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LE-2-2011

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LOGISTIK express ZEITSCHRIFT EPAPER

TRANSPORT LOGISTIK

TRANSPORT LOGISTIK transport logistic 2011: Mit gutem Vorbild voraus Umweltfreundlicher, effizienter und in manch einer Chefetage auch ein bisschen weiblicher soll sie werden: die Transport- und Logistikbranche. Bei der diesjährigen Auflage der Branchen-Weltleitmesse transport logistic im Mai interessierten sich rund 51.000 Fachbesucher aus 134 Ländern auf dem Münchener Messegelände für den bunten Themenmix, den das Rahmenprogramm der Messe bot. Networking und intensive Fachgespräche dominierten an den vier Tagen jedoch das Messegeschehen. Redaktion: KArin walter Dass „Grüne Logistik“ – das Leitthema der diesjährigen transport logistic-Messe - ein immer wichtiger werdender Wettbewerbsfaktor für die Logistikbranche ist, davon zeigten sich nicht nur hochkarätige Branchenvertreter, sondern auch Wissenschaftler und Politiker während der vier Messetage in München überzeugt. Allen voran der deutsche Verkehrsminister Peter Ramsauer, der in seiner Eröffnungsansprache betonte, neben der intensiveren internationalen Vermarktung des deutschen Transportlogistiksektors in Zukunft verstärkt auch auf staatliche Fördermaßnahmen zur Vergrünerung der Transportketten zu setzen. „Hier wollen wir besonders den intermodalen Transport verstärken, umweltfreundliche Antriebstechnologien bei allen Verkehrsträgern vorantreiben, den Einsatz von Telematikkonzepten fördern und die Ausbildung neuer Logistikergenerationen unterstützen“, stellte der deutsche Spitzenpolitiker seinen Zuhörern in Aussicht. Ob staatliche Unterstützungsmaßnahmen und Regularien allerdings das richtige Instrument darstellen, um die Transportabläufe nachhaltig klimafreundlicher zu gestalten, diskutierten die Transport- und Logistikexperten in München jedoch kontrovers. Bei einer Fachveranstaltung des Deutschen Verkehrsforums war es zum Beispiel Dr. Karl-Friedrich Rausch, Vorstandschef von DB-Schenker, der darauf hinwies, dass jede staatliche Maßnahme eine Lenkungswirkung habe. Aus seiner Sicht ist es daher essenziell, Regulierungen auf ihre Wirkungen hin genau zu überprüfen: „Die Logistikbranche muss sich an die Spitze der grünen Bewegung setzen, um ökologisch motivierter Regulierung zuvor zu kommen“, forderte Rausch. Gleichzeitig räumte er jedoch ein, dass dies die Bereitschaft der Kunden voraussetze, für grüne Logistik am Ende auch zu bezahlen. „Ich beobachte, dass diese Bereitschaft immer größer wird", so der DB- Schenker-Chef. Prof. Dr. -Ing. Frank Straube, Leiter des Fachbereichs Logistik der Technischen Universität Berlin, outete sich in München hingegen als Befürworter nationaler Regularien und Klimaschutzauflagen, da diese das Verhalten von Unternehmen maßgeblich beeinflussen. „Die Akteure der Branche müssen hier stärker in Netzwerken kooperieren, um weitere CO2- Reduktionen erzielen zu können“, betonte der Wissenschaftler. Zudem sprach sich Straube für ein internationales Regulierungssystem aus, um einen Ausgleich zwischen Industriestaaten, Schwellen- und Entwicklungsländern zu ermöglichen. 30 Prozent in 13 Jahren Mit gutem Beispiel will die Deutsche Post vorangehen. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, unsere CO2-Effizienz bis 2020 um 30 Prozent zu verbessern, verglichen zu 2007“, verkündete Katharina Tomoff, Abteilungsleiterin des Umweltschutzprogramms GOGREEN der Deutschen Post DHL, auf der Münchener Messe. „Wir investieren zum Beispiel in die Erneuerung unserer Luftflotte und testen heute schon Elektrofahrzeuge von morgen“, so Tomoff. Auf diese Weise könne der DHL- Konzern nicht nur CO2-Emissionen, sondern auch Kosten einsparen. Auch von der Idee, den Emissionsrechtehandel auf Straßentransporte auszuweiten, zeigte sich die DHL-Nachhaltigkeitsexpertin angetan: „Grundsätzlich ist das ein richtiger Ansatz.“ Zwar nicht um den Emissionsrechtehandel, dafür aber um Ausgleichszahlungen für klimaschädigende Transporte geht es bei der Klimaschutzstrategie, die der mittelständische Logistikdienstleister WM GROUP auf der Messe „transport logistic“ vorgestellt hat. Die Grundlage für die Berechnung der auftragsspezifischen CO2-Emissionen für klimaneutrale Logistik bildet der firmenbezogene CO2-Fußabdruck, den die Klimaschutzberatung ClimatePartner für die Standorte der WM 26 LOGISTIK express 2|2011 www.logistik-express.com

TRANSPORT LOGISTIK KARIN WALTER Logistik express Redaktion c/o Medienbüro Karin Walter GROUP ermittelt hat. Auf dessen Basis haben die beiden Unternehmen eine Methode entwickelt, mit der sich die CO2-Emissionen der Logistikdienstleistungen berechnen, ausweisen und durch Investitionen in anerkannte Klimaschutzprojekte ausgleichen lassen. CO2-Emissionen, die sich kurzfristig nicht vermeiden lassen, können somit beispielsweise durch den Erwerb von Emissionsminderungszertifikaten aus einem Wasserkraftprojekt in Guatemala ausgeglichen werden. Selbst entwickelter CO2-Rechner Auch der Logistikdienstleister GROUP7 hat die Branchenleitmesse genutzt, um sein jüngstes Projekt in Sachen „Klimaschutz“ - einen selbst entwickelten CO2-Verbrauchsrechner für den Luft- und Seefrachtbereich – erstmals vor einem breiten Fachpublikum zu präsentieren. Die Berechnung einer Seefracht erfolgt aufgrund komplexen Datenmaterials. Der GROUP7-Rechner greift auf die Verbrauchsdaten aller verfügbaren Schiffe zurück, auf denen Fracht befördert werden kann. Denn schon die Größe des verwendeten Containerschiffs beeinflusst die Erhebung. Von weiterer Bedeutung sind die Einbeziehung aller „Legs“, die ein Schiff auf seiner Route zurücklegt, also alle Teilstrecken. „Es kommt neben der exakten Berechnung auch darauf an, dass die Werte zeitsparend je Kunde erhoben werden können, um in der Praxis bestehen zu können“, hebt GROUP7-Vorstand Günther Jocher hervor. Selbst für aktuelle Veränderungen, wie beispielsweise die Aufnahme eines neuen Schiffs, sei die Datenqualität sichergestellt. Im nächsten Schritt strebt der mittelständische Logistikdienstleister mit Hauptsitz in Garching bei München nun die Zertifizierung seines CO2-Berechnungsverfahrens an. Geballte Frauen-Power Brauchen Frauen mehr Mumm und bessere Netzwerke, um in der männerdominierten Logistik Karriere zu machen? Und wie überzeugt eine junge Frau gestandene Lagerarbeiter von ihren Chefqualitäten? Diese und viele weitere Fragen brachte eine von der Bundesvereinigung Logistik (BVL) veranstaltete aktuelle Stunde zum Thema „Frauen in der Logistik“ auf’s Tableau. Dabei gab Annegret Eberhardt-Cakir, Logistikleitung China- Highspeed-Projekte der Siemens AG, preis, dass es für den Erfolg manchmal nur drauf ankomme einfach zu machen und nicht lange zu zögern. Bettina Wagener, Geschäftsführerin der CHEP Deutschland GmbH, hob in ihrem Vortrag hervor, wie Netzwerke für den Erfolg entscheiden. Eine Frauenquote dagegen sieht die Geschäftsführerin dagegen kritisch: „In der idealen Berufswelt braucht es keine Quote, denn Posten werden dann nur noch nach Qualifikation und Persönlichkeit vergeben“. Moderatorin Frauke Heistermann, selbst erfolgreiche Logistikerin des IT-Lösungsanbieters Axit AG, unterstrich die in jeder Ortschaft unterschiedlichen Qualitäten der Kinderbetreuung und fügte schmunzelnd hinzu: „Gerade eine logistische Ausbildung hilft jedoch auch Kinder, Partner und Beruf unter einen Hut zu bringen“. (WAL) So individuell wie Ihre Anforderungen. Die neuen Linde Elektrostapler im Traglastbereich von 2 bis 5 Tonnen. • Hohe Performance durch innovative Technik • Sicherheit und Unterstützung für den Fahrer • Sparsamer Ressourcenverbrauch • Große Auswahl unter zahlreichen Varianten www.topforyourjob.at Kontaktieren Sie uns! Wir beraten Sie gerne! Linde Fördertechnik GmbH, Zentrale Linz, Franzosenhausweg 35, 4030 Linz, Tel. 0732/3895-0, info@linde-mh.at, www.linde-mh.at www.logistik-express.com LOGISTIK express 2|2011 27

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