stabiles wirtschaftliches Fundament zu schaffen. Dabei werden die noch stärkere Verknüpfung der Wertschöpfungskette - Operateur, Wagen, Traktion und Terminals - sowie die Einbindung des europäischen Netzwerkes von DB Schenker Rail entscheidende Erfolgsfaktoren sein. Herzlichen Dank für das Gespräch. (US) www.logistik-express.com LOGISTIK express Ausgabe 2/2012 15

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